Erfahrungsbericht von Therapieprojektteilnehmer in Ddorf

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Stephan
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Beiträge: 8
Registriert: 8. Dezember 2003 12:34

Erfahrungsbericht von Therapieprojektteilnehmer in Ddorf

Beitrag von Stephan »

Ums es kurz zu halten:
Paruresis hab ich schon ewig, muss in oder vor der Pubertät angfangen haben und woher das kommt weiss ich auch nicht. Jetzt bin ich 38. Aber das ist auch zur Heilung meiner Meinung nach egal. Ich bin derzeit einer der Teilnehmer beim Düsseldorfer Therapieprojekt und muss sagen, dass es bei mir vorwärts geht.
Nach vielen Gesprächsrunden und Erfahrungsaustausch mit unseren netten Mitbetroffenen und medizinisch, psychologischen Aufklärungsrunden und Entspannungsübungen mit dem Therapeuten uwm. geht es seit 2 Therapiesitzungen ans Eingemachte. Also Konfrontation. Man sucht sich seine Mittelschwere Situation aus und der Therapeut steht z.B. in der Nähe und kommt immer näher. Komischerweise klappte das immer besser. Letzte Woche stand er dann neben mir, und wie durch ein Wunder gings dann auch. Als nächstes "musste" ich dann in eine öffentliche Toilette und zwar nachdem 2 reingingen. Mit schwer weichen Knien, aber aufgeklärterem Kopf ging ich hinterher. Ca. 10 Pissoirs nebeneinander, das linke war frei und es ging plötzlich! Das war schon schwer verwunderlich. Jetzt muss ich mich nur noch trauen, mal alleine die öffentlichen Toiletten aufzusuchen. Mal sehen. Wichtig ist hierbei: Die volle Ladung. Das hilft. Nebenbei ab und zu mal Entspannungsübungen, und zusätzlich lese ich noch das Buch "Shy Bladder Syndrom". Leider auf Englisch, aber das geht wenn man halbwegs Englisch kann.
Heute treffen wir uns wieder und diesmal ist ein anderer Kollege aus der Gruppe mit dabei, das wird mein Pee Buddy. "Ich muss pissen" "Ich auch, ich komm mit.", oder so ähnlich. Mal sehen wie es läuft. Die Ergebnisse werde ich dann hier mal posten. Bis dahin heissts heute noch viel Tee trinken, entspannen und durch. Aber ein bissken Schiss hab ich schon. Aber was solls.
MatthiasX

Wie läuft das Düsseldorfer Projekt ab?

Beitrag von MatthiasX »

Hi Stephan,

Ich würde gerne am Düsseldorfer Projekt teilnehmen.
Da ich jedoch in Würzburg wohne, scheidet das für mich wegen der weiten Entfernung aus.

Aber mich interessiert wie das Projekt abläuft.

Wie viele Sitzungen macht Ihr insgesamt?
Wie lange dauern die?
Welche Entspannungsübungen macht Ihr?
Wie oft sollte man neben den Sitzungen üben?
Habt Ihr markante Sätze zum einprägen um die Angst zu verlieren, die Einstellung zur Angst zu ändern?
Wer finanziert die Therapie, muss die eigene Krankenkasse zahlen?

Hoffentlich nicht zuviel Fragen.
Lassen wirs also weiter gut laufen!

Viele Grüsse und Erfolg,
Matthias :)
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Stephan
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Beiträge: 8
Registriert: 8. Dezember 2003 12:34

Jojo

Beitrag von Stephan »

Um noch mal den Stand der Dinge zu erläutern.
Gestern gabs dann das Experiment mit dem Buddy daneben. Nach kurzen Startschwierigkeiten liefs dann doch. Das lag aber auch ein bisschen daran, dass ich schweren athmosphärischen Überdruck auf der Leitung hatte. Dann rein ins nächste Klo und nebeneinander und es lief auch. dann nochmal in ein anderes kleineres Klo und wieder gings. Danach bin ich nochmal hinter jemandem hergerannt der gerade aufs Klo ging und hab mich neben ihm gestellt ud es lief. Wahnsinn, danach war ich erst mal richtig schlapp. zum Abschied sind wir dann am Ende nochmal zusammen aufs klo gegengen und es ging wieder. Das war insgesammt schon schwer überraschend. auf der Fahrt nach Hause musste ich schon wieder, weil ich den ganzen Tag lang literweise Tee getrunken hatte, also rein in die Autobahntoilette, aber da war ich alleine.

- 12 Sitzungen
davon mittendrin 4 Einzelsitzungen

- so ca 90 min

- progressive Muskelentspannung

- viel, ich müsste damit jetzt auch mal richtig durchstarten. Donnerstag geh ich auf ein konzert. Meine Vorgabe ist - lecker bierchen und dann muss ich mich dort wohl konfrontieren

- ich hab mir selber einen gebastelt. ICH ERWARTE NICHT NICHT ZU KÖNNEN und SÄBELZAHNTIGER SIND HANDZAHME HAUSKATZEN.

- für uns kost nix. Das ganze ist ja auch ne Studie und die wird finanziert. Für Dich und andere Betroffene ist das Ergebnis eher interessant. Ich denke die Ergebnnisse werden hier dann nächstes Jahr auftauchen.

Wenn Du mehr Fragen hast kontaktier am besten den Herrn Hammelstein an der Uni Düsseldorf. Und kuck mal nach dem Buch von Stephen Soiffer. 13,50 Euro is ja nu wirklich nich viel!
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/1572242272/cadi
Dragan

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Beitrag von Dragan »

Das hört sich alles sehr interessant an. Ich übe momentan mit eienm Pee-Buddy, den ich übers Internet kennengelernt habe. Das klappt auch immer besser. Auswärt übe ich auch fleissig :) .

Sag mal...denkst du dass das auch ohne Therapie selber machbar ist. Alles ausser die Gesprächstherapie kann man ja selber machen, oder?

Gruss
Juergen
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Registriert: 22. März 2004 19:16
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Wie "läuft's" denn so?

Beitrag von Juergen »

Hallo Stephan,

habe mit großem Interesse Deinen Threat im Forum gelesen und denke auch daran, bald am Projekt in Ddorf teilzunehmen.
Wie ist es Dir denn bis heute ergangen?
Bist Du nun geheilt oder eher noch nicht so ganz?

Wäre nett, wenn Du mir und den anderen mal Dein entgültiges Resümee mitteilen würdest!

Viele Grüße
Juergen
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