Vermeidungshaltung, Auswege, Tipps

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hilfe96
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Vermeidungshaltung, Auswege, Tipps

Beitrag von hilfe96 »

Hallo ihr Lieben,

habe das Forum vor ein paar Tagen entdeckt. Ich bin 18 Jahre alt und leide seit ein paar Jahren an der schüchternen Blase. Sobald jemand neber mir steht geht garnichts. Selbst in der Kabine wirds dann schwer. An Orten wo viele Menschen sind ist es meist unmöglich zu pinkeln, z.b. in Clubs, Stadien, Konzerten, usw.
Ich bin deshalb nichtmehr in der Stimmung oft weg zu gehen.
Mich interessiert eure Meinung und Erfahrungen dazu. Über Tipps würde ich mich ebenfalls freuen. Was macht ihr gegen diese Drecksphobie...?

Liebe Grüße

hilfe 96
SSTG
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Beiträge: 44
Registriert: 4. Oktober 2009 13:07

Beitrag von SSTG »

Erstmal die gute Nachricht: Du bist voll jung = kannst noch vieles positiv ändern. Ich hab in deinen Alter echt viel ausfallen müssen, wegen der Phobie. Selbst heute kann ich mich immer noch nicht frei bewegen. Wenn ich aber daran denke, wie "tief" ich schon gesunken war, viele Schritte nach vorne gemacht.

Für mich war der größte Schritt nach vorne die IPA Workshops vom Steven. Wenn alles klappt gibt es wieder einen im Herbst. Hatte mich damals viel Überwindung gekostet und ist sicherlich auch Kostenhürde, wobei gibt Studi Tarif. Übrigens Non-Profit Veranstaltung.

Das Buch vom Philipp "Lass es laufen!: Ein Leitfaden zur Überwindung der Paruresis" kann ich sehr für den Einstieg empfehlen. Kindle Edition mit 12€ auch nicht sonderlich teuer. Philipp Hammelstein hat an der Uni Düsseldorf eine Studie dazu geleitet und auch schonmal Workshop organisiert.
Pinkelprinz
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Beiträge: 24
Registriert: 11. April 2015 21:18

Beitrag von Pinkelprinz »

Ich kenne das Forum bereits ca. 10 Jahre, konnte mich aber erst dieses Jahr dazu überwinden, mich anzumelden und mitzumachen. Ich bin nun 35, leide aber seit Kindheit an diesem Pinkelproblem. Ich habe mir nun vorgenommen das Problem anzupacken und bin zurzeit in der Übungsphase...
Das Buch von Philipp Hammelstein habe ich auch gekauft und kann es jedem Betroffenen weiterempfehlen. Das Buch gibt mir weitere Bestätigung, dranzubleiben...

Jeder Betroffene muss (auch nach Schweregrad der Paruresis) den für ihn geeigneten Weg zur Problemlösung gehen. Für mich ist die Konfrontationstherapie (Selbsthilfegruppe; zusammen pinkeln gehen, anfänglich ohne Stress und Leisungsdruck) die geeignete Methode und ich habe bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Ich habe bei Übungen mit einem anderen Betroffenen gemerkt, dass es mit dem Pinkeln klappt, wenn der andere über das Problem Bescheid weiss. Deshalb werde ich nun einige Personen aus meiner Familie und meinem Freundeskreis über mein Pinkelproblem informieren. Ich hoffe, dass ich dadurch wenigstens in Anwesenheit dieser Leute pinkeln kann... Pinkeln vor fremden Leuten ist dann noch ein schwierigeres Problem. Ich meine aber, wenn man soweit ist, dass das Pinkeln neben guten Freunden "normal" geworden ist und man sich nicht Schämen muss, wird es auch vor Fremden weniger schlimm sein. Mal schauen, wie sich das entwickelt.

Ich möchte euch einfach dazu motivieren, dranzubleiben (bzw. das Problem anzupacken)! Wir schaffen das!!!

Gruss aus der Schweiz, Pinkelprinz
Pinkelprinz
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Beiträge: 24
Registriert: 11. April 2015 21:18

Beitrag von Pinkelprinz »

@hilfe96:

Ich weiss, aller Anfang ist schwierig. Ich möchte dich aber dazu ermuntern, in deinem jungen Alter das Problem anzugehen, da es auf Dauer einfach wirklich die Lebensqualität kaputt macht!
Zuerst musst du das Problem für dich annehmen und akzeptieren, dass du das hast (Prozess muss im Kopf beginnen). Dann bist du mental bereit, auch etwas dagegen zu tun. Lies hier im Forum verschiedene Beiträge, um herauszufinden, wie schwer deine Paruresis ist und welches der für dich am geeignetste Lösungsansatz ist. Du wirst merken, dass es Lösungen gibt!
Da ich bereits Erfolgserlebnisse hatte, und diese auch mein Selbstvertrauen sehr gestärkt haben, kann ich dir nur empfehlen, dranzubleiben. Es lohnt sich!

Gruss, Pinkelprinz
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