KÖRPERLICHE SCHÄDEN DURCH PARURESIS!!

Hier gibt es alles zum Thema psychische Entleerungsstörung
Antworten
SimoneH
Poweruser
Beiträge: 191
Registriert: 26. August 2008 15:32
Wohnort: München

KÖRPERLICHE SCHÄDEN DURCH PARURESIS!!

Beitrag von SimoneH »

Hallo an Alle!!

Ich möchte Euch warnen und dafür sensibilisieren, was eine psychische Krankheit an unserem Körper nachweislich anrichten kann!!! Macht es besser und TRINKT BITTE!!! :(

Ich bin Paruretikerin seit 1995, mit zarten 6 Jahren hat es bei mir angefangen. Ich habe über Jahrzehnte ein absolut gestörtes Trinkverhalten entwickelt, ich komme am Tag selten auf einen Liter. Ich habe mir schon in der Grundschule das Trinken langsam abgewöhnt, bzw. ich habe das nicht bewusst getan, sondern es war eine Reaktion darauf, dass ich in der Pause immer nie aufs Klo konnte. Auch im Sommer habe ich nicht wesentlich mehr getrunken, weil sich das die ganzen Jahre immer so eingebrannt hat- ich trinke, ich muss aufs Klo, kann nicht und habe Schmerzen. Das ging natürlich auch auf den Kreislauf irgendwann, aber der hat sich daran ziemlich schnell angepasst. Ich weiß nicht wie viele Wanderungen in der prallen Sonne ich schon geschafft habe ohne zusammenzuklappen!! Kopfschmerzen und Müdigkeit kommen dann im Alltag durch den Flüssigkeitsmangel natürlich auch noch dazu. Alles so weit noch ganz harmlos..

ABER! Mir wurde immer mal wieder mein Blutdruck gemessen und gerade in der letzten Zeit ist er bedenklich angestiegen. Ich muss seit Oktober jetzt jeden Tag Tabletten gegen Bluthochdruck nehmen. MIT GERADE MAL 24!!! :shock: Das war tatsächlich erst mal ein ziemlicher Schock. Es gibt in meinem Fall keine andere Ursache als dass die Nieren von meinem krankhaften Trinkverhalten Schaden genommen haben. Meine Eltern sind Ärzte und sie haben im Oktober mal ein langes Gespräch mit mir geführt, in dem sie gesagt hatten, dass Nierentätigkeit und Blutdruck ganz eng miteinander verzahnt sind. Wenn die Nieren (über Jahre hinweg) viel zu wenig zum arbeiten haben, steigt der Blutdruck! Ich habe sonst eine doch vorbildliche Lebensweise.- Ich rauche absolut nicht, ich trinke kaum Alkohol, versuche mich viel zu bewegen, ernähre mich ausgewogen, habe kein Übergewicht. Das einzige, was vielleicht wirklich schädlich sein könnte, ist der ständige Stress, dem ich ausgesetzt bin. Ich bin schon extrem gestresst, aber das sind andere Mittzwanziger auch und die haben trotzdem keinen Bluthochdruck!! BLUTHOCHDRUCK IST GANZ KLAR EINE LANGZEITFOLGE VON PARURESIS. Das muss man sich mal vorstellen…Da haben wir einen läppischen Programmierfehler im Kopf, was eigentlich an die Psyche gerichtet ist und das richtet Schäden an unseren Organen an!!??! Von erhöhtem Herzinfarkt,- Schlaganfall,- Arteriosklerose- Risiko brauche ich gar nicht anzufangen. Und wenn man mit 24 schon so weit ist, dass man Blutdrucktabletten (hoch dosiert!) nehmen muss, nur weil man jahrzehntelang zu wenig getrunken hat… das ist einfach so krass. Ich habe auch gemerkt in letzter Zeit, dass ich überhaupt nicht mehr belastbar bin,- ich bin früher eine halbe Stunde durchgejoggt, hatte eine wahnsinns Ausdauer, war topfit, und jetzt bin ich schon außer Atem wenn ich nur die Treppe hochgehe. Es macht mir Angst.

Meine Mutter hat mir gesagt, das was ich tue (und wahrscheinlich IHR AUCH!!), sei Selbstmord auf Raten. Wenn JETZT SCHON nachweislich körperliche Veränderungen stattfinden und ich so weitermache… hänge ich in ein paar Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit an der Dialyse und davon kommt man dann ohne Nierentransplantation auch nicht mehr weg. Das alles nur wegen scheiß Paruresis!? Einem psychischen Knacks?!

Ich habe über die Jahre selbst mein Durstgefühl verloren. Ich habe das immer unterdrückt,- wenn die Situation gerade schlecht war, habe ich Prioritäten gesetzt und nicht getrunken. So kann ich heute gar nicht mehr einschätzen, ob mir gerade Flüssigkeit fehlt oder nicht. Es fällt mir unglaublich schwer, zu trinken. Hört sich komisch an, ist aber so. Wenn ich mir ein Wasserglas hinstelle, muss ich es mit Mühe und Not runterwürgen. Ich muss das trinken ganz neu erlernen. Es hat jetzt bei mir geklingelt auf jeden Fall, ich versuche, mehr Flüssigkeit zu mir zu nehmen und mich wirklich zu zwingen! Aber dieser krankhafte Prozess hat sich innerhalb von 17 Jahren verfestigt, so was geht nicht von heute auf morgen…

Vor einer Stunde hatte ich plötzlich einen Blutdruck von 160/90, also abartig hoch, hatte überhaupt keinen Grund, ich habe meine Tabletten genommen, habe mich über nichts aufgeregt oder war nicht gestresst. Ich hatte bis grad eben unsägliche Schmerzen hinter dem Brustbein, die sich wie eine Stahlrüstung über den Brustkorb gelegt haben. Das tat so weh und ich wollte nicht ins Bett gehen, weil ich Angst hatte, an einem Herzinfarkt zu sterben. Man denkt wirklich, man stirbt! Zum Glück war meine Familie da. Mein Vater sagt, von so einem Blutdruck bekommt man keinen Herzinfarkt. Die Schmerzen hielten aber trotzdem ziemlich lange an und das beunruhigt einen erst mal zutiefst.

Ich finde das echt schlimm…dass es so weit gekommen ist. Damit will ich nicht sagen, Paruresis ist an allem Schuld. Ich bin es ja selber. Ich habe meinem Körper mit meiner Lebensweise nichts Gutes getan. Ich habe ihm geschadet. Indem ich versucht habe, meiner Psyche zu helfen. Ich möchte Euch damit zeigen, was Paruresis mit einem anrichtet/anrichten kann, und hoffe inständig, dass Ihr noch nicht mit solchen Folgen zu kämpfen habt, sondern dass Euer Körper Euch noch mal verzeiht… :(

TRINKT BITTE!! TRINKT!! TRINKT!! TRINKT!!

Liebe Grüße,

Simone.
sandrine
Poweruser
Beiträge: 159
Registriert: 30. Mai 2008 14:00
Wohnort: Düsseldorf

Trinken

Beitrag von sandrine »

Hallo Simone, ja du hast Recht, ich habe mir auch schon verschiedenes eingehandelt, weil ich nicht genug trank, so z.B. hatte ich einen Nierensteinkolik im Sommer bekommen( die Schmerzen waren unerträglich!) und ständig Blasenentzündungen und hohen Blutdruck hatte ich auch oft, allerdings habe ich nicht gewusst, dass dies dadurch kommt, dass die Nieren nicht genug zu tun haben! Ich habe es eher auf meine Angstzustände zurückgeführt. :? Aber Bedenken hatte ich immer schon durch mein Trinkverhalten.

lg
Sandrine
Adelheid
User
Beiträge: 25
Registriert: 28. Februar 2010 17:09

Trinken bei Paruresis und Parcopresis

Beitrag von Adelheid »

Hallo,
ich kann mich den Beiträgen von Simone und Sandrine nur anschliessen. Paruresis und Parcopresis haben vielfältige Auswirkungen auf das körperliche Befinden. Beides sollte ohne Probleme funktionieren. Sicher ist das leichter gesagt als getan. Ich fühle mich aber deutlich wohler, :) wenn ich Blase und Darm ohne Anstrengung regelmäßig leeren kann.

Ein gutes neues Jahr wünscht euch ..
Adelheid
Benutzeravatar
paru end it
User
Beiträge: 73
Registriert: 19. September 2009 12:02

Beitrag von paru end it »

Ja kenne ich. in der grundschule hatte ich immer so ein tetra saftpack mit oder 2 davon. so richtig weiß ich eigentlich nichts mehr darüber. glaube trinken war bei mir von der ersten bis zur 8 oder 9 nebensächlich. essen war wichtiger. damals wusste ich ja absolut nichts von paruresis und mein junger körper konnte damit gut leben. getrunken hab ich aber glaub ich meistens ohne bedenken. so ab der 10 klasse also mit 14 15 hab ich bewusst
nicht mehr viel getrunken da ich kein bock auf toilette in der schule hatte. ging nur in pausen und hab alles abgepasst. ab da hat mich dieses pissgefühl auch immer mehr gestört.

später in berufsschule gings genauso weiter und auf arbeit war es dank der dixis meist besser. dort hab ich dann mehr getrunken.

irgendwann hab ich mir mal gedanken gemacht wie viel wasser man eigentlich trinken sollte, das hatte ich vorher nie. ich laß etwas von 2 litern am tag.

als ich mein abi nachholte (was die zeit war aktiv gegen paruresis vorzugehen) nahm ich mir dann vor wirklich zwei liter zu.

während des unterrichts/pausen war es blöd da ich immer das gefühl hatte wenn ich was trinke muss ich sofort pinkeln. so nippte ich mehr oder weniger zum frühstück nur und nahm keine richtig schönen schlucke wie die anderen.

auf dem weg nach hause hab ich dann meine 0,5 liter geleert und den rest des tages in 0,5er schlucke die restlichen 1,5.

vergesst es das trinken kontrollieren zu können. als ich abend das letze mal gepinkelt hatte und morgens nach dem aufstehen dachte ich für die zeit der schule muss man nicht mehr. die nieren produzieren immer und meist morgens und mittags am meisten.

hab dann mal kurzzeitig gleich nach dem aufstehen 0,5 weggehauen um gleich wenn ich in die leere schule kam schon mal zu gehen. und dann 0,5 auf den nachhause weg. so musste ich zuhause nur noch 1 liter wegkloppen.

letzte zeit vernachlässige ich das wieder und trinke mehr wie der durst ist.
wird wohl weniger als 2 liter sein da ich nicht mehr genau nachrechne.

aber allein wenn man abends mit freunden mal bier trinkt zuhause werden das mal schnell 4 flaschen was 2 liter ergibt, aber bier entwässert ja wie man weiß.

so, erstmal was trinken 8)
Antworten