Als ich letzten Freitag dieses Forum fand, bin ich echt mit tränennassen Gesicht vorm Computer gesessen. *nah am wasser gebaut bin*
Ich wünsche dieses Problem echt keinen, aber es war doch irgendwie (auf eine egoistische Art und Weise

Endlich hat meine "Krankheit" auch einen Namen! Ich konnte es echt nicht fassen, das ich nicht die EINZIGE mit diesem Problem bin.
Mittlerweile bin ich 29 Jahre und es fing ca. an als ich drei Jahre alt war.
Nachgedacht habe ich wohl oft darüber, welche Auslöser es gegeben hätte. Ja, als Hobbyfreudianer macht man sowas manchmal

Es waren viele Erlebnisse in meiner Kindheit, nicht so sonderlich fördernd, Urinieren als etwas normales anzusehen.
Als ich mal mit meiner Mutter spazieren ging musste ich dringend Pipi, ich war ja noch so ca. 2 Jahre alt, da hat mich meine Mutter eben auf die Wegseite genommen und mich pinkeln lassen. Als eine alte Frau mit Hund (!!) kam hat die sich furchtbar darüber aufgeregt, wie mein sein Kind nur überall hinpiseln lassen kann.
Ich war nie ein "normales" Kind und leicht inkontinent in diesem Alter auch noch, wenn ich gelacht habe oder gesprungen bin, sind halt mal ein paar Tröpfchen reingegangen...

Dadurch bekam ich dann letztendlich wohl den Harnwegsinfekt mit Blut im Urin.
Also ab ins Krankenhaus, dort war ne Ärztin die mir so ein Kontrastmittel mit einen Katheter eingeführt hat. So meine Blase war voll Konrastmittel oder so und ich musste auf einen kalten Metalltisch liegen und jetzt sofort vor ihr und einen Assistenzarzt pinkeln, als das nicht ging hat sie mich auch noch angeschrien, ich solle doch endlich pinkeln. Letztendlich kam ein Arzt und hat mir eine Windel untergelegt wodurch es dann ging.
Beim nächsten Mal Blut im Harn, wieder ins Spital wieder das selbe Spiel mit einen Arzt und zwei Assistenzärzten. Wieder ging nix. Als meine Mutter zu dem Trick mit der Windel riet, meinte der Arzt nur, das müsse so auch gehen. Im Endeffekt haben wir die Sachen wieder angezogen und eine andere Mutter mit Kind vorgelassen, aber auch danach lief nix mehr.
Anvertraut habe ich mich niemanden, nur einmal in der Volksschule einer Freundin, die das dann gleich brühwarm an alle anderen weitererzählt hat. Yepp Kinder sind grausam
Bis dato wissen es nur meine Eltern (war nicht zu verbergen in der Kindheit) und mein Freund (der geht relativ gut damit um und schleust unsere Freunde auch immer weg, wenn ich mal muss ^_^, ein "Hats geklappt?" kann er sich dennoch manchmal nicht verkneifen, aber es wird)
Leider leide ich auch an Erythrophopie (meine Wangen laufen an wie zwei rote Glühbirnen). Scheinbar auch aus der Kindheit.
Ich war immer ganz gut in Biologie, außer als wir zum menschlichen Körper kamen, ich kann nämlich nicht von Blut und so hören da wird mir schon schlecht (ist das auch ne Phopie?? - scheine das zu sammeln, naja normale Menschen sammeln Briefmarken


Ich weiß nicht ob es viel Sinn macht, nach Auslösern zu suchen, wenn man die Wurzel des Übels ja doch nicht packen kann...
Nächsten April geht ein Traum für mich in Erfüllung, ich fliege mit meinen Freund für 2 Wochen nach Japan, das Problem ist, das ich im Flugzeug wohl auch nicht/schwer auf die Toilette kann....(18 Std. inkl. Aufenthalt in Heathrow). Hatte nämlich mal ein Flugzeug-Toiletten Erlebnis, weil einer unbeding musste und gleich mal die Tür aufgehebelt hat, wobei ich noch draufsaß (zum Glück hatte ich da nen Rock an

Irgendwie wird mein ganzes Leben davon bestimmt, aber das will ich nicht.
Meine eigentliche Frage hab ich jetzt fast vergessen...
Habt ihr Paruresis auch zusammen mit einer anderen Phopie/Störung o. ä.?
Ich habe nämlich eine Seite zum Thema Erythrophobie endeckt. Jetzt dachte ich mir vielleicht gibt es da einen Zusammenhang??
Danke an alle die bis zum Ende dieser "Litanei" durch gehalten haben, eigentlich wollte ichs gar nicht so endlos lang schreiben, aber irgendwie wollte sich mein Innerstes wohl endlich mal alles von der Seele schreiben.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

