Beklemmende Erlebnisse am Pissoir

Hier gibt es alles zum Thema psychische Entleerungsstörung
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Manfred
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Registriert: 20. Juli 2013 20:34
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Beklemmende Erlebnisse am Pissoir

Beitrag von Manfred »

Hallo, Männer!
Erst neulich habe ich diese Seite gefunden und festgestellt, dass diese Probleme viel mehr haben als ich dachte, aber jeder so ziemlich mit sich allein ist. Deshalb finde ich diese Seite ganz prima!
Das Problem, nicht am Pissoir pinkeln zu können, habe ich seit meiner
Jugendzeit. Seitdem habe ich oft solche Toiletten gemieden. Nur wenn man in Großstädten ist, hat man ja dann fast immer dieses Toilettenproblem, und dort erlebt man mitunter auch einiges. Mir ging es wenigstens so.
Da lief einmal die Toilettenfrau stets mit einem Eimer und Schrubber bei den Männern umher und wartete bis einer ging, damit sie dort gleich wischen konnte. Natürlich kein Wunder, wenn nichts lief! Paarmal stellten sich auch - sicherlich homosexuelle- Männer direkt neben mich und zeigten ihr "bestes Stück" in voller Pracht. Sie sahen wie andere Männer (und der eine besonders männlich) aus; also nichts mit "Schwuchtel" usw. wie immer über solche hergezogen wird, und aggressiv waren sie auch nicht! Nur lief in dieser Situation der "Partnerwerbung" natürlich wieder nichts bei mir, und ich war dann auch schnell von dort verschwunden.
Die Paruresis ist ja ein psychisches Problem und ich denke, dass die Situation in den öffentlichen Toiletten - bei den Männern mehr noch als bei Frauen- einen wesentlichen Anteil daran hat. Außerdem denke ich, dass es nicht wenigen Jungen in der Schulzeit nicht gut geht. Werden sie gehänselt und gemobbt sagen sie natürlich niemand etwas davon, weil sie nicht noch als "Weichei" verlacht werden wollen. Auch in solchen Jugenderlebnissen vermute ich Ursachen dafür.
ATARI
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Beiträge: 17
Registriert: 22. August 2013 19:15

Beitrag von ATARI »

Ja, Mobbing oder genereller die Angst vor Abwertung spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Paruresis. Frage dich, was Abwertung für dich bedeutet und ob das wirklich eine Abwertung ist, wenn man schlecht pinkeln kann...
Manfred
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Beitrag von Manfred »

[quote="ATARI"]Ja, Mobbing oder genereller die Angst vor Abwertung spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Paruresis. Frage dich, was Abwertung für dich bedeutet und ob das wirklich eine Abwertung ist, wenn man schlecht pinkeln kann...[/quote

Nein, ich habe es so gemeint, dass durch Abwertung usw. - oft eben bereits im Kindes- und Jugendalter - die Paruresis entsteht oder ausgeprägt wird.
Um etwas dagegen tun zu können, muss man auch die Ursachen (die also im Kindesalter liegen können) erkennen.
Da sie psychischer Art sind, ist das natürlich nicht einfach. Schafft man das überhaupt allein?
Also kurz gesagt: Paruresis als Folge von Abwertung und natürlich dadurch auch Aufrechterhaltung und weitere Ausprägung der P.
ATARI
User
Beiträge: 17
Registriert: 22. August 2013 19:15

Beitrag von ATARI »

hm,ja, da gibt es halt das Paradoxon bei Paruresis. Die Pinkelsituation löst Angst aus und weil man die Angst körperlich empfindet kann man nicht pinkeln.
Das wird quasi unwillkürlich verhindert, niemand kann mit Angst im Buch pinkeln. Der Körper stellt sich auf Flucht/Kampf-Situationen ein.
Ich denke viele die an Paruresis leiden haben irgendwann eine angstvolle oder angespannte Situation erlebt, in dieser mussten sie zum Klo und es ging nicht. Eben weil man zu angespannt war, nicht weil es wirklich einen Grund gab Angst vorm Klo zu haben. Aber damit wird die Verbindung hergestellt. Man hat dann die Erwartungsangst, das es beim nächsten Mal wieder so läuft usw...
Rolf
Poweruser
Beiträge: 231
Registriert: 30. März 2004 19:21

Beitrag von Rolf »

Hallo Männer :D

Alle Wege führen nach Rom. Eben weil es so ist, dass P. immer dann entsteht wenn Streß beteiligt ist, können die Ursachen verschiedenster Natur sein. Es ist schon erforderlich diese abzuklären, sonst kann man auch zum Schreien in den Wald gehen (was vielleicht ab und an noch nicht mal die blödeste Idee ist).
Manfred hat geschrieben: Da sie psychischer Art sind, ist das natürlich nicht einfach. Schafft man das überhaupt allein?
Ja, mit den Jahren kommst du hinter den Busch. Leider ist es mit steigender Anzahl von Jahren schwerer, eingefahrene Muster aufzubrechen.

Und nein, man schafft es nicht allein. Da P. zu den „sozialen Phobien“ gehört, sagt bereits dieser Titel, dass es im stillen Kämmerlein nicht weiter geht – dazu braucht es den Support der Mitmenschen.

LG Rolf
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