krankheit umdichten als hilfe

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paru end it
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krankheit umdichten als hilfe

Beitrag von paru end it »

Vielleicht hilft es einem, hier nur den männlichen Vertretern, Paruresis mal umzudichten wenn einer (der freunde) blöd guckt.
Also die Krankheit selber belächeln um entspannter zu sein in Gegenwart von Bekannten.

Zum Beispiel : "Ich hab das Tyler Durden Syndrom", ich kann nicht wenn einer guckt. :) Da der Kumpel es dann weiß ist man schon entspannter wie mit einem Peebuddy.

Im Film Fight Club kann ja Brad Pitt auch nicht als er von Edward Norten beobachtet
wird.

mmmmmmmhhhhhhhhh

was tut man nicht alles :lol: ..................................................
carsten
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lockerer

Beitrag von carsten »

hi,

alles, was das ganze etwas lockerer und unverkrampfter macht, hilft!

je offener man damit umgeht und einfach sagt "hey, so kann ich nicht", desto einfacher fällt es einem selbst.

das problem: das ist immer einfacher gesagt als getan - ich weiß. wer es aber probiert, wird von mal zu mal "automatisch" lockerer und kann mit der zeit immer einfacher urinieren. üben kann man diese lockerheit natürlich auch mit einem pee-buddie.

gruß

carsten
Jupp
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Beitrag von Jupp »

Mir ist heute was passiert, was zu Thema "Umdichten" paßt:
Ich bin auf ein öffentliches Klo gegangen, 2 Pissoirs, keiner da. Als ich gerade da stand, kam jemand rein und stellte sich neben mich. Ich dachte, das klappt jetzt bei mir auf keinen Fall. Der andere pinkelte sofort los und ließ es dabei ziemlich laut plätschern. Nach 3 Sekunden lief es auch bei mir, wahrscheinlich durch die lauten Wassergeräusche.
Im Nachhinein ist mir aufgefallen, ich hätte mich in der Situation unterlegen fühlen können, weil der andere zuerst pinkeln konnte. Aber daran habe ich gar nicht gedacht. Ich war einfach nur froh, daß ich auch pinken konnte, und noch dazu direkt neben jemand anderem. Der Fremde hat mir ja durch sein Plätschern beim Pinkeln geholfen. Er war also praktisch eine Art Peebuddy. Vielleicht hat er sich mir überlegen gefühlt, weil er als erster pinkeln konnte. Aber mit größter Wahrscheinlichkeit war ihm das völlig egal, und wenn doch, kann es mir egal sein.
Zum Thema "Umdichten": Bei Kollegen im Büro mag das was anderes sein (da werden sicher oft Konflikte auch mit aufs Klo genommen), aber der Fremde, der uns auf dem Klo begegnet ist nicht in erster Linie ein Gegner oder Feind, der uns stören oder unterdrücken will. Er ist einfach nur jemand, der zufällig am selben Ort wie wir sein Wasser abschlagen will. Man könnte versuchen, die anderen Pinkler einfach als Peebuddys zu sehen. ;-)
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paru end it
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Beitrag von paru end it »

Hi!

ja das habe ich letztens auch gemacht. ich übe ja seid ungezählten wochen in einem kaufhausklo mit schulterhohen trennwänden ca. 1,65 oder so.
auf dem weg dorthin mit halbwegs gefüllter blase (also nicht überdruck),
hab ich mal probiert nur in gedanken mit einem zu labbern also: was geht ich muss pissen und du? usw.
hab mich auch relativ sicher gefühlt dass es klappt.

dann drauf diesma waren viele belegt ich an eins ran und direkt neben mir
hat sich einer rangestellt. das ergbnis mein versuch das imaginäre gespräch aufrecht zu erhalten wurde von sekunde zu sekunde aufgrund der anfänglichen ruhe durch diese verdammte paruretische reaktion ausgeschaltet im kopf. da half weil ich ja dat wasser loswerden wollte wieder nur "breath holding" aber nur weil ich als anonym dort gelte.
mit einem unwissenden bekannten würde nicht mal breath holding helfen
weil man ja nebenbei noch mit dem labbern und reagieren muss.

ich schaffe es immer auf diesem kaufhaus klo weil oft wenig belegt
und viel plätze vorhanden und wenn ein anderer kommt stellt der sich meistens automatisch erst am übernächsten ran. und bei größer nähe hilft breath holding.

Aber alles nur als verdammter Anonymus.

In der Schule wo ich bin muss ich immer achten das keine sau aus meiner klasse mitkommt sonst muss ich sagen ich mus schei***.
junge das kotzt mich an.

mit fremden auf dem schulklo hab ich auch schon gepisst aber räumlich bedingt standen die an der gegenüberliegenden seite und mit breath holding. also wieder Anonymus.

Außer letztens. Ich musste, bin auf das klo hatte aber kein bock auf breath holding. bin gleich auf kabine. in dem moment kommt mein
banknachbar hinterher (versteh mich sehr gut mit ihm und er weiß von nix). Ich pisse schon im stehen auf kabine auch so das das plätschern gehört wird. (er hat mich allerdings auch schon am pissior gesehen als ich am pinkeln war, natürlich hatte ich vorher luft bis das pinkeln einsetzte.)

Ich gehe raus und er fragt, na warste ka**en? obwohl er bloss 20 sekunden später reinkamm hätte er wissen müssen das ich nur pinkelte.

Ich also einfach gesagt, ne ich wollte aus dem fenster gucken! (da über klo fenster nach draußen)

Hände gewaschen und raus. Er hat nichts weiter gesagt. Ja cool.

Übrigens habe ich auch schon geschafft halbwegs nüchtern auf einem 2 mann stadtklo zu pinkeln ohne breath holding wie du beschrieben hast und danach auch öfters mc donalds und so.

aber soeinen tag des übermuts vermisse ich seit dem wieder
durch den ganzen altag (hab an diesem tag nämlich mit peebuddy jede situation gemeistert auf klos und hatte vollkommenden übermut.

es fehlt die chance zum rantasten bei uns. ein fehler und jeder weiß es.
könnte man eine situation nach fehlschlag zurückspulen so oft es bis es klappt wären wir den mist relativ schnell los.

wenn ich mathe aufgaben rechne, kann ich auch am stück 1000 aufgaben rechnen bis ichs kann. bei paru muss ich pinkeln kann nicht (paru wird bestätigt) geh auf kabine muss ne halbe stunde und mehr warten, neuer versuch (wieder zeit für scheiß gedanken). > alltag zu hause nächster wieder von vorne, nebenbei noch beruf schule familie andere psych. störungen alltag von neuem bestätigt. >> verdammter teufelskreislauf.

naja bin jetz 26. irgendwann muss man wohl sagen "ich muss damit leben."
versuche ja schon 2 jahre lang was zu machen. aber diese kurzen übungsversuche auf dem klo reichen nicht aus und alle paar wochen/monate mit nem peebuddy auch nicht. aber das kann bei jedem anders sein.

so wie man das haus verlässt schaltet das gehirn unbewusst auf paruresis um ohne das man unbedingt daran denkt.
tja ich weiß auch nich wie man geziehlt dagegen vorgeht.
aber ich bin auch sozialphobisch ziemlich stark vorbelastet, was es bei mir eventuell noch schwiereiger macht.
:roll: :roll: :roll: :roll: :roll:

na dann auf weiteres üben üben üben............
Rolf
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Registriert: 30. März 2004 19:21

Beitrag von Rolf »

Diejenigen, die mich näher kennen wissen, dass ich nicht so ganz der Typ zum Mutmachen bin. Aber ich habe lange über Deine Zeilen nachgedacht und als Deine Märchentante möchte ich Dir ein paar meiner Ansichten mitgeben. Die gelten nur für den Satz, die Aussage in dieser einen Zeit, die für diesen Augenblick vielleicht Bestand hatte. Egal, manchmal sollte man sich dazwischen eine kleine Minute gönnen, oder? Machen kann man auf Entfernung sowieso kaum was außer Anregung zu geben.
paru end it hat geschrieben:...es fehlt die chance zum rantasten bei uns.
Unser Wappentier hier, der Säbelzahntiger, wird in der heutigen Zeit verkörpert durch den Mensch, also du und ich. Vor dem besagten Tier sind wir zumindest in unseren Breiten sicher...
paru end it hat geschrieben:...irgendwann muss man wohl sagen „ich muss damit leben“.
Du lebst bereits damit. Also nach 2 aktiven Jahren plus der Jahre isolierten Leidens kann man das wohl behaupten. Und ich denke, Du lebst ganz gut damit, denn Du hast das Erfolgsmodell dazu sublimiert: Das da lautet, dass die Psyche Unfassbares in eine harmlosere Form ummünzt, mit der der Träger leichter leben kann.
paru end it hat geschrieben:Ich gehe raus und er fragt, na warste ka**en?
Das funktioniert dermaßen gut, dass Du mit dem „benachbarten“ Thema coole Sprüche riskieren kannst. Auf fatale Weise leben wir unsere Auslassungen aus, ohne Aussicht auf Erfüllung. (Oder nenn es Befriedigung oder Befreiung, wie auch immer. Doch an dieser Stelle hätten wir das Existenzielle bereits verlassen.)
paru end it hat geschrieben:so wie man das haus verlässt schaltet das gehirn unbewusst auf paruresis um ohne das man unbedingt daran denkt.
Das meine ich ungefähr damit. Es bindet viel Energie, diesen Zustand stabil zu bekommen.
paru end it hat geschrieben:tja ich weiß auch nich wie man geziehlt dagegen vorgeht.
Die Frage ist eher die, wovon Du Dich befreien solltest. Da war ja was! P. wächst nicht einfach so auf dem Acker. Und da bekanntlich alles irgendwo hin führt... Die Gespenster dahinter werden Dich allerdings kaum als den „Steuermann“ akzeptieren, der dabei Regie führt.
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