Es ist die Angst...

Hier gibt es alles zum Thema psychische Entleerungsstörung
StilleSucht
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Es ist die Angst...

Beitrag von StilleSucht »

Hallo zusammen,

ich (wie ihr links seht) bin ein Newbie hier im Forum :).
Habe viele Beiträge zum Leidensthema gelesen und hoffe hier eine Gemeinschaft von Leuten gefunden zu haben, die versteht was am Nicht-pinkteln-Können so schlimm ist. Ich bin 25 Jahre alt und leide an dem Problem seit über 10 Jahren. Ich kann nicht auf öffentlichen Toiletten pinkeln - zumindest nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass jemand in der Nähe steht. In der Kabiene gehts (außer sie lässt sich nicht abschließen, bzw. sie steht offen).

Vor einer Berufsschulklassenfahrt vertraute ich mich einem Freund an und eräzhlte ihm von meinen Ängsten. Mir graute vor der langen Bussfahrt und ich hatte Panik vor den Haltestellen- Toiletten. Er konnte mich nicht verstehen. "Was ist daran schlimm?" fragte er. Puh... ja. Was ist daran so schlimm? Was ist daran so schlimm, wenn einem eine alltägliche Sache panische Angst bereitet? Ganz einfach: der Alltag ist zersetzt von Angst! Tag für Tag steht man unter extremen Stress. Wenn ich während meiner Ausbildung auf Klo musste, drehte mein Adrenalin hoch und nicht selten ertrug ich Stundenlang eine volle Blase. Wenn Freunde fragen ob wir was in der Stadt machen, lehne ich ab, aus Angst nicht zu wissen wo wir im Laufe der Zeit landen und evtl. irgendwo zu sein wo ich nicht 'anständig' pinkeln kann. Mit der Zeit entwickelte ich einen Lageplan mit Lokalitäten an denen man "ungestört" war. Doch sicher ist man nie. Da blieb man lieber zuhaus am heimischen PC oder machte sonstwas. Es brachen viele Freundschaften bzw. verliefen im Sande, weil mein desinteressiertes Verhalten falsch verstanden wurde. Selten - wirklich selten wage ich mich raus und ziehe um die Häuser, aber der Spaß setzt meist erst ein wenn mein Alkoholpegel so hoch ist, dass mich meine Krankheit nicht mehr behindert. Doch immerzu sich vollzudröhnen widerstrebt mir sehr!
Jeder Gedanke an Urlaub ist sofort begleitet von unzähligen Visionen mit Orten an denen man nicht pinkeln kann und - "versagt". Studienfahrten, entfernte Freunde besuchen, Spontanurlaube mit nur "Halbbekanten" oder gar Festivals? Geht alles nicht bzw. setzt mich allein der Gedanke daran dermaßen unter Stress, dass mir von Minute zu Minute die Lust daran vergeht und ich schlussendlich tatsächlich keinen "bock" mehr habe. Unbetroffene sind sich leider selten über das Ausmaß der sozialen Folgen bewusst. Sie können die Angst als solche schwer nachvollziehen und wundern sich dann über die daraus resultierenden Probleme.

Ich weiß nicht wie unser Gehirn genau funktioniert. Vermutlich weiß es niemand. Fakt ist jedoch, dass unser Denken sich an Regeln und Gewohneiten hält. Was man oft macht - was man oft DENKT, dass wird zur Gewohnheit und treibt man es lang genug, passieren die Gedanken nahezu automatisch. Der Ursprung meiner Krankheit ist Angst. Ich kann nicht sagen wovor und ich hab weder Schlüsselerlebnis noch eine sonstige rationale Erklärung für diese These doch ich weiß, dass ich schlicht Angst habe. In dem einen oder anderen Beitrag habe ich von "der Angst vor der Toilette" gelesen. Der Raum als solches ist es nicht. Bei mir zumindest. Die Angst hat direkt mit den Menschen in diesem Raum zu tun. Sie erfüllen mich mit unbehagen, machen mich nervös. Das gilt für Menschen allgemein. Ich habe Angst entblößt oder gar verspottet zu werden. Dabei ist mir aufgefallen, dass es besonders bei Männern so ist. Je ungebildeter - desto schlimmer wird es (bitte nicht falsch verstehen, ich hege weder Vorurteile, noch beurteile ich Menschen nach ihrem Schulabsluss - es geht hier rein um meine Angst und 'die' verhält sich so).

Einige Leser haben jetzt vielleicht das Bild eines schüchternen, ängstlichen, Typs vor Augen, der kaum Freunde hat und stets unter 'Mamas' Schutz stand. Das Gegenteil ist der Fall. Ich hatte stets viele Freunde und bin sehr aufgeschlossen und unabhängig. Ich habe einen festen Freund und führe eine sehr glückliche Beziehung. Es gehört zu meiner Art Probleme anzufassen und zu lösen. Doch in diesem Fall weiß ich nicht wie. Ich habe mich entschlossen einen Psychologen aufzusuchen und hoffe mich von diesem Laster endlich befreien zu können, doch WIE FINDE ICH DEN RICHTIGEN?

Es spricht einiges dafür, dass die/der/das (??) "Paruresis" nur ein Nebenprodukt von einem anderen, viel älteren Problem ist und es stellt sich mir die Frage, ob nicht ein Sexualtherapeut die bessere Alternative wäre. Zu welchem Fachmann soll ich nun gehen? Oder sind prinzipiell alle Psychologen auf allen Gebieten gleichgut? Kann man auch zu mehreren gleichzeitig?

Naja... in jedem Fall Danke für die Aufmerksamkeit und für dieses Forum

Chris
PP
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Registriert: 10. März 2006 20:52

Beitrag von PP »

Einen Psychologen aufzusuchen, finde ich eine gute Idee.
Ob jetzt ein Sexualtherapeut richtiger wäre kann man nicht beurteilen wenn du nichts darüber schreibst. Vielleicht erst einmal ein normaler Psychologe, dann ein Sexualtherapeut?

Nach einem Pee-Buddy würde ich mich auch umsehen.
StilleSucht
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: 21. Februar 2007 12:31

Beitrag von StilleSucht »

Hallo,

ich habe mich (recht kurz nach mein Beitrag) einem guten Freund anvertraut. Das tat sehr gut. Er stimmte mir zu und ich hab mir nen Doc gesucht und bin mal gespannt wie sich das entwickelt.

Pee-Buddy hab ich vermutlich schon wen gefunden - aber ich warte jetzt erstmal ab was der 'Profi' mir so zu berichten hat (hehe - eigtl. isses ja andersrum - aber passt schon).

So viel erstmal von mir -
danke für die Aufmerksamkeit

Chris
Haribo
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Beitrag von Haribo »

Hallo Chris,

mir ergeht es ähnlich wie Dir, nur dass ich mein Sozialverhalten schon seit dem 17. Lebensjahr, d. h. über 20 Jahre "umgestellt" habe, aber auch nicht so unter der Zurückgezogenheit leide. Von meiner Paruresis weiss auch nur mein Therapeut, der sich jahrelang mit diesem Thema beschäftigt hat, und vor allem die "praktische Seite" betreut. Bis vor einem Jahr wusste ich noch gar nicht, dass ich mit meinem Schicksal nicht allein bin, weshalb ich dieses Forum zum Einstieg in das Thema sehr hilfreich finde. Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du einen fachlich kompetenten und verständnisvollen Therapeuten gefunden hast, auch wenn dies noch kein Garant für eien erfolgreiche Behandlung ist.
Svenja
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Das ist so paradox

Beitrag von Svenja »

Ich habe Angst entblößt oder gar verspottet zu werden.
Gerade das wirst Du doch, wenn andere bei Dir keinen Strahl und keine Hinterlassenschaften sehen. Und trotzdem kannst Du gerade dann nicht, wenn alle anderen machen. Ist doch irgendwie paradox.

LG Svenja
angst52
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"ich bin hier neu" und htte es unter einer anderen

Beitrag von angst52 »

versucht. Wenn ich mir das hier mit der Angst durchlese, finde ich auch Parallelen zu mir. habe ich mir doch unbewusst den passenden Namen gegeben - ist das Zufall oder Vorhersehung?
hier geht der erste Text weiter:
und im ersten Augenblick begeistert. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Gleichgesinnte finde und vor allem, die darüber reden.
Was ich bis jetzt bei Euch so gelesen habe trifft bei mir den Kern der Dinge und gibt mir Mut auch darüber zu reden.
Ich will es mal versuchen:
Es fing bei mir im Allgemeinen schon sehr früh an. Wie immer stand ein Schlüsselerlebnis am Anfang. Mit ca.16 Jahren nahm mich ein Freund mit auf den Fußballplatz zum Spiel und wie nicht anders zu erwarten, drückte irgendwann auch die Blase. Nach dem Spiel konnte man am Ausgang eine riesige Toilettenanlage aufsuchen, die jedoch überquoll und ich mich trotzdem auf Grund meines Harndrangs hinten anstellte. Als ich dann am Becken stand und neben mir weitere Besuchen wie die Pferde pinkelten und mein Hintermann mir schon auf die Schulter klopfte, ich möge mich beeilen, sonst pinkelt er mir in die Tasche, war alle zu spät – ich bekam keinen Tropfen raus und drehte mit meiner vollen Blase wieder ab. Seit dem meide ich große Menschenansammlungen mit Massentoiletten. Dazu kommt noch der Druck zu Hause, nicht im Stehen sondern im Sitzen zu pinkeln, was die Sache über die Jahre nicht gerade erleichtert hat. Im Krankenhaus hatte ich die Erfahrung nach einer OP machen müssen, danach im Bett in eine Ente pinkeln zu müssen, ich hatte mir nach Angstschweiß auf der Stirn freiwillig einen Katheder setzen lassen. Nach einer weiteren OP hatte ich nette Männer mit im Zimmer, die mich mit nassen Waschlappen bearbeiteten und mit viel Verständnis mir beim Pinkeln halfen, dieses Problem ohne Katheder zu lösen. So kommt aber alles zusammen, um nur einige Einflüsse zu nennen. Dieses Verhalten begleitet mich nun schon über dreißig Jahre, mal weniger, mal mehr. Heute bin ich in den Fängen eines Urologen, der sicher nur seine Pflicht tut, doch mich von einem Karzinomverdacht zum nächsten Verdacht befördert. Natürlich habe ich schon eine Feinnadelbiopsie mit negativen Ergebnis hinter mir, doch die nächste Biopsie wartet schon und wer so etwas kennt, der weiß, da geht man das zweite Mal nicht so bereitwillig hin. Was ich damit sagen will, seit meiner Jugendzeit habe ich mit dem Beginn des Wasserlassens Probleme, was sicherlich auf psychische Ursachen zurückzuführen wäre, doch nun kommt das Alter dazu und man kommt automatisch in Krankheitsbilder hinein, die vielleicht gar nicht zutreffend sind.
Vielleicht gibt es auch diesen und jenen, der psychische/nervliche Ursachen für sein Problem sieht und auf Grund seines Alters, jetzt genau auch diese Tortour durchmacht, wie ich.
Übrigens im Sitzen geht es recht gut und die Blase entleert sich gefühlsmäßig gut, es ist lediglich im Stehen schwierig und wenn jemand zusieht geht es noch schlechter. Allerdings, wenn ich abgelenkt bin oder durch Alkohol frei im Kopf bin, läuft es wie bei jedem anderen Menschen.
Natürlich kann ich mich nicht ständig besaufen, nur um ordentlich pinkeln zu können, das ist mir schon klar. Ich meine nur, da ist vegetativ einiges im Argen und wenn ich nicht aufpasse, könnte sich die Sache noch verschlimmern.
Vielleicht hilft mir schon diese Wortmeldung zum Sachverhalt ein bisschen weiter, es ist schön mal drüber reden zu können, ansonsten versteht mich keiner – vielleicht sollte ich auch den Urologen wechseln.
gruß angst52
angst52
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Schade

Beitrag von angst52 »

das sich nur jüngere Männer an diesem Forum beteiligen, fällt mir jedenfalls auf. Gerade am Wochenende müsste doch man mal auf die Seite schauen.
Ältere, so wie ich sind sicher schon in den Fängen eines Urologen und im Internet nicht so bewandert, oder haben dieses Problem noch nicht erkannt.
Schade!
Gruß Angst52
PP
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Beitrag von PP »

Ein Schlüsselerlebnis gibt es oft gar nicht. Es schleicht sich langsam ein.
angst52
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Registriert: 16. März 2007 09:35

Beitrag von angst52 »

hallo,
dies ist insoweit richtig, nur, dies ist das Erlebnis welches am weitesten zurückliegt und wo rann ich mich noch am stärksten erinnern kann. In meiner Kindheit hatte ich keine negativen Erfahrungen, die in dieser Sache hätten Auswirkungen haben können. Ich war nie ein Einzelgänger, im Gegenteil! Natürlich gab es noch zeitgleich weitere Erlebnisse, die diese Verhaltensstörung prägten. Ich erinnere mich noch gut daran, dass wir als Auszubildende zur Einstellungsuntersuchung alle zeitgleich in einen Becher, an einer Rinne stehend, hätten pinkeln sollen. Das ging bei mir nicht. Ich war keinen Repressalien ausgesetzt, doch war es mir sichtlich peinlich und als es dann beim zweiten Mal wieder aus irgendeinem Grund nicht ging, war es wohl passiert. Der Grundstein war gelegt. Die Angst zu versagen und aus der Reihe zu tanzen, nicht so zu sein wie die anderen, war einfach da und machte sich breit. Die Anlagen für eine Angst, in irgendeiner Form zu versagen gab es immer schon, ob es Prüfungen waren oder öffentliche Reden vor vielen Menschen. Ich weiß es auch nicht, irgendwo liegt der Grund für diese Angst, vielleicht mangelndes Selbstvertrauen/Selbstbewusstsein.
Mir geht es aber mehr um die Frage, was mache ich mit meinem Krankheitsbild, welches mir von meinem Urologen angeheftet wird. Die Fakten sprechen für ihn, denn mein PSA-Wert ist immer mal hoch und deutet auf krankhafte Veränderungen hin. Ich hoffe eigentlich, organisch gesund zu sein und nur an dieser, von mir bis jetzt unbekannten, psychischen Störung zu leiden.
Gruß angst52
angst52
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Beiträge: 26
Registriert: 16. März 2007 09:35

Fortsetzung

Beitrag von angst52 »

Hallo,
heute habe ich immer noch mit diesen Auswirkungen der Paruresis zu kämpfen, nur sind jetzt weitere Probleme dazu gekommen.
Meine PSA-Werte haben sich soweit verschlechtert, dass ich schon 56 Biopsienadeln in drei Jahren ertragen habe, alle ohne Befund.
Letztlich hatte ich sogar einen 50 %igen Abfall des Wertes, was mich hoffen ließ. Die jetzige Untersuchung, die eigentlich den Trend bestätigen sollte, hatte ich mit einer vollen Blase angetreten, um ja Urin abgeben zu können. Hier kommt wieder die Paruresis zum Einsatz, denn auf Bestellung nicht „können“ zu können, macht mich wahnsinnig.
Was war der Erfolg?
Der vermutlich erhöhte Stress durch die volle Blase auf die Prostata, hat mir vermutlich wieder einen höheren PSA-Wert beschert.
Ich sehe hier Zusammenhänge, die ich nicht weiter bewerten möchte und kann, da mir keine weiteren Erfahrungsberichte zur Verfügung stehen.
Wenn hier jemand ähnliche Probleme hat, der möge sich melden, danke.
Gruß angst52
Rolf
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Beiträge: 235
Registriert: 30. März 2004 19:21

Beitrag von Rolf »

Leider kann ich Dir keine Erfahrungen meinerseits anbieten, weil ich diese Vorsorgeuntersuchungen inzwischen komplett eingestellt habe. Melde mich trotzdem und möchte eigentlich nur wissen, ob ich diese Zahl 56 richtig gelesen habe?

Dieser PSA-Wert ist doch umstritten?

„Mein“ Urologe war ein hervorragender Handwerker! Und ein Herz von einem Chirurg. Aber man muss net meinen, denen mit Paruresis zu kommen. Das interessiert den so wenig wie die Verkäufer von Händies deine Befürchtung, dass du abgehört wirst. Also wurde ich hiermit und damit behandelt, musste Pillen schlucken bei denen auf den ersten Blick unklar war, wo genau die reingehören und bekam zum guten Ende knusprige Stäbchen in den Hintern gesteckt, was zwar angenehm aber überflüssig war. Seither flute ich die Kabine mit meinem Uroflow!

Sollte ein Harnweg durch eine Geschwulst verlegt sein, ist dieser auch im betrunkenen Zustand verlegt - das ist für mich die Differentialdiagnose. Heutzutage solltest du deine Diagnose gleich mitbringen, dann steigen deine Chancen ungleich höher. Es muss ja alles schnell gehen! Früher konnte es geschehen, dass dir im Krankenhaus(!) neben der Schulter gleich die Phimose operiert wurde. Einfach weil der Chirurg eben Lust hatte mal was anderes zu beschneiden, oder noch Zeit war.

Im Forum sind alle vertreten, querbeet. Ältere Männer gehen eben lieber vorher im Keller nachsehen, bevor sie eine Suchmaschine anwerfen. Nur ältere Frauen sind in der Minderheit hier, glaube ich. Ansonsten unterscheiden sich Junge leider kaum von Alten. Hinter dem, der dir an der Rinne ins Bein pinkelte, standen schon früher 3 weitere. Klar, die Modalitäten sind andere: Wäre kaum denkbar gewesen, dass dich im Bahnhof ein paar nette Mädchen erschlagen. Nur lief früher kein Händy mit, net vergessen!

Aber es gilt wie überall: Wenn Dir unklar ist, was Dein Arzt mit Dir vorhat, dann würde ich auf jeden Fall versuchen eine zweite Meinung, möglicherweise zusätzlich aus einer anderen Fachrichtung einholen. Untersuchungsergebnisse die wir Hirnakrobaten beeinflußen können, sind erstmal nicht viel wert...
angst52
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Hi Rolf

Beitrag von angst52 »

du hast leider sehr oberflächlich gelesen, dafür sehr lustig geschrieben und nichts gesagt.
Gruß angst52
Rolf
Poweruser
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Registriert: 30. März 2004 19:21

Beitrag von Rolf »

oh vielen dank :D

Was möchtest Du hören? Dass Du Deinen Urologen auf den Mond und 3 x drumrum schießen sollst? Mir ist wohl bewußt, dass sich alles was ich tue und unterlasse unerbittlich rächt: Aber was sind die Alternativen beim Prostata-CA? Für mich ist weder ein PSA-Test noch eine Hypertrophie ein Thema. Wie gesagt, ich kann Dir keine Erfahrungen meinerseits anbieten. Mir läuft's (noch)...

Nix für ungut, Rolf
angst52
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Beitrag von angst52 »

Hallo Rolf,
über eine Passage habe ich mich gefreut, die da sagt:
Sollte ein Harnweg durch eine Geschwulst verlegt sein, ist dieser auch im betrunkenen Zustand verlegt - das ist für mich die Differentialdiagnose.
Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht, also doch psychologische Aspekte, die die Harnverhaltung initiieren.
Ich habe auch meinem Urologen etwas von Paruresis erzählt, was er nicht hören wollte. Die kennen nur ihre PSA-Werte und ihre Normen. Das Menschen nur schwer in die Normen zu pressen sind, geht denen gegen den Strich.
Ich bereue heute die 56 Nadeln!
Wenn wieder, dann nur mit MRT-Untzerstützung, dagegen ist mein Urologe auch.
Wenn der Wert nicht Zehn höher ist als langläufig, lasse ich sowieso nichts mehr machen. Da ich vor dreißig Jahren von Paruresis noch nichts gehört hatte, habe ich mir immer eingebildet, du hast etwas mit der Prostata und bin sehr zeitig zur Vorsorge gegangen.
Da die Steuerung des inneren Schließmuskels im Falle der Paruresis eh schon gestört ist, ist natürlich ein Leben mit nur einem Schließmuskel, im Fall einer Resektion, vermutlich sowieso schwierig. Der innere Schließmuskel ist der, der vegetativ gesteuert ist und bei uns nicht völlig frei vom eigenen Willen ist, also nicht mehr 100 %ig vegetativ.
Das mag jetzt zwar nicht alles medizinisch perfekt sein, doch reime ich mir das so zusammen.
gruß angst 52
Rolf
Poweruser
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Beitrag von Rolf »

In der Medizin ist nichts 100%ig und die ganzen Krankheitsverläufe sind noch schwieriger zu verstehen als das Gesundbleiben. Wieso macht der Organismus das Falsche, wenn der Verstand es besser weiß (umgekehrt natürlich genauso)? Ist einem kein Auslöser für P. bewußt, oder schleicht sich das langsam ein, denkt man zuerst an organische Ursachen.

Das haben schon andere hier beschrieben und es ist besser, man läßt das abklären als sich in Unsicherheit zu ergehen. Nein, wir bereuen nichts. Immerhin bist Du bestens untersucht! Man könnte jetzt spekulieren, wieso der Urologe diese teuere MRT ablehnt, glaubt er selber nimmer dran?

Der Blasenschließmuskel besteht aus einem vegetativen und einem willkürlichen Anteil. Bei langer Verhaltung wie das bei uns öfter vorkommt, geht das knapp am Krampf vorbei. Doppelt dicht eben, so stelle ich mir das vor. Da werden zeitweise sogar die sensorischen Nerven der Blase „abgeschaltet“, man muss garnimmer! Ist endlich die Gelegenheit für das Wasserlassen günstig, ist der Strahl trotzdem dünn und die Entleerung dauert „ewig“.

Gruss, Rolf
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