Hallo allerseits

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Sura
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Registriert: 26. September 2019 01:13

Hallo allerseits

Beitrag von Sura »

Angesichts der Tatsache in was für einem Forum wir hier sind brauche ich ja nicht zu erklären warum ich hierbin.
Wir alle hier werden wohl ein ähnliches Problem haben, nämlich das wir nicht oder nur sehr schlecht urinieren können wenn andere in der nähe sind...

Nun ist mein Problem aber ein bisschen gravierender, denn ich muss eine MPU machen, eine Medizinisch Psychologische Unteruchung, oder auch "Idiotentest" wenn ich jemals wieder eine Fahrerlaubnis haben will... Ich muss eine 12 Monatige Abstinenz nachweisen, das ist nicht so schlimm weil man in dem Fall statt Urin auch Haaranalyse machen kann. Aber die MPU selber... Wenn die wegen Alkohol am steuer gewesen wäre wär das alles kein Problem, denn dann wird einem am tag der Begutachtung einfach Blut abgenommen.

Da ich jedoch Cannabis Konsumiert habe wird wohl am Tag der Begutachtung verlangt das ich unter Aufsicht eines Arztes eine Urinprobe abgeben soll, was bedeutet der steht dabei neben einem und guckt einem direkt auf sein Ding während man pinkelt.
So ist das bei denen wohl vorschrift um eine Manipulation zu verhindern.

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen das das aber für jemanden wie uns ein Ding der Unmöglichkeit ist...
Bedeutet das etwa das ich keine Chance habe zu bestehen und jetzt nur weil ich das nicht kann für immer zu Fuß gehen muss?
Ich bin deswegen echt verzweifelt und schon kurz vor dem Aufgeben, dabei wollte ich doch mein Leben ändern und hatte Zukunftspläne... Soll das jetzt alles daran scheitern?

Nicht mal im "allwissenden" Internet findet man darauf eine Antwort.

Und was ist eigentlich aus "Die Würde des Menschen ist unantastbar" geworden? Beinhaltet das auch das man sich auf den Dödel gucken lassen muss beim urinieren?? Damit ist es in Deutschland wohl doch nicht so weit her... Zumindest wenn man sieht wie man als Kiffer oder ehemaliger Kiffer vom Staat mit solchen Sachen diskriminiert wird. Denn wie gesagt bei z.b. Alkohol braucht man sich dem nicht auszusetzen da reicht eine Blutprobe... Und alle anderen Länder haben erst garnicht soetwas wie eine MPU.
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ParuWien
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Re: Hallo allerseits

Beitrag von ParuWien »

Hi Sura,

ich kenne deine Situation nicht exakt, kann mir aber vorstellen, wie schrecklich das sein muss. Ich hatte vor dem Einrückungstermin ins Bundesheer ähnliche Gedanken. An deiner Stelle würde ich die Paruresis von einem Hausarzt bzw. Allgemeinmediziner bestätigen lassen, damit du etwas vorzuweisen hast. Wenn diese das Problem nicht kennen, dann erklär es ihnen und zeige eventuell wissenschaftliche Unterlagen oder Studien her (https://www1.racgp.org.au/getattachment ... resis.aspx). Einfach ausdrucken und bitten, dass sich der Allgemeinarzt bitte damit auseinandersetzen soll.

Sag bei der MPU du würdest gerne Urin abgeben, aber es geht halt einfach nicht in Anwesenheit eines anderen. Wenn du für Blut- und Haarproben bereit bist, müssen die ja merken, dass du nichts zu verheimlichen hast.

Alles Gute, du bist nicht allein!
hello
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Re: Hallo allerseits

Beitrag von hello »

Ich würde auch dringend empfehlen es dem Arzt zu sagen. Im schlimmsten Fall müssen die halt dann eine Toilette bereitstellen, in der nicht noch ein Lagerraum angeschlossen ist, so dass man irgendwie manipulieren kann :D

Tatsächlich gehe ich mein Paruresis-Problem seit etwa 3 Jahren relativ offensiv an. Dummerweise bin ich vor 2 Jahren in eine Verkehrskontrolle geraten. Ich hatte Bier getrunken und bin an einer sehr unübersichtlich Stelle falsch abgebogen (alles nur Baustellen und ein Polizeiwagen ist vorher schon 2 Minuten neben mir hergefahren.) Dann wurde ich an Ort und Stelle am Straßenrand gefragt, ob ich eine Urinprobe machen kann. (Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass "nein" auch eine valide Antwort ist.)

Also habe ich mich ins Gebüsch gestellt, 1 Meter weiter der Polizist aber es ging nicht.

Dann musste ich mit auf die Wache und habe eine halbe Stunde auf dem Klo gesessen, mit offener Tür (!) aber es ging nicht.

Später wurde ich noch durchsucht, das war echt nicht schön.

1 oder 2 Stunden später kam dann ein Arzt und wegen des bisherigen Verlaufs hat er mir 3x Blutabgenommen, um nach Drogen, Alkohol und Medikamenten zu testen.

Das Ende der Geschichte war, dass die genau 0,3 Promille gemessen haben aber "aus Kulanz" keine weiteren Schritte eingeleitet haben. Das hat dann noch mehrere Hunderter gekostet. Leider hat es mich auch bei meiner "Desensibilisierung" um mehr als 1 Jahr zurückgeworfen.

Vielleicht kannst du dir das bei einem Arzt attestieren lassen, der darauf spezialisiert ist, im schlimmsten Fall in der Christoph-Dornier-Klinik in Münster.
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