Meine Erfolgsgeschichte

Zum Eintragen positiver Erlebnisse und Fortschritten

Moderator: SimoneH

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sascha
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Meine Erfolgsgeschichte

Beitrag von sascha »

Moin zusammen,

Ich bin 29 Jahre und meine Pauresis begleitet mich schon etwas länger. Genau kann ich gar nicht sagen wie lange aber leider lange genug.

Meine erste Erinnerung geht zurück wo ich ca. 11 Jahre war. Ich war auf dem Spielplatz mit Freunden und musste dringend auf die Toilette. Es gab dort einen Köttelbach wo wir dann auch alle hin sind zu Pinkeln. Bei mir ging es leider nicht obwohl Druck da war. Meine Freunde stressten in der Situation weil wir weiter wollten. Da habe ich eingehalten und bin mit voller Blase mit.

So richtig auffällig wurde das ganze aber erst mit 15. Ich habe mich aus vielen Sachen rausgehalten und bin meist nicht mit weil Pinkeln konnte ich nicht.

Die ersten Versuche und auch das erkennen was genau ich habe kamen so zwischen 18-19 da habe ich einmal angefangen dagegen etwas zu machen. Leider hatte ich nicht die Erfahrung um das ganze auch konsequent durchzuführen.
Deswegen habe ich das ganze wieder ruhen lassen und erst später wieder angefangen.

Jetzt mit 28 habe ich den Entschluss gefasst endlich konsequent damit zu arbeiten. Früher habe ich meine Paruresis auf 9 von 10 eingestuft. Mittlerweile bin ich bei 1-2 angekommen.

Mithilfe von einem Psychologen den ich im Internet gefunden habe und PeeBuddy konnte ich die Problematik top in den Griff bekommen.

Ich kann mittlerweile an Pissoirs Pinkeln selbst wenn eine Person direkt neben mir steht.
Auch wenn die Angst mal wieder hochkommt habe ich Techniken gelernt die mich aus dieser Angstphase ase rausholen und mich entspannen lassen.

Ich bin mittlerweile wieder soweit auch einfach spontan wieder was zu machen.

Der Psychologe ist der Herr Printz aus Duisburg den ich Anfang des Jahres im Internet gefunden habe.

Grüße
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Benny48
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Re: Meine Erfolgsgeschichte

Beitrag von Benny48 »

Hey Sascha,
Gratulation! Deine Story motiviert mich!
Dran bleiben scheint tatsächlich etwas zu bringen.
Finde es auch bemerkenswert, dass Du bereits so früh gemerkt hast - da sollte man etwas tun.
Ich musste erst 48 werden um mich konkret nach Hilfe umzusehen.

Schade, dass das Forum so ruhig ist. Bei der großen Anzahl an Betroffenen und bei dem Leidensdruck (zumindest bei mir) ist das verwunderlich. (Naja wäre verwunderlich, wenn es nicht ein "so peinliches" Thema wäre - und andere nicht auch 48 Jahre schweigen würden... ähem, räusper...)

Eine Frage: Der Pee-Buddy scheint ein wichtiger Faktor zu sein. Da es aber so still ist hier... Wie findet man einen? (Ich sehe, Du hast sehr häufig nachgehakt und umtriebig. Wie hast Du am Ende einen gefunden? Glück des Tüchtigen?

Danke für jegliche Tipps, genieße Deine gewonnene Freiheit, und alles Gute
Benny
sascha
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Re: Meine Erfolgsgeschichte

Beitrag von sascha »

Hey Benny,

Ja ich habe viel nachgefragt aber meist mit mäßigen Erfolg. Mittlerweile mache ich alles für mich alleine und das war auch die beste Entscheidung. Ich habe zwar Kontakt zu anderen aber meist tausche ich mich nur aus mit denen.

Ich übe alleine und das läuft super. Ich hätte das viel eher machen sollen. Auch wenn es mit Buddy einfacher ist, ist das gerade für mich die Herausforderung. Im realen Leben ist ja auch kein Buddy dabei und hilft mir.
So läuft es mittlerweile echt gut und ich bin zufrieden mit den Ergebnissen.

Grüße

Sascha
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Benny48
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Re: Meine Erfolgsgeschichte

Beitrag von Benny48 »

Hey Sascha,
merci, für die schnelle Antwort - und das hilft tatsächlich.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich schon panisch geworden bin, weil es so zäh ist, einen Buddy zu finden - aber leicht beunruhigt. (In dem Buch von Hammelstein "Lass es laufen!" steht ja auch nochmal, wie wichtig ein Buddy sein kann.)
Aber gut zu wissen, dass es auch ohne geht.

Übrigens, klasse, dass Dein Therapeut helfen konnte. Ich habe das auch probiert - aber sowohl Therapeut als auch Urologin waren mit dem Thema noch nie in Kontakt. Was ich parallel auch tue, ist mit der App "Headspace" an meiner inneren Ruhe und Gelassenheit zu arbeiten um auch mit Ängste - da gehört Paruresis ja auch irgendwie dazu - besser umzugehen.

Ich schaffe es mittlerweilen auch, die Sache etwas sportlicher zu sehen (das absichtlich ins öffentliche WC gehen, das absichtlich am Urinal stehen bleiben - über die Peinlichkeitsschwelle hinaus, immer wieder andere Orte aufzusuchen, auch mal - wenn es gar nicht geht - gelassen mich umzudrehen und ruhig und entstpannt in den Stall gehen. Warum ich das tue, geht ja niemanden etwas an.) Und immer mal wieder in den gleichen Toiletten neue Situationen zu erleben ermöglicht ja auch ein herantasten an (argh!!!) mehrere Urinale nebeneinander mit viel Wechsel und anderen Männern viiieeel zu nahe und einem Höllen Lärm mit ständigen kommen und gehen :-) :-).

Ich schreibe etwas ausführlicher, einmal als Danke an Dich für Deine Aktivität hier. Zum anderen aber auch um den "stillen Mitlesern" den einen oder anderen Hinweis und Stubs zu geben. :-)

Ich freue mich tatsächlich für Dich und wünschte, ich hätte das auch in Deinem Alter bereits getan.

Danke, viele Grüße aus München und einen guten Rutsch!
Benny
TomDa
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Re: Meine Erfolgsgeschichte

Beitrag von TomDa »

Auch hier nochmal Gratulation zu deinem Erfolg, ich bin stolz auf dich :) Mach weiter so !
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