Frustration nach Arztbesuch

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P-m-1983
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Registriert: 4. Dezember 2007 20:30

Frustration nach Arztbesuch

Beitrag von P-m-1983 »

Hallo liebe Leidensgenossen,

zu allererst finde ich es beruhigend, dass ich nicht der einzige Mensch bin, der solche Probleme hat, und es freut mich, dass es dafür diese Seiten gibt.

Ich glaubte bislang, dass mich das Problem, nicht immer und überall Wasserlassen zu können, nicht weiter belastet, doch inzwischen frustriert es mich doch sehr.

Am Anfang reichte es, wenn ich in eine Kabine ging. Inzwischen klappt es selbst dort nicht mehr, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen. Wenn in der Nachbarkabine jemand ist oder ich von draußen Geräusche höre, wird’s schon schwer. Ein Restaurantbesuch, zum Beispiel, kann so unter Umständen zur Qual werden, wenn ich dringend muss, aber nicht kann. Ich versuche mich zu entspannen und zu konzentrieren, doch es wird einfach nicht besser. Der Druck, endlich sein "kleines Geschäft" zu verrichten, steigt ins Unermessliche, und ich gebe frustriert auf.

Gestern kam es zu einer Situation, die mich besonders frustrierte. Ich war beim Arzt und sollte eine Urinprobe abgeben. Ich hatte nicht viel getrunken und wollte später noch einmal vorbeischauen. Vor meinem zweiten Versuch habe ich besonders viel getrunken, in der Hoffnung, dass es dann schon laufen würde. Ich musste mich regelrecht beeilen, da ich dringend auf die Toilette musste. Kaum war ich in der Praxis angekommen, ging wieder nichts, und das Gefühl, ganz dringend zu müssen, war weg. Ich versuchte zu entspannen, doch es klappte einfach nicht. Ich wurde immer aufgeregter, die Gedanken kreisten, jedes Geräusch brachte mich aus der Ruhe. Es ist sehr peinlich, wenn man der Sprechstundenhilfe berichten muss, dass es wieder nicht geklappt hat. Als ich die Praxis verließ, war das dringende Bedürfnis sofort wieder da. Ich kehrte nicht um, denn mir war klar, dass es auch beim dritten Versuch nicht klappen würde. Kurz darauf - in vertrauter Umgebung - war das Wasserlassen wieder möglich.

Es wäre schön, wenn ihr mir mit ein paar Antworten auf meine Fragen helfen könntet:
Meint ihr, es ist möglich, eine Urinprobe von zuhause mitzubringen (lt. Sprechstundenhilfe soll ich sie in der Praxis abgeben)?
Würdet ihr in ähnlichen Situationen das Problem Paruresis ansprechen?
Kennt ihr einen Trick für diese spezielle Situation?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Liebe Grüße
P-m-1983
PP
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Beiträge: 135
Registriert: 10. März 2006 20:52

Beitrag von PP »

Hallo

1. Ja ist möglich. Oft bekommt man einen verschließbaren Becher mit nach Hause.
2. Als ich einmal vor Schluß in eine Praxis ging und nichts lief, hat eine Schwester ziemlich genervt geschaut, Augen nach oben gedreht.
Das hat mich dann ziemlich genervt, aber ich habe nichts gesagt.
Am nächsten Tag musste ich nochmal hin um die probe abzugeben.
Da habe ich besagte Schwester dann um ein Gespräch unter vier Augen gebeten. Da habe ich ihr dann gesagt, dass ich das nicht zum Spaß mache.
Mir ging es danach um einiges besser.
3. Hilft bei mir manchmal: Füße auf kalten Boden stellen.
zefiro39
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Wohnort: München

Beitrag von zefiro39 »

Ich mache gelegentlich bei medizinischen Studien als Proband mit. Da muss ich auch jedesmal eine Urinprobe abgeben - zum Glück nicht unter Aufsicht, wie das wohl in den USA Usus sein soll. Das funktioniert so, dass man mir den Becher in die Hand drückt und mich dann aber in Ruhe lässt. Niemand wartet auf mich, ich schlendere ein wenig herum, lese Zeitung usw. bis ich irgendwann das Gefühl habe, es könnte klappen.

Würde die Sprechstundenhilfe auf eine sofortige Abgabe des Bechers drängen, dann würde ich sagen: tut mir leid, das kann bei mir etwas dauern...
P-m-1983
Newbie
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Beitrag von P-m-1983 »

Vielen Dank für eure Antworten.

Leider schaffe ich es nicht, solange nicht völlige Ruhe herrscht. In einer Arztpraxis geht es meist turbulent zu, und von draußen dringen meistens Geräusche herein. Selbst wenn ich mir Zeit lassen könnte - die Tatsache, dass ich etwas abgeben muss, blockiert mich.
Marion
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Beiträge: 33
Registriert: 14. April 2005 10:04

Beitrag von Marion »

Hallo,

Du kannst Dir jederzeit einen Becher für zu Hause mitgeben lassen das machen die auf jedenfall.

Wenn ich mal keinen Becher zu Hause habe und weiß, dass ich sicherlich eine Urinprobe abgeben muss, fülle ich zu Hause Urin in eine PET Flasche am Besten eine kleine die kann man besser tranzportieren. Natürlich vorher gut säubern damit keine Rückstände vom Getränk drin sind mit heißem Wasser auswaschen.

Dann tu ich die immer in einen kleinen Rucksack, den ich eh immer mithabe. Bei Paruresis wird man halt leider erfinderisch :wink:

ABer wie gesagt die geben Dir auch immer was mit für zu Hause. Habe ich die auch schonmal drumm gebeten da habe ich denn ganz ehrlich gesagt, dass ich jetzt nicht kann und es zu Hause nochmal versuche.

LG
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