Urinal ./. WC

Hier gibt es alles zum Thema psychische Entleerungsstörung
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Svenja
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Urinal ./. WC

Beitrag von Svenja »

Hallo!

Samstag bin ich auf einer Fete gewesen. Die fand nicht in einem richtigen Studentenwohnheim statt, sondern es handelte sich dabei um ein normales Hochhaus – so mit Laubengängen und so. Darin waren alles 1-Raum-Appartements, die der Vermieter an Studenten (alles männliche) vermietet hat. Da das Zeugs sowieso nicht mehr anderweitig vermietbar ist, hat er ihnen eine Wohnung auf der Etage gemeinschaftlich überlassen, die sie sich zu einem Begegnungszentrum umbauen konnten. Die Trennwand zwischen Küche und Bad haben sie rausgehauen und die Küche vergrößert. Hinter der Küche befand sich noch ein kleiner Raum, in die sie ein Urinal und ein Waschbecken montiert haben. Ein WC wollten sie da nicht haben, weil jeder in seiner eigenen Bude „stinken“ sollte.

Die meisten Mädchen aus der Gesellschaft machten einen großen Bogen um diese Gerätschaft und erbettelten sich von dem Gastgeber den Schlüssel zu seinem Privatgemach, um dessen Toilette zu benutzen (eigentlich schon eine Frechheit, in Abwesenheit eines Wohnungsinhabers unter einem Vorwand in dessen Wohnung einzudringen – die hätten den doch beklauen können, ohne dass er hätte feststellen können, wer es denn wirklich gewesen ist). Ich hab auch seit ca. 8 Jahren so ein Teil nicht mehr unter mir gehabt und musste mich erst mal wieder mit so einem Gerät vertraut machen. Dabei fiel mir auf, dass die Rückwand davon schräg nach unten vorne verläuft und der Strahl nicht ins Wasser geht, sondern gegen die Wand und an dieser abläuft. Es plätschert nicht. Deshalb verstehe ich irgendwie die Abneigung gegen diese Geräte (von Frauen ganz besonders und von Männern in großem Maße) nicht. Und sauberer als ein Klo ist es wegen des kurzen Abstandes zum Körper auch.

Wir haben kein Wort über Paruresis gesprochen (war für mich auch kein Thema, da im Raum die Musik laut war), aber irgendwie sickerte auch bei den Kerlen durch, dass die meisten nicht das Urinal selbst stört, sondern dass es ihnen missfällt, wenn zuviele davon nebeneinander montiert sind. Was man sicherlich verstehen kann (wenn man Paruresis hat). Oder was macht Männer da wirklich so zu schaffen? Manche Weiber sind aber auch nicht zu verstehen. Man kann sich das Ding ja wenigstens einmal anschauen, um dann an Ort und Stelle seine Entscheidung zu treffen. Ich wette, der konnte seine heimische Toilette anschließend erst mal einem anständigen Reinigungsprozess unterziehen.

Jetzt mal die Vorteile:
- kein lautes Plätschern
- weniger Wasserverbrauch
- so gut wie keine Spritzer auf dem Rand

Nachteile:
- unpersönlich, wenn nicht in einer Kabine hängend
- für Frauen ungewöhnlich hoch
- keine Papierbenutzung möglich

Stimmt das? Ich hab mir mal erzählen lassen, im deutschen Bundestag in Berlin würden sich alle Urinale in Einzelkabinen befinden. Wenn das stimmt, müssen unsere Politiker ja alle an Paruresis leiden (wenn nicht an noch mehr...).

LG Svenja
Lolomi
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Beitrag von Lolomi »

Wie benutzt man denn als Frau ein Urinal?
Svenja
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Beitrag von Svenja »

Hallo Lolomi!
Wie benutzt man denn als Frau ein Urinal?

Na - genauso wie ein WC auch: Drüberstellen, nach vorne beugen und ab geht's. Nur dass die Knie nicht angewinkelt werden, sondern gestreckt bleiben. Ist keine Kunst.

Die grundsätzliche Abneigung der meisten Frauen muss andere Gründe haben, die psychologischer oder moralischer Natur sind.

LG Svenja
Svenja
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Beitrag von Svenja »

Moin!

In einem anderen Forum, wo ich den gleichen Beitrag gepostet hatte, bekomme ich gerade - übrigens von einem Mann - folgende Antwort rein:
Ich verstehe die Geschlechtertrennung auf den Toiletten auch nicht. Es geht dabei um eine intime Verrichtung, bei der manche Menschen allein sein wollen. Eine Trennung vom anderen Geschlecht ist dabei nicht hilfreich, eine Abschirmung von anderen Menschen schon eher.
Wobei wir wieder bei der Feststellung wären, dass pinkeln absolut nichts mit Sex zu tun hat. Geschlechtsorgane sind dazu bestimmt, sie gemeinsam zu benutzen. Körperausscheidungen hingegen sind für das Individuum ein eher unangenehmer Vorgang, den man nicht öffentlich präsentieren möchte.

Es mag unbestritten sein, dass ein Urinal gegenüber einem WC einige ökonomische und hygienische Vorteile aufzuweisen hat. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass beide Keramikteile in eine Einzelzelle gehören. Klemmen kann man sich dafür gerne die Beschriftungen mit D und H, denn das behindert nur die otimale Ressourcenausnutzung.

LG Svenja
Adelheid
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Urinalbenutzung

Beitrag von Adelheid »

Hallo zusammen,

ich glaube, daß die Art der Benutzung den Unterschied zwischen Damen- und Herrenurinal macht. Beim Herrenurinal steht man oder frau mit dem Gesicht zur Wand und versucht die Keramik zu treffen. Dies ist von Natur aus für die Herren der Schöpfung leichter.
Die wenigen Male, als ich ein Damenurinal benutzt habe, habe ich das Urinal mit dem Gesicht von der Wand weg genutzt, in Skifahrerhocke.

Wenn ich im Stehen pinkle, muß ich aufpassen, daß es mir im Darm nicht drückt. Ich vermute, daß es an unserer weiblichen Anatomie liegt, daß beim Pinkeln im Stehen, auch der Schließmuskel des Enddarm entspannt wird.
Bei einem Herrenurinal kann der Versuch dann sprichwörtlich in die Hose gehen ...
Die Abflüsse der Damenurinale sind so gestaltet, daß auch größere Geschäfte entsorgt werden können. So war es zumindest in Madrid, als es mir bei der Benutzung eines Damenurinals sprichwörtlich den Korken nach Hinten herausgehaut hat und die gesammelten Werke von vier Tagen Verstopfung in der Schüssel landeten.

Liebe Grüße

Adelheid
Svenja
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Beitrag von Svenja »

Hallo Adelheid!
Ich vermute, daß es an unserer weiblichen Anatomie liegt, daß beim Pinkeln im Stehen, auch der Schließmuskel des Enddarm entspannt wird.
Umgekehrt! Wenn Du wie die Kerle kerzengerade und mit dem Gesicht zur Wand stehen würdest, würden die Arschbacken das letzte Loch zukneifen. Ich habe noch keinen Menschen gesehen, der im Stehen geschi... hat. :lol:

Als Frau lässt sich das aber schlecht realisieren - höchstens morgens unter der Dusche oder wenn Du einen Minirock trägst. Sobald Du Dich aber in eine Hose zwängst, hast Du Stoff zwischen den Beinen und kannst nur noch "rückwärts" abstrullen, weil Du sonst Stoff treffen würdest. Diese Stellungen haben aber alle gemein, dass in ihnen theoretisch auch eine Defäkation möglich ist.
Bei einem Herrenurinal kann der Versuch dann sprichwörtlich in die Hose gehen ...
Die Sauerei ginge ins Becken und würde dieses verstopfen. In der Hose würde sich nur abbilden, was noch am Hintern kleben würde. :oops:

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass beide Schließmuskel vom Gehirn getrennt angesprochen werden können. Das muss natürlich trainiert sein.

Wenn Du auf einer Kloschüssel sitzt und es dabei entspannt unter dich gehen lässt, während Du Dich mit der Beschaffenheit der Fliesen beschäftigst, kann es ohne weiteres passieren, dass es aus beiden Löchern gleichzeitig rauskommt. Dafür habe ich in dieser Situation auch noch nie Paruresis gehabt. Es interssiert Dich ja auch weiter nicht. Und das braucht es ja auch nicht, solange Deine Uriniergewohnheiten nicht über diesen Horizont hinausgehen.

Bist Du aber viel unterwegs, bevorzugst Du es, papier- und kontaktfrei - d.h. mit geöffneten SL - zu pinkeln und Dein Augenmerk dabei auf den Strahl zu richten. Der hintere Schließmuskel wird hier erst gar nicht vom Gehirn angesprochen. Die Klorolle auf öffentlichen Toiletten wage ich nicht anzufassen und beim Wildpinkeln pflege ich aus Gründen des Sichtschutzes den Slip nicht runterzuziehen, sondern nur zur Seite. Und wenn sich dann plötzlich und unerwartet die Hintertür öffnen würde... :lol: Das große Geschäft kann ich mir gut für zu Hause "verwahren".

Natürlich ist dafür ein gutes Training der Beckenbodenmuskulatur erforderlich. Die findest Du im Internet. Hast Du schon mal geübt, "Fontänen zu schießen" (den Urin über eine möglichst weite Distanz zu spritzen)?

LG Svenja
Adelheid
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Urinal / WC

Beitrag von Adelheid »

Hallo Svenja,

du hast recht, vielleicht ist es ja nur Angst von mir, daß wenn ich ganz aufrecht stehend pinkle, daß auch etwas hinten hinaus geht.
Sobald ich aber etwas in Richtung Hocke gehe, muß ich aufpassen, wenns bei mir hinten drückt.

Ich probiers mal unter der Dusche aus. Zu Hause ist das WC gleich daneben, dann kann nichts schiefgehen.

Liebe Grüße

Adelheid
Svenja
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Beitrag von Svenja »

Hallo Adelheid!
Sobald ich aber etwas in Richtung Hocke gehe, muß ich aufpassen, wenns bei mir hinten drückt.
Das ist ein Zeichen dafür, dass Du es nicht gewohnt bist, die "Sachen" zu trennen, weil Du weißt, dass Du da, wo Du das eine kannst, auch das andere tun kannst. Aber es reicht ja schon aus, wenn Dir eine Toilette begegnet, auf der kein Papier hängt. Dann aber viel Spass, wenn ungewollt was Braunes rausrutscht. :cry: Deshalb solltest Du daran arbeiten.

LG Svenja
pissnelke
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Beitrag von pissnelke »

Hallo Svenja,

ich bin etwas geschockt über Dein Schreiben, vielleicht verstehe ich das aber auch falsch...........
Da ich an Paruresis leide habe ich volles Verständnis für jeden der auf irgendeine Art Toilettenprobleme hat, auch wenn es nur das Vermeiden von Urinalen ist.

Meine Paruresis beinhaltet nicht das Problem das mich jemand hören könnte,
sondern das jemand vor der Tür steht und rein will, weil er mal muß.
Ich wäre der glücklichste Mensch auf der Party wenn mir jemand seinen Schlüssel gibt, damit ich in Ruhe schön alleine auf die Toilette könnte.
Damit niemand denkt ich wäre ein Ferkel würde ich alles schön ordentlich hinterlassen.

Wenn ich lese das jemand mich verdächtigt auch noch was zu klauen, vergeht mir glatt das Pipi :evil: und ich könnte gleich von der Party nach Hause gehen


Pissnelke
Svenja
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Beitrag von Svenja »

Hallo Pissnelke!
Wenn ich lese das jemand mich verdächtigt auch noch was zu klauen, vergeht mir glatt das Pipi Evil or Very Mad und ich könnte gleich von der Party nach Hause gehen
Ich hatte nicht die dortigen Gäste des Klauens bezichtigen wollen, sondern sagen wollen, dass ich nicht mit einem Schlüssel in eine fremde Wohnung gehen würde (egal ob zum Pinkeln oder aus anderen Gründen), um selber nicht mal in einen falschen Verdacht zu geraten. Das ist wohl falsch rübergekommen.

Zu den Örtlichkeiten selbst ist zu sagen, dass 2 Türen zwischen dem Aufenthaltsraum und dem Pissoir waren. Im "Saal" spielte laute Musik. Von dort ging man erst durch eine Tür in die Küche. Diese Tür war zumindest angelehnt, damit der Lärm nicht durch das ganze Haus ging. Es wurde aber in der Küche laut, sobald jemand diese Tür öffnete. Und dann hatte die Zelle auch nochmal eine Tür, die sich abschließen ließ.
Da ich an Paruresis leide habe ich volles Verständnis für jeden der auf irgendeine Art Toilettenprobleme hat, auch wenn es nur das Vermeiden von Urinalen ist.
So pauschal darfst Du das auch nicht sehen. Von der Bauart her gehen von einem Urinal weniger Geräusche aus als von einer Kloschüssel. Zum Problem werden die Dinger aber, wenn sie nebeneinander an einer Wand montiert sind wie auf den Herrenklos, weil dann keine Diskretion mehr gegeben ist. Das beste wäre, Du würdest irgendwo heimlich in einen Schwamm pissen.

LG Svenja
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