Überweisung Urologe !!

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DW100
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Überweisung Urologe !!

Beitrag von DW100 »

Hallo, bin auch durch den Spiegel-Artikel auf dieses Forum gestossen und bin erstmal erleichtert, das ich nicht der Einzige mit dem Problem bin und man sich offen austauschen kann ! Ich leide bereits seit ca. 25 Jahren an dem Problem. Kann nie pissen wenn jemand dabei ist (also Pissbecken/-rinnen) , auch nicht im Freien (ausser hinter einem Busch wo ich garantiert alleine bin) . Trotzdem habe ich nicht auf irgendwelche Aktivitäten verzichtet (Camping,Party,Sportveranstaltungen, Motorradtouren etc.), war zwar nicht immer einfach, da man ja immer plant und beobachtet und sich auch das trinken einteilt ;-)
Mittlerweile gehe ich aber auch schon mal ans Pissbecken (aber nur wenn gerade kein anderer in der Nähe ist), klappt auch ganz gut und wenns läuft kann auch einer dazu kommen.
Nur hat sich leider in der letzten Zeit bei mir eine Reizblase entwickelt, das heisst ich habe fast ständig das Gefühl pissen zu müssen.
War letztens bei meinem Hausarzt (wg. etwas anderem) und habe ihm dabei von meinen Blasenproblemen erzählt , aber nichts von meiner "schüchternen Blase".
Jetzt hat der mir eine Überweisung zum Urologen gegeben , um erstmal festzustellen , ob ein organ. Problem vorliegt.
Und hier ist jetzt wieder mein Problem, habe schon panische Angst , dorthin zu gehen und zwar nicht wg. der Untersuchung (Ultraschall) sondern natürlich davor, das ich auch eine Urinprobe abgeben soll oder etwa eine Restharnuntersuchung gemacht wird ! Ich weiss doch jetzt schon , das ich da keinen Tropfen rausbekomme und überlege ob ich dort überhaupt hingehe ! Obwohl mich das mit der Blase schon nervt, muss auch nachts öfter raus und auch am Tage ständig aufs Klo !
War evtl. schon mal jemand trotz Pissproblem beim Urologen ?


Im übrigen versuche ich gerade mein Pissproblem selbst in den Griff zu bekommen, in dem ich wie bereits erwähnt in letzter Zeit auch häufiger die Pissbecken benutzte (wenn keiner weiter da ist) und heute bin ich einfach mal zu Karstadt , dort einfach rein ins Klo (waren noch 2 weitere Typen da) und einfach ran ans Pissbecken - und tatsächlich nach nicht mal einer Minute konnte ich pissen - zwar nur unter totaler Anspannung und mit Unterbrechungen) - aber immerhin erstmal ein Anfang. Ich will das unbedingt irgendwann in den Griff kriegen !!!

Gruß DW
Philipp Hammelstein
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Urologe

Beitrag von Philipp Hammelstein »

lieber DW,

Was den Besuch beim Urologen angeht, so möchte ich Sie beruhigen. Sie brauchen in aller Regel keine Urinprobe abzugeben. Schildern Sie Ihrem Urologen einfach Ihr Problem und heben Sie hervor (wenn es denn so ist), dass Sie zu Hause in Ihrer Wohnung keine Schwierigkeiten mit dem Urinieren haben. Spätestens dann wird er auch von bestimmten unangenehmen Untersuchungsmethoden Abstand gewinnen.

Zudem finde ich es toll, dass Sie versuchen, Ihr Problem selbst in Angriff zu nehmen. Allerdings sollten Sie sich nicht überfordern bei den Konfrontationen. Machen Sie lieber kleine Schritte, so machen Sie auch nicht zu schnell "frustrierende Erfahrungen".
Herzliche Grüße
Philipp Hammelstein
DW100
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Registriert: 8. Dezember 2004 15:17

und nun ?

Beitrag von DW100 »

Hallo ,evtl. kann mir ja jemand einen Tip geben !
Nun war ich heute beim Urologen. der reinste Horror ! Ich war natürlich vorher ziemlich angespannt (wg. Urinprobe oder so) und tatsächlich - die Arzthelferin hat gerade mal meine Karte durchgezogen, da knallt die mir einen Becher auf den Tresen und zeigt auf die Toiletten . direkt gegenüber des Empfangs ! Ich also da rein , total nervös, natürlich wieder Panik mit dem leeren Becher rauszukommen und verbrachte da erstmal ca. 5 Minuten. Habe dann tatsächlich ein paar Tropfen unter größter Anstrengung rausbekoomen und bin verschämt wieder raus. Zum Glück meinte die dann, dass die paar Tropfen reichen würden ! Nun also ins Wartezimmer und dann kam der Urologe - habe ihm dann von meiner Reizblase erzählt (aber nichts von paruresis, dazu kam dir mir echt zu schroff und etwas unfreundlich rüber und ich habe ihn ja auch zum ersten Mal gesehen). O.K. dann hat er meine Prostata und meinen Sack untersucht (hier habe ich komischerweise überhaupt kein Schamgefühl), alles o.k. ! Und jetzt kommts , am Dienstag soll ich mit gefüllter Blase wiederkommen und in irgendein Gerät pissen und er misst dann vorher und nachher wieviel Urin noch in der Blase ist. Ich habe mir also den Termin geben lassen und wollte nur noch schnell weg da ! Wie soll das bitte bei meinem paruresis-Problem funktionieren ? Selbst wenn ich es schaffen sollte mit dem pissen anzufangen, weiss ich doch jetzt schon, das ich in der Situation und er Anspannung niemals die ganze Blase entleeren kann ! Und die ganze Geschichte nur weil ich meinen Hausarzt gefragt habe , ob ich etwas gegen meinen häufigen Drang zum pissen erzählt habe (tlw. leider auch nachts) und wissen wollte ob evtl. Granufink oder ähnliches evtl. eine Linderung würde ! Ich bin absolut davon überzeugt, dass meine Reizblase durch in Folge der paruresis enstanden ist - wie bereits jemand erwähnt hat "den Druck und aufgebauten Zwang jede "Klogelegenheit" nutzen zu müssen" und das tlw. wenige Trinken (insbesondere wenn ich Abends noch ins Kino oder Sportveranstaltungen gehe).
Jetzt weiss ich auf jeden Fall gar nicht mehr was ich machen soll !
Ottow
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Registriert: 31. August 2004 15:40
Wohnort: Düsseldorf

Urologe

Beitrag von Ottow »

Hallo DW,
der Urologe will den Harndurchfluss untersuchen. Das kann Hinweise geben auf evtl. Prostataveränderungen oder Harnröhrenverengungen. Diese Untersuchung heißt Uroflow.
Du bist dabei in einem Raum allein. Keiner sieht dich. Du pinkelst dann in eine Art Trichterurinal, und ein Gerät misst, wie schnell dein Urin kommt. Sicherlich spielt dann die seelische Anspannung eine Rolle, wie schnell das geht. Also sag dem Urologen was von der Paruresis. Er hat Schweigepflicht, und was der von dir denkt, soll dir doch egal sein. Sonst gibts am Ende ein verfälschtes Ergebnis, dass er denkt, du hast was an der Prostata, und in Wirklichkeit hast du einfach nur nicht ganz die Schotten öffnen können.
Ich kenne das gut. Musste das auch mal machen.
No Panic!!!
Gruß, Ottow.
Achim

Beitrag von Achim »

Hallo, DW 100,

Ihre Nöte kann ich gut nachvollziehen, wenngleich ich mit der von Ottow bezeichneten "Uroflow"-Untersuchung keine Erfahrung habe.
Ich entgehe den Urinproben seit den beruflichen Einstellungsuntersuchungen mit etwa 19, 20 Jahren in der Weise, dass ich meinen Testurin einfach schon zu Hause - oder, falls der Arzttermin erst im Lauf des Tages ist, auf einer Kabine am Arbeitsplatz - in ein Fläschchen abfülle und diesen in der Toilette in der Arztpraxis einfach in den ausgehändigten Becher umfülle. Auf diese Art habe ich immer eine "Garantie" in der Tasche. Niemand sagt etwas, wenn man mit einer Tasche das WC aufsucht.
Für das Untersuchungsergebnis kommt es auf die Zeitdauer zwischen Abgabe und labortechnischer Untersuchung des Urins anscheinend nicht an: Ich hörte mal von jemandem, der zu einer ärztlichen Untersuchung 50 km von seinem Wohnort mit der Bahn fahren musste, dass ihm der Arzt aufgab, "Morgenurin" mitzubringen. Hier liegen also auch Stunden dazwischen.
Das Problem mit dem "Nicht-Können" scheint in urologischen Praxen gängig zu sein. Ich hörte dort schon Leute sagen: "Das klappt jetzt nicht." Die Arzthelferin war mit einer späteren Abgabe der Urinprobe, die zu Hause gemacht wurde, einverstanden. Einmal sagte ein älterer Mann auf die Aufforderung der Arzthelferin, er solle seine Blase jetzt ganz leermachen, ganz selbstbewusst: "Das geht nicht!" Ihm hat man auch nicht den Kopf heruntergerissen. Er konnte trotzdem ins Sprechzimmer gehen.

Alles Gute

Achim
DoubleM
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Registriert: 13. Dezember 2004 21:52
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Beitrag von DoubleM »

Hmm Uroflow? Was es nicht alles gibt. :shock: Das wäre doch bestimmt mal eine interessante Herausforderung...

Das Schlimmste sind ja die in den USA verbreiteten Drogentests per Urinabgabe. Da will der Tester ja ganz genau sehen, wo es her kommt.

Weiß nicht wo in D es so was auch gibt außer etwa bei Spitzensportlern...


Viele Grüße

DoubleM
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Schäfchenzähler
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Beitrag von Schäfchenzähler »

Na, in Drogeneinrichtungen und -therapien :wink:
mcpeewee
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Wohnort: Berlin

Beitrag von mcpeewee »

hi DW 100!
was du in deiem artikel vom 8.12.2004 geschrieben hast kommt mir sehr bekannt vor. mein pinkelverhalten entspricht ziemlich genau deiner beschreibung. ich stehe vor dem schritt zum pinkelbecken mit leute anwesend...wenn niemand da ist klappts meistens gut. auch draussen frei sichtbar stellt ne grosse herausforderung für mich da, kommt auf die stelle oder umgebung an. vielleicht können wir uns hier im forum über erfahrungen und fortschritte austauschen, hätte interesse daran. natürlich auch mit allen anderen.
ich hoffe mit deinen pinkeluntersuchungen ging alles o.k. ich hatte auch sowas ähnliches, wahrscheinlich reizblase wo ich dauernt das gefühl hatte pinkeln zu müssen obwohl ich gerade war. das kam bei mir als vor ca. 1 1/2 jahren ich panikattaken hatte und meine paruresis plötzlich in meiner wahrnehmung ganz anders rüberkam. hatte panik die kontrolle über alltägliche "körperfunktionen" zu verlieren und nicht pissen zu können. durch die übersteigerte angst- oder phobieverhalten dachte ich dauernt daran und wahrscheinlich hatte ich deswegen das gefühl immer zu müssen.
gabs ne verschlimmerung oder ne stärkere auseinandersetzung mit deiner paruresis in letzter zeit? hat sich bei mir wieder normalisiert im lauf von einigen monaten. hoffe bei dir auch!!
gruss von mcpeewee
Christoph
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Beitrag von Christoph »

DoubleM hat geschrieben:Hmm Uroflow? Was es nicht alles gibt. :shock: Das wäre doch bestimmt mal eine interessante Herausforderung...

Das Schlimmste sind ja die in den USA verbreiteten Drogentests per Urinabgabe. Da will der Tester ja ganz genau sehen, wo es her kommt.

Weiß nicht wo in D es so was auch gibt außer etwa bei Spitzensportlern...


Viele Grüße

DoubleM
Polizeikontrollen in München ..
Rolf
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Registriert: 30. März 2004 19:21

Beitrag von Rolf »

Hallo Christoph,

was um himmelschristagswüllen tuts die Münchener Pozelei mit einem Uroflowmeter? Schauen, ob's schon grün kommt? :shock:

Uroflow ist ein Trichter mit einem angeschlossenen Schreiber, der die Menge des abgeschlagenen Wassers in der Zeit auf ein Papierchen zeichnet. Wann überall das zum Einsatz kommt weiß ich nicht, nur ich durfte schon, wegen der Prostatauntersuchung. Und weil der Urologe das Blättchen so genau anguckt, denke ich, daß es eine Rolle dabei spielt, ob der Strahl häufig unterbrochen ist.
Und weil ich das halt vermute, bescheiße ich bei dem Test gern ein wenig, zur Vorbeugung gegen Fehldiagnose, so schon alles schlimm genug. Wasser lassen in einer Praxis, in aller Regel so gut wie auf dem Flur... Ok, es ist mir immer sehr unangenehm, aber bei den Urologen ist normal immer derart viel los, da fällt es nicht weiter auf, wenn ich ewig auf der Box brauche. Oder man geht einfach drüber hinweg.

Gruss Rolf
Heinz
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Registriert: 11. Januar 2005 22:55
Wohnort: Raum Schorndorf (BW)

Beitrag von Heinz »

@DW100
Das was du da in deinem Bericht vom 8.12. beschreibst entspricht ziemlich genau meinen Pinkelproblemen.
Bei mir ist es zusätzlich so, daß wenn ich am Pissbecken stehen und schon pinkle es mir mir den Strahl abwürgt, sobald eine 2. Person den Raum betritt. (nicht immer aber immer öfter)
Keine oder wenig Problem habe ich, wenn ich eine Kabine benutze. Da kann auch jemand neben mir sitzen; auch beim Urologen.
Das Problem mit der Reizblase habe ich seit 2 Jahren auch. Bei mir hat es mit einer Prostataentzündung im Skiurlaub begonnen. War dann natürlich mehrmals beim Urologen. 20 Tage Antibiotikum und eine anschliessende Behandlung mit Homiopatischen Medikamenten können meine Beschwerden (Reizblase durch Prostataentzündung) über die Sommermonate beheben.
Sobald es Winter wird muss ich lange Unterhosen und dicke gefütterte Schuhe anziehen, sonst ist geht es sofort wieder los. Ich habe mir jetzt auch eine Sitzheizung fürs Auto zugelegt.
Es hilft auch 3-4 Liter heißen Kamillentee pro Tag und das mehere Wochen am Stück zu trinken, dann wird es besser. Wie gesagt, in Kabinen kann ich immer pissen. Ich muss dann natürlich jede Stunde pinkeln gehen.
Meine Reizblase hatte ich so bis Dezember fast wegbekommen.
Blasenman

Beitrag von Blasenman »

Hallo,

ich kann nur jedem raten sofort offen mit dem urologen über das thema Paruresis zu sprechen. Ich bin mir sicher das die täglich damit zu tun haben. Ich habe einfach zu den Terminen schon eine Urinprobe mitgebracht.
Gruß
Blasenman
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