Gute Erfahrung mit Tiefenpsych.f.Psychotherapie u. AD's

Zum Eintragen positiver Erlebnisse und Fortschritten

Moderator: SimoneH

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DeFavoX
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Gute Erfahrung mit Tiefenpsych.f.Psychotherapie u. AD's

Beitrag von DeFavoX »

Schon längere Zeit hatte ich vor in einem der Foren die mir in dunklen Tagen Licht geschenkt haben, mal etwas positives zu verfassen.

Zu mir: Ich bin 25 Jahre alt,männlich, stamme aus dem Ruhrgebiet. Bewusst Paruresis seit 9 Jahren, erinnere mich aber nicht daran wie es vorher gewesen ist, dies habe ich komplett vergessen, glaube aber ich war was das angeht schon immer etwas empfindlich. Nebenbei hab ich noch depressive Episoden gewonnen und litt ein paar Jahre unter einer massiven Emetophobie.
Im Laufe der Jahre geriet ich immer mehr in die "Spirale", so dass ich mir selbst das Leben immer schwerer machte und der Alltag immer mehr eintrübte, da ich immer weniger Tätigkeiten unternehmen konnte.
Ursprung ist bei mir wahrscheinlich eine Blasenentzündung gewesen, wo ich starken Harndrang hatte, aber nach dem 3ten mal Wasser lassen merkte "huch, du musst, aber du kannst ja garnicht". Ab diesem Tag ging es stetig Bergab.

In immer mehr Momenten, konnte ich plötzlich nur noch erschwert und am Ende eigentlich nirgendwo mehr auf Toilette gehen.
Mein Leben bestand dann nur noch aus regelmäßigen Krankmeldungen, Arbeiten mit voller Blase, und einer Freizeitgestaltung die sich auf Zuhause, draußen im Grünen und 1 Kneipe bezog.

In den ersten Jahren machte ich 2 x Verhaltstherapie in Form einer Kurzzeitintervention, dies stabilisierte mich immer, sorgte aber nicht dafür, dass ich anfing Fortschritte zu machen.

2017 wurde es dann komplett schräg, so dass selbst arbeiten gehen kaum noch möglich war. Dort war für mich dann eine pers. Grenze überschritten und ich fing an erneut mir Gedanken über eine Behandlung zu machen. Aufgrund meiner starken Angst verschrieb mir mein Hausarzt "Opipramol". Antidepressiva können eine Paruresis nicht heilen. Aber ich nehme es inzwischen seit 2 Jahren und muss zugeben, dass mir das Präperat doch sehr im Alltag hilft "cool"-zu bleiben. Dies war der erste Grundstein für eine positive Entwicklung. Denn so habe ich mich zumindestens überhaupt getraut mal anzufangen zu trainieren.

Nach 30 Telefonaten mit Therapeuten, fand ich eine Therapeutin in meiner Nähe die "Tiefenpsych. fundierte Psychotherapie" anbietet. Ich muss zugeben es war ein schwerer Schritt eine 3te Therapie anzufangen, doch war das mein Schlüssel zum Erfolg.
Die Therapie gab mir Kraft, mich Sachen zu trauen, die ich alleine niemals begonnen hätte. Nur dort konnte ich die Situation frei besprechen. Es ging nie darum, dass ich es beim ersten mal schaffe, aber versuchen musste ich es.

Es begann mit kleineren Sachen, wie Besuche bei Freunden, in Bars etc. Es funktionierte nicht immer, aber dass habe ich dann als Erlebniss mit in die Therapiestunde genommen und erhielt anschließend Tipps für den Umgang. Dies half mir immer mehr, dass es beim nächsten Besuch kein Problem mehr war. Letztes Jahr ging es dann für mich steil nach oben.

Fazit: Für mich war die Therapie das Beste was mir passieren konnte. Die Paruresis begleitet mich immer noch jeden Tag, von morgens bis abends, 7 Tage die Woche. Aber es ist ein Teil von mir. Für mich war die Therapie und die Antidepressiva Therapie der richtige Weg. Bemüht euch! Vom rumsitzen und zweifeln wird es nicht besser. Geht raus, trinkt, habt Spaß´ und seht jedes Scheitern als Chance! Nutzt die Angebote einer Therapie. Schämt euch nicht, geht offen durch die Welt. Ihr könnt es schaffen. Ich wünsche euch alles Gute.

Zum Ende mein Absprung: Ende letzten Jahres stand ich dann auf einem riesen Festival, mitten auf dem Platz, um mich herum tausende Menschen, ein einem 4'er Urinal, und es lief und lief...

DeFavoX
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bcd70
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Re: Gute Erfahrung mit Tiefenpsych.f.Psychotherapie u. AD's

Beitrag von bcd70 »

Danke für den positiven Erfahrungsbeitrag.
Finde es wichtig, dass Erfolgsgeschichten gepostet werden und man bei Erfolg etwas zurückgibt.
Gerade die Erfolgsgeschichten sind ja die wertvollsten.
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