Erfahrung zu USA Reise :) / Minierfolgsgeschichte

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alexx99
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Erfahrung zu USA Reise :) / Minierfolgsgeschichte

Beitrag von alexx99 »

Hallo an alle.

Hab im Winter 2008 ein Thema dazu eröffnet, ich habe Paruresis, und hatte damals eine USA Reise geplant.

Hab die dann wahrgenommen im Februar 2009, und es hat mir irrsinnig gutgetan, seitdem hat sich meine Paruresis auch gebessert.

Ich kann eigentlich nicht auf öffentlichen Tioletten, es sei denn, die sind wirklich rundherum abgesperrt und ich höre niemanden vor der Türe.

Mein großer Traum war es schon immer, in die USA zu reisen, denn ich bin ein riesen USA Fan. ( nicht von der Politik, sondern von der Landschaft, Natur, Kultur usw. )
Dann hab ich mich vor der Reise bezgl Toiletten erkundigt und hab mich erst einmal erschreckt. In den USA gibt es nämlich kaum abgesperrt Kabinchen wie bei uns, die Türen sind eher wie ein Hälfte Saloon- Schwingtüren mit riesigen Spalten auf allen Seiten.

Und natürlich der 9 Stundenflug! Was für ein Horror, am Flugzeug oder Zug geht bei mir nämlich auch nichts.
Naja, hab dann am Hinflug zur Vorbereitung am Abend davor sehr viel getrunken, der erste Flug war nur bis Brüssel, also war alles normal.

Brüssel ist ein super Tip, was sichere Tioletten betrifft, also vom Flughafen her.
Alles ultraabgesperrte Kabinen, und es gibt genug davon. :)

Der 9 Stundenflug danach nach New York war ein wenig schmerzhaft, hab aber in Brüssel dann nichts mehr getrunken und möglichst oft noch auf die Tiolette.
Allein bei den Gedanken an die Tioletten in den USA ging bei mir fast nichts mehr in Brüssel und ich hab irrsinnig lange gebraucht. *g*
Wichtig:
Man muss damit rechnen, dass man noch 1-2 Std im Security Checkin verbringt, je nach Tageszeit usw, und es hat zumindest bei mir vor dem Security Check keine Toilette in New York gegeben.

In New York dann die Erleichterung:
Alles hat super geklappt, bin dann auf die Beinträchtigtentoilette, das sind in den USA immer riesige Räume, die immer extra angebaut sind und eine eigene Tür haben.
Anzumerken ist, dass dies fast überall in den Südstaaten, wo ich war, so war.
Weiters cool an den USA ist, dass die die Klomuscheln eigentlich fast bis oben hin mit Wasser gefüllt haben, man hört also nie was glucksen.

Und nach 2 Tagen hatte ich mich so dran gewöhnt, dass ich sogar auf den ganz normalen Saloonschwingtüren WCs war.

Das ging bei mir vorher nie, wenn zu Hause mal nen Spalt irgendwo war, musste ich n anderes WC suchen.
Nun, seitdem geht es mir um vieles besser mit meiner Paruresis, ich habs sogar mal am Zug geschafft.


Einfach diese Mentalität dort, dass die sich nicht hermetisch absperren, sondern alles total offen ist, das hat mich irgendwie mitgerissen und mir wars dann fast schon egal.

zu meiner Paruresisstärke und Vorgeschichte:
Ich kann in meiner Wohnung nicht, wenn die Freundin vor der Tür steht, oder wenn jemand zu Besuch ist, ich kann normalerweise nicht in fahrenden WCs und nicht auf öffentlichen Toiletten wo viel los ist und auch nicht, wenn gerade jemand auf mich wartet.

Ich hab dann eine Verhaltenstherapie versucht, dies hat aber gar nicht funktioniert, ich mich einfach nicht entspannen kann und mir auch diese ganze Verhaltenstherapiegeschichte so komisch vorkommt, dass ich mich nicht drauf einlassen kann.

Aber ich hab Paruresis irgendwie akzeptiert, und seitdem bessert es sich von allein.
Es sind immer nur kleine Schritte und ich sehs nicht mehr als Krankheit sondern als Teil meiner Persönlichkeit und seitdem gehts irgendwie automatisch bergauf.

Vielleicht hilft mein Bericht ja irgendjemandem, der auch gerne in die USA will und davor Angst hat, und ich demjenigen dann ein wenig von der Angst nehmen kann.
orco500
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Beitrag von orco500 »

Mein herzlichster Glückwunsch und respekt!
Viele andere hätten niemals solch eine Reise unternommen.
Ich selbst bin schon seit Jahren nicht ins Ausland gereist und fange erst jetzt, wo ich massive Erfolge gemacht habe, wieder darüber nachzudenken.
Alles Gute für Deine Zukunft!
S23
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Beitrag von S23 »

super geschichte :P deine beschreibung erinnert mich an die starbuckstoiletten wo man oben u unten so n großen spalt zum durchschaun hat lol
zefiro39
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Re: Erfahrung zu USA Reise :) / Minierfolgsgeschichte

Beitrag von zefiro39 »

alexx99 hat geschrieben: Weiters cool an den USA ist, dass die die Klomuscheln eigentlich fast bis oben hin mit Wasser gefüllt haben, man hört also nie was glucksen.
Hm, genau damit hatte ich immer Probleme, weils wegen der randvollen Kloschüsseln immer so laut geplätschert hat.
alexx99
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Re: Erfahrung zu USA Reise :) / Minierfolgsgeschichte

Beitrag von alexx99 »

zefiro39 hat geschrieben:
alexx99 hat geschrieben: Weiters cool an den USA ist, dass die die Klomuscheln eigentlich fast bis oben hin mit Wasser gefüllt haben, man hört also nie was glucksen.
Hm, genau damit hatte ich immer Probleme, weils wegen der randvollen Kloschüsseln immer so laut geplätschert hat.
Bin aus hygienischen Gründen Sitzpinkler, von daher war kein Glucksen zu hören. :D


@orco500:

Ich hab die Reise nur wahrgenommen, weil mir meine Freundin irrsinnig viel Kraft gegeben hat, und irrsinnig viel Verständnis aufgebracht hat.
Es macht ihr nichts aus, ne halbe Std allein rumzustehen, während ich am WC bin.

Aber ich kann es jedem empfehlen.
Irgendwann hab ich mir gedacht:
Was ist das allerschlimmste, das passieren kann?
Und die Antwort war:
Das ich in nem Krankenhaus lande und man mir nen Katheter setzt.
Also so schlimm ist das nicht.

Und von dem Augenblick an hatte ich vorm Flug nicht mehr so Angst. Und ich hab mir gesagt:
Ich beherrsche die Krankheit und nicht sie mich!
Ich lasse mich nicht von meinen Reisen und Träumen abbringen.

Natürlich isses keine Wunderheilung, ich habs noch immer.
Aber ich versuche mich nicht unterkriegen zu lassen und biete der Krankheit bei jeder sich ergebenden Möglichkeit die Stirn und lauf nicht mehr davon, wie das früher der Fall war.

Ich hab keine Angst mehr.

@S23:
genau wie die Starbuckstoiletten nur viel offener. Man sieht die Person, die am WC sitzt als ganzes. :D
Es ist nur der Bereich ab kurz über den Knien und kurz unter den Schultern von der Tür verdeckt und links und rechts 2 cm Spalt. -.-

Aber diese offene Saloonmentalität steckt echt an.
:D

Ausserdem denk ich mir immer das Notfallszenario aus, dann gehts gleich zu Beginn besser.
Wenn man in den USA echt nicht mehr kann, nimmt man sich um 15€ das nächste Motel und hat n Klo für sich.
:)
Maxxl
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Beitrag von Maxxl »

Hey,

danke für dein Bericht alex99.
Ich muss auch demnächst beruflich für 3 Monate in die USA.
Wenn niemand auf mich wartet, klappt es im Sitzen in der Kabine immer, da dann fast keine Geräuche zu hören sind.
Wo gibt es denn diese Saloon-Türen, die nur Knie bis Schulter abdecken? Werde in Florida sein. Die Spalten an der Seite würden mir wohl nichts ausmachen, aber wenigstens das Gesicht könnte verdeckt sein.

Gibt es auf den Langstreckenflügen mehrere Toiletten im Flugzeug? Dann hätte man wenigstens nicht das Problem, dass dauernd auf das Freiwerden nur einer Toilette gewartet wird. Im Zug klappt es bei mir nicht so oft, das liegt einfach nur am Wackeln. Aber ich denke im Flugzeug wackelt es nicht, oder? War noch kein einziges mal im Flugzeug auf Toilette, da ich bisher nur Kurzstrecken geflogen bin.

Gruß
Maxxl
zefiro39
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Re: Erfahrung zu USA Reise :) / Minierfolgsgeschichte

Beitrag von zefiro39 »

alexx99 hat geschrieben:
Bin aus hygienischen Gründen Sitzpinkler, von daher war kein Glucksen zu hören. :D
Witzig, ich bin aus hygienischen Gründen Stehpinkler (auf öffentlichen Toiletten), weil ich mich nicht allzu gern auf fremde Schüsseln setze...

Ausserdem ist es bei mir im Gegensatz zu vielen anderen hier bei mir so, dass ich im Stehen besser pinkeln kann als im Sitzen. Manchmal versuche ich es im Sitzen, und wenn es nicht läuft stehe ich auf, und auf einmal läuft es doch...
Stefan85
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Registriert: 7. Oktober 2007 14:40

Re: Erfahrung zu USA Reise :) / Minierfolgsgeschichte

Beitrag von Stefan85 »

zefiro39 hat geschrieben:
alexx99 hat geschrieben:
Bin aus hygienischen Gründen Sitzpinkler, von daher war kein Glucksen zu hören. :D
Witzig, ich bin aus hygienischen Gründen Stehpinkler (auf öffentlichen Toiletten), weil ich mich nicht allzu gern auf fremde Schüsseln setze...

Ausserdem ist es bei mir im Gegensatz zu vielen anderen hier bei mir so, dass ich im Stehen besser pinkeln kann als im Sitzen. Manchmal versuche ich es im Sitzen, und wenn es nicht läuft stehe ich auf, und auf einmal läuft es doch...
Das ist bei mir komischerweise genau umgekehrt... :wink:
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Toni
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Beitrag von Toni »

Mir gehts wie Zefiro im Stehen "läufts" definitiv besser :wink:
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