Auch wenn ich kein Psychologe bin habe ich mich seit dem ich die Faszination für veränderte Bewusstseinszustände für mich entdeckt habe viel mit Medizin und der funktionsweise des Menschlichen Gehirns auseinandergesetzt. Die Paruresis ist meines wissen nach eine fehlerhafte Programmierung im Thalamus die fälschlicherweise in der Situation während man z.b. eine öffentliche Toilette betritt ohne Grund reize an die Amygdala weiterleitet was dazu führt das der Musculus urethralis sich verengt. Darauf folgend erlernt man durch die uns von Natur aus angeborene Angst vor Schmerzen in dieser bestimmten Situation Angst zu generieren was wiederum das Urinieren unmöglich macht es ist ein Teufelskreis mit teils grausamen Konsequenzen für die betroffene Person...
Kurz zu mir und meiner Vergangenheit: Ich bin 26 Jahre, einige traumatische Erlebnisse in der Kindheit (Vater war teils gewalttätig, beide Elternteile waren bzw. wurden zu Alkoholikern usw...) haben bereits in früher Kindheit/Jugend zu einigen leicht ausgeprägten Angststörungen geführt (ich war z.b. relativ Introvertiert) meine Mutter ist dann als ich 13 Jahre war mit mir und meiner kleinen Schwester von einer Kleinstadt an der Ostsee in eine mir fremde Großstadt in Sachsen gezogen. Es war leider nötig meine Mum wollte uns vor unserem Vater schützen aber dennoch war dieser umstand für mich sehr schwer zu akzeptieren da ich in meiner Heimat in der ich aufgewachsen bin meine ganzen Freunde hatte. Ich habe mich folglich zurückgezogen hatte eine gewisse zeit gar keine Freunde gehabt teils Mobbing erfahren, Körperhygiene vernachlässigt, ungesunde Ernährung (war damals sogar leicht Übergewichtig) Ich habe Depressionen sogar teilweise Suizidgedanken und Angststörungen entwickelt gelegentlich Schule geschwänzt es war anfangs keine so schöne zeit für mich.
Meine Mum hatte ihre eigenen Probleme daher konnte sie mir auch in dieser Sache nicht wirklich helfen.
Nach einem Jahr zog mein Bruder überraschend zu uns, das war für mich eine große Freude da ich ein sehr enges Verhältnis zu meinem Bruder hatte. Durch ihn hatte ich wieder jemanden mit dem ich Unternehmungen machen konnte das hatte generell einen Positiven Einfluss auf mein Verhalten und somit ging es für mich auch zumindest langsam wieder aufwärts.
Die Paruresis hatte ich vermutlich schon immer aber sie war zumindest bis zu diesem Zeitpunkt relativ selten ein Problem, ich war nie lange weg von zu hause und meine Schulen waren immer sehr nah an meiner Wohnung, ich habe in der Schule auch nie etwas getrunken und war ja auch nie groß von zu hause weg bzw. wenn dann nicht zu lange.
Ich startete mit 17 Jahren eine 2 Jährige Ausbildung bei der Deutschen Post (Briefzustellung) und konnte endlich Freunde finden es waren zwar primär Schulfreunde aber Ausgrenzung und Mobbing wie früher habe ich in der Berufsschule zum Glück nicht erlebt, folglich hatte ich wieder mehr Freude am Leben. Die sozialen Phobien (Introvertiertheit, geringes Selbstbewusstsein usw..) verschwanden langsam jedoch wurde mir parallel zu diesem recht positivem Aspekt leider auch die Paruresis in dieser zeit erst richtig bewusst...
Meine Berufsschule war fast 1h Fahrzeit von meiner Wohnung entfernt und wir hatten teilweise 9 Unterrichtsstunden (zzg. der Hofpausen) es war grausam ich habe nie etwas getrunken und hatte trotzdem teilweise in den letzten Schulstunden bzw. auf dem Heimweg sehr starken Harndrang, nicht einmal im Regionalzug konnte ich wasserlassen und in der Schule sowieso nicht (habe es mehrfach versucht).
Ich habe daher auch den ganzen Tag nichts Trinken können, während meine Klassenkameraden alle ihre Wasserflaschen bei 30 Grad auf ihren Schulbänken stehen hatten saß ich mit einem hohen maß an Panik im Klassenzimmer, wissend das mir niemand helfen kann (meine Klassenkameraden haben mich sogar teilweise gefragt ob alles in Ordnung sei da sie mitbekommen haben das es mir nicht gut ging).
Ich war jedoch nicht in der Lage es jemandem davon zu erzählen, folglich konnte ich mich auch keinen Psychologen anvertrauen.

Mit meinem Bruder hatte ich immer weniger Gemeinsamkeiten er war viel auf Partys und nahm vermehrt Drogen anfangs Cannabis, Amphetamin, und später auch vor allem das Methamphetaminderivat: MDMA (in Form von Ecstasy Pillen) er hat mir schon mit 14 Cannabis angeboten ich habe auch seitdem einige Erfahrungen mit THC gemacht, habe mich jedoch stets befleißigt einen vernünftigen Umgang damit zu bewahren da ich in Drogen immer ein Gesundheitsrisiko gesehen habe, es ist ja schließlich nicht ohne Grund Illegal. Ich habe mich vermehrt mit Wissenschaftlern die sich mit veränderten Bewusstseinszuständen beschäftigt haben, auseinandergesetzt.
Durch Zufall bin ich im Internet auf Ärzte wie bsp.: Pr. Dr. Torsten Passie oder Dr. Friederike Meckel Fischer aufmerksam geworden diese haben mir das wissen vermittelt das Substanzen wie MDMA als Medikament genutzt werden können um Psychische Störungen zu heilen. Nachdem mein Bruder mir bereits Jahre lang diverse Substanzen anbot und ich (berechtigterweise) aus Angst davor immer ablehnte habe ich den Entschluss gefasst alleine MDMA zu nehmen und mich mit der Paruresis auseinanderzusetzen. Mein Bruder hat mir daraufhin eine Extasy Pille verkauft (er wusste nicht von dem eigentlichen Grund und wollte diese eigentlich mit mir zusammen nehmen) ich wusste das ich diese an dem darauf folgenden Freitag Abend alleine nehmen würde.
Nur so btw. um das zeitlich einzuordnen, das ist jetzt fast 9 Jahre her, ich war damals Anfang 18 und ca. ein Jahr in meiner Ausbildung.
Ich war an dem Abend allein zuhause und hatte viel Angst, Ich hätte mich eigentlich niemals getraut eine Illegale und potenziell tödliche Droge zu nehmen. Es viel mir schwer aber dann dachte ich an das Leid was mit der Paruresis verbunden war und wie sehr es mein leben einschränkt.
Ich konsumierte die Ecstasy-Pille und erlebte darauffolgend eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens, ich konnte zum ersten mal tiefe wirkliche Eigenliebe empfinden ich war einfach unglaublich glücklich so viel Selbstbewusstsein habe ich noch nie empfunden ich habe mich mit meinen früheren Traumata auseinandergesetzt und angefangen diese zu verarbeiten und mich wie ich es auch geplant hatte mit der Paruresis auseinandersetzt. Ich stand am Pik (Höhepunkt) meines Trips vor einem Spiegel und war mir sicher das ich die Paruresis heilen kann. Auf MDMA konnte ich mich erstmals als biochemischen Organismus war nehmen, der auf Basis von Programmierungen auf seine Umwelt reagiert diese Programmierungen lassen sich ändern, folglich kann man sich Selbstreflektiert mit seinem verhalten auseinandersetzten all dies habe ich ja schon einmal in meinem Leben getan. Am ende dieser unglaublich eindrücklichen Erfahrung (nach etwas über 2 Stunden) schwor ich mir die Paruresis zu besiegen und das ich gleich am nächsten Tag in ein Einkaufzentrum in der Innenstadt fahren würde um dort auf dem WC am Urinal (mit trennwenden) zu urinieren.
Am darauffolgendem Nachmittag tat ich das was vorher nicht möglich war, mit viel selbstbewussten und zu meinem erstaunen klappte es bestens, in diesem Moment wusste ich das MDMA nicht primär eine "Party Droge" ist, sondern vielmehr ein sehr starkes psychotherapeutisches Medikament, das vermutlich niemals für den Medizinischen gebrauch freigegeben wird (berechtigterweise wenn dann nur unter sehr hohen auflagen).
Ich hatte seitdem einige Erfahrungen mit dieser Substanz, da durch eine einzige Erfahrung eine Psychische Störung nicht direkt verschwindet es dauert seine zeit... Ich habe diese Substanz damals in einem Intervall von einem Monat konsumiert und es wurde nach und nach immer besser außerdem konnte ich mich auf MDMA dazu bewegen weiterhin viel Sport zu machen, auf eine gesunde Ernährung zu achten mit dem Rauchen aufzuhören und generell das Selbstbewusstsein nachhaltig zu steigern. Da ich mich gezielt mit genau diesen Themen auch nach der Einnahme von MDMA beschäftigt habe (bsp. "Schockvidos" auf YouTube die zeigen was passiert wenn man durch den Jahrelangen Tabbakkonsum seine Lunge schwer schädigt) ich habe herausgefunden das auf MDMA solche Videos viel tiefer ins unterbewussten durchdringen als wenn man es sich nur "nüchtern" anschauen würde.
Eine MDMA Erfahrung ist nicht ganz ohne, das "runterkommen" von diesem unglaublichen Bewusstseinszustand ist nicht ganz so angenehm da das Methamphetamin (was auch ein teil von dem Molekül MDMA ist) auch nach der eigentlichen bewusstseinserweiternden Wirkung einen noch recht lange wach hält, es dauerte manchmal mehrere Stunden bis man einschlafen kann. Die darauffolgenden tage steht man neben sich (so kann und darf man auch nicht Arbeiten) dieses hochgradig toxische Nervengift führt zu massiven Manipulationen auf Neurologischer ebene im Gehirn und folglich im Körper, um mit derartigen Substanzen "Arbeiten" zu können sollte man über eine möglichst hohe Intelligenz verfügen, vor allem ist es von fundamentaler Relevanz ein hohes maß an Selbstreflektion und Selbstdisziplin zu besitzen um die eigene Körperliche sowie Psychologische Unversehrtheit nicht nachhaltig zu gefährden.
Nun kurz noch zu meinem jetzigen Leben: Ich Arbeite seit 6 Jahren bei der Deutschen Bahn und seit 3 Jahren in einer leitenden Position im Fernverkehr worauf ich sehr stolz bin, ich habe einige gute Freunde und generell diametral zu früher sehr viel Freude an meinem Leben.
Mein Bruder ist bereits seit einigen Jahren Obdachlos (dies schreibe ich damit niemand denkt das ich Illegale Drogen verharmlose bzw. die gefahren relativiere) er lebt auf der Straße und hat alle seine Freunde verloren, der tägliche missbrauch von diversen illegalen Psychoaktiven Substanzen über viele Jahre hinweg zog massive Veränderungen seiner Persönlichkeit nach sich (Psychosen, Wahnvorstellungen und allgemein Verhaltensstörungen). Trotz das er immer sehr friedliebend war wurde er zu einer potenziellen Gefahr für die körperliche Unversehrtheit anderer, ich habe den Kontakt aus gründen des Eigenschutz zu ihm schon lange abgebrochen aber er hat mein leben indirekt gerettet und dafür werde ich ihm immer dankbar sein und ihn so in Erinnerung behalten wie er früher einst war.
Ich wünsche auf jedem Fall jedem viel Erfolg bei der Behandlung der Paruresis, egal ob mittels einer Psychotherapie, Hypnosetherapie oder mit anderen mitteln und Methoden, Hauptsache man versucht das Thema irgendwie anzugehen das ist wirklich sehr wichtig,
man lebt ja schließlich nur einmal.