Vorstellung -könnte triggern-

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fatdog
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Vorstellung -könnte triggern-

Beitrag von fatdog »

Hallo Mitleidende,

Bin jetzt auf dieses Forum gestoßen, und es hilft mir schon das ich nicht der einzige bin, der unter so etwas leidet, obwohl bei mir der Fall sich noch verschärft hat, deswegen auch die Überschrift, ich bin 53 Jahre alt, und habe dieses Problem seit Jahrzehnten, allerdings verspürte ich nie einen so großen Leidensdruck um mich wirklich damit zu beschäftigen.

Es war zwar übel das ich mich nicht oft auf öffentlichen Klos erleichtern konnte, aber es war ebend so, wenn es ging dann nur in der Kabine und iselbst dort nicht oft, ich lebte irgendwie damit, nach Jahren viel mir plötzlich ein warum ich dieses Problem wohl habe, aber genützt hat mir das auch nichts.

In meiner Kindheit hat ein alter Mann der auf uns aufpassen sollte
aufgefordert unsere Penise herauszuholen, nahm in jede Hand einen, und verglich sie miteinander, wobei ich wohl schlechter Abschnitt, ich denke das das der Grund für viele meiner Ängste ist.

Wie gesagt, ich verdrängte das scheinbar Jahrenlang, und wusste ja das ich zuhause immer konnte, das änderte sich als wir mal längere Zeit einen Besucher in der Wohnung hatten, ich wachte Nachts auf, und es ging nicht, was mich in Panik versetzte, ich lief die halbe Nacht durch den Wald, und versuchte es an jedem Baum, nichts passierte.

Als ich nach 2 Stunden nach Hause kam, ging es dann, aber das Problem war damit nicht aus der Welt, es passierte wieder, selbst als der Besuch weg war.

Mit der Zeit wurde es besser, ich könnte zwar manchmal nicht aber es versetzte mich nicht mehr so in Panik.

Ich bekam einen guten Job der mich ausfüllte, und es wurde immer besser, ich konnte sogar in wenn ich unterwegs war in der Kabine.

Dann würde ich entlassen mit der Ausrede das man mir den Job nicht mehr zutraut, nach 14 Tagen passierte es das erste mal das ich vor einem Termin nicht konnte, und mit voller Blase losmusste, und selbst als ich nach Hause kam es eine Stunde nicht ging, was mich in üble Panik versetzte.

Seitdem ging es mit mir bergab, jeder Toilettengang ist für mich der Horror, und ich denke jedes mal das ich es jetzt wieder nicht hinbekomme.

Um einen neuen Job anzutreten ließ ich mir einen Katheter legen, und bekam Tamsuloin, als er entfernt wurde konnte ich 10 Tage alles ganz normal machen, dann bekam ich eine Blasenentzündung, und es ging, nach einer Weile wieder nicht mehr, genauer nach dem ersten Versagen.

Diesen Job habe ich aufgegeben, und war danach nur noch in Angst und Panik, lebte nur von einem Toilettengang zum nächsten, bin nur noch in Angst, und bekomme auf meiner Toilette Panik.

Das führte zum 2 Katheter und der 2 üblen Blasenentzündung, als der Katheter gezogen wurde ging es 3 Tage ganz gut, jetzt hänge ich wieder tief drinnen in meinen Ängsten.

Eigentlich kann ich gut darüber sprechen, Freunde und Familie wissen Bescheid, eine Therapie habe ich begonnen, und Montag gehe ich zur Hypnose, und ich bin in urologischer Behandlung trotzdem bin ich in Panik, denke das nächste mal wird nicht klappen, und wünsche mir einen Bauchdeckenkatheter einfach um diese psychischen Druck nicht mehr spüren zu müssen, wenn ich nicht bald kann werde ich wohl wieder ins Krankenhaus fahren.

Ich bin ziemlich verzweifelt und es gibt schon eine Menge Ärger mit meiner Familie, die es nicht mehr nachvollziehen kann.

Vielleicht könnt ihr mir noch etwas raten.
Wer etwas wagt, kann verlieren,
wer nichts wagt, hat schon verloren.
hello
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Beiträge: 4
Registriert: 12. Mai 2019 20:19

Re: Vorstellung -könnte triggern-

Beitrag von hello »

Hallo,

späte Antwort aber naja. Also ich bin "nur" 34 Jahre, aber habe vor 2 Jahren angefangen selbständig das Problem zu entschärfen. Von einer Lösung ist leider nicht zu sprechen, jetzt gerade habe ich eine Psychotherapie wegen sozialer Phobie in Anspruch genommen aber wenn die durch ist, werde ich einen Paruresis-Spezialisten aufsuchen - leider sind die nicht in allen Städten verfügbar.

Wie dem auch sei, vor 2 Jahren war ich das erste mal seit fast 25 Jahren in der Lage neben jemand anders auf einem öffentlichen Pissoir zu urinieren. Aus Büchern/Artikeln zu dem Thema gibt es ja die Strategie, dass man die Situationen kategorisiert, dann durchgeht und immer nur anfängt zu urinieren und wenn es läuft stoppt, um noch was übrig zu haben für das nächste Klo. War teilweise echt unangenehm, aber naja. Habe mit öffentlichen Parks und nachts "Pinkeln am Straßenrand" angefangen. An einem Tag bin ich dann mit dem Auto etwa 250 km gefahren, habe viel Wasser getrunken an dem Tag (4 Liter - Achtung - niemals mehr als 1 Liter pro Stunde trinken, sonst kann man ein Gehirnödem bekommen - und auch den Nieren/Blase zuliebe das lieber nur einmal die Woche machen). Jedenfalls war ich an etwa 5-6 Raststätten auf Klo, auf der ersten habe ich 3-5 Minuten gebraucht und es war sehr sehr peinlich und ich konnte mich auf etwa 10 Sekunden steigern. Das war aber nicht besonders nachhaltig. Auch hat mir die Disziplin gefehlt das Programm auf Dauer weiterzumachen.

Habe es jetzt schon wieder einige Wochen nicht mehr probiert aber wenn die Toilette einigermaßen komfortabel ist, Sichtschutzwände da sind und jemand nicht direkt neben mir steht, geht's eigentlich fast immer.

Dummerweise wohne ich in Berlin und die meisten Toiletten sind leider entweder sehr klein - 2 Pissoirs - oder größer und immer am Kapazitätslimit. Naja, wie gesagt, erst mal die eine Psychotherapie und danach suche ich einen Spezialisten auf, wenn es sich bis dahin nicht von alleine gelöst hat. In Düsseldorf ist zum Beispiel einer.
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