Ich möchte Euch warnen und dafür sensibilisieren, was eine psychische Krankheit an unserem Körper nachweislich anrichten kann!!! Macht es besser und TRINKT BITTE!!!

Ich bin Paruretikerin seit 1995, mit zarten 6 Jahren hat es bei mir angefangen. Ich habe über Jahrzehnte ein absolut gestörtes Trinkverhalten entwickelt, ich komme am Tag selten auf einen Liter. Ich habe mir schon in der Grundschule das Trinken langsam abgewöhnt, bzw. ich habe das nicht bewusst getan, sondern es war eine Reaktion darauf, dass ich in der Pause immer nie aufs Klo konnte. Auch im Sommer habe ich nicht wesentlich mehr getrunken, weil sich das die ganzen Jahre immer so eingebrannt hat- ich trinke, ich muss aufs Klo, kann nicht und habe Schmerzen. Das ging natürlich auch auf den Kreislauf irgendwann, aber der hat sich daran ziemlich schnell angepasst. Ich weiß nicht wie viele Wanderungen in der prallen Sonne ich schon geschafft habe ohne zusammenzuklappen!! Kopfschmerzen und Müdigkeit kommen dann im Alltag durch den Flüssigkeitsmangel natürlich auch noch dazu. Alles so weit noch ganz harmlos..
ABER! Mir wurde immer mal wieder mein Blutdruck gemessen und gerade in der letzten Zeit ist er bedenklich angestiegen. Ich muss seit Oktober jetzt jeden Tag Tabletten gegen Bluthochdruck nehmen. MIT GERADE MAL 24!!!

Meine Mutter hat mir gesagt, das was ich tue (und wahrscheinlich IHR AUCH!!), sei Selbstmord auf Raten. Wenn JETZT SCHON nachweislich körperliche Veränderungen stattfinden und ich so weitermache… hänge ich in ein paar Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit an der Dialyse und davon kommt man dann ohne Nierentransplantation auch nicht mehr weg. Das alles nur wegen scheiß Paruresis!? Einem psychischen Knacks?!
Ich habe über die Jahre selbst mein Durstgefühl verloren. Ich habe das immer unterdrückt,- wenn die Situation gerade schlecht war, habe ich Prioritäten gesetzt und nicht getrunken. So kann ich heute gar nicht mehr einschätzen, ob mir gerade Flüssigkeit fehlt oder nicht. Es fällt mir unglaublich schwer, zu trinken. Hört sich komisch an, ist aber so. Wenn ich mir ein Wasserglas hinstelle, muss ich es mit Mühe und Not runterwürgen. Ich muss das trinken ganz neu erlernen. Es hat jetzt bei mir geklingelt auf jeden Fall, ich versuche, mehr Flüssigkeit zu mir zu nehmen und mich wirklich zu zwingen! Aber dieser krankhafte Prozess hat sich innerhalb von 17 Jahren verfestigt, so was geht nicht von heute auf morgen…
Vor einer Stunde hatte ich plötzlich einen Blutdruck von 160/90, also abartig hoch, hatte überhaupt keinen Grund, ich habe meine Tabletten genommen, habe mich über nichts aufgeregt oder war nicht gestresst. Ich hatte bis grad eben unsägliche Schmerzen hinter dem Brustbein, die sich wie eine Stahlrüstung über den Brustkorb gelegt haben. Das tat so weh und ich wollte nicht ins Bett gehen, weil ich Angst hatte, an einem Herzinfarkt zu sterben. Man denkt wirklich, man stirbt! Zum Glück war meine Familie da. Mein Vater sagt, von so einem Blutdruck bekommt man keinen Herzinfarkt. Die Schmerzen hielten aber trotzdem ziemlich lange an und das beunruhigt einen erst mal zutiefst.
Ich finde das echt schlimm…dass es so weit gekommen ist. Damit will ich nicht sagen, Paruresis ist an allem Schuld. Ich bin es ja selber. Ich habe meinem Körper mit meiner Lebensweise nichts Gutes getan. Ich habe ihm geschadet. Indem ich versucht habe, meiner Psyche zu helfen. Ich möchte Euch damit zeigen, was Paruresis mit einem anrichtet/anrichten kann, und hoffe inständig, dass Ihr noch nicht mit solchen Folgen zu kämpfen habt, sondern dass Euer Körper Euch noch mal verzeiht…

TRINKT BITTE!! TRINKT!! TRINKT!! TRINKT!!
Liebe Grüße,
Simone.