WORKSHOP MIT S.SOIFER BRINGTS TOTAL!!!

Infos, Absprache und Berichte von den Workshops mit Steven Soifer
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Chrissimat
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WORKSHOP MIT S.SOIFER BRINGTS TOTAL!!!

Beitrag von Chrissimat »

Heute war der letzte Tag des 3-tägigen Workshops mit Steven Soifer, dem Author von "Shy Bladder Syndrome" und Mitbegründer der International Paruresis Association.Der Workshop war gut besucht und es tut einem immer wieder gut, sich mit anderen Leidensgenossen zu unterhalten und auszutauschen (sitzen ja letztendlich alle im selben Boot). Die Atmosphäre ist auch immer sehr angenehm,das Eis schnell gebrochen-Man glaubt es kaum,aber Paruresis verbindet.

Am ersten Abend erzählen alle Teilnehmer ihre Leidensgeschichten und mehr oder weniger kann sich jeder direkt in die Situationen hineinversetzen.

Am nächsten Tag starteten wir mit der Verhaltenstherapie,sprich mit den Konfrontationsübungen....Alle behalten zu jeder Zeit die Kontrolle und sind bei jeder Übung eigenverantwortlich. Der Erfolg stellt sich also nicht nach einer Hau-Ruck-Methode ein,sondern langsam. Trotzdem konnten einige Teilnehmer bisher nie gekannte,beachtliche Erfolge aufweisen,wie z.B. Urinieren am Urinal, während jemand im Raum steht,etc pp.


Alles in Allem war der Workshop wieder ein voller Erfolg,ich kann nur jedem raten beim nächsten Mal auch hinzukommen,denn es ist glaube ich mitunter einer der Schritte zur Besserung.Auch die Art und Weise ,wie Steven den Workshop moderiert trägt natürlich dazu bei. Geplant ist der nächste Workshop im März 2008 in Frankreich.Bei Fragen zu Übungen etc.gerne mailen an Cmhk@gmx.de
Visianer
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Beitrag von Visianer »

Ich kann Chrissimat da nur zustimmen.

Habe mich erst sehr spät dazu entschieden mich anzumelden, ging aber dann motiviert an die Sache ran, und es hat sich definitv sehr gelohnt.

Ich hatte vorher immer Probleme am Pissoir zu pinkeln, oder auch in der Kabine, wenn immer ich stand. Ich konnte nur wenn keiner im Raum war, und ich sicher war dass keiner reinkommen könnte (Blick über die Schulter vor der Tür). Das Problem war halt dass ich es nie versuchte oder zu schnell abbrach wenn einer rein kam, oder einer drinnen auf dem Klo sass. Auch war ich nie auf das Pissoir fixiert, sondern eher auf die Leute um mich und die Situation.

Am 1sten Tag der Uebung morgens haben wir à 2er Gruppen in den Zimmern geübt, mittags dann in der Toilette des Hotels mit 2 Urinalen. (Je nach Niveau natürlich, wer wollte konnte natürlich auch noch im Zimmer bleiben). Nun, am 2ten Tag der Uebung gingen wir zum Bahnhof und ich konnte sogar am Bahnhofs Urinal pinkeln, mit fremden Leuten neben mir (manchmal dauerte es dann schon noch etwas, oder der neben mir war vor mir fertig, aber es funktionierte jedes mal). Auch wenn die Putzfrau fleissig neben mir am putzen war ;). Auch auf der Strasse gegen den Baum pinkeln hat geklappt. (Ein Strafzettel hätte mich nicht gestört ;)). So wie mir ging es übrigens mindestens noch 2 anderen Personen.

Auf dem Rückweg habe ich noch an einer vielbesuchten Tankstelle angehalten und es hatte nur ein Klo, mit Verschluss. Obwohl schon direkt einer hinter mir wartete, konnte ich auch da ohne Probleme im Stehen.

Nun, mittlerweile (zumindest jetzt noch :)) gehe ich erleichtert in die Toiletten rein, und weiss dass ich es schaffen werde, wenn ich nur lange genug warte. Mein Fokus liegt jetzt ganz klar auf dem Urinal wo ich pinkeln will und nicht mehr auf der Umgebung. (so wie zuhause halt auch). Das Umfeld ignoriere ich jetzt.

Was halt definitiv gut ist, sind die Uebungssessionen. Man sollte aber wirklich dann auch viel Wasser trinken, damit man genügend Druck hat und gut mitüben kann. Mir fiel es zB immer schwerer zu pinkeln wenn ich weniger Druck hatte. Ausweichen auf eine private Toilette im Notfall kann man immer. Auch ist es interessant zu hören, wie die anderen Personen das Problem sehen und wie sie ihren Lösungsversuch sehen. Grade da muss halt jeder für sich wissen was am Besten ist.

Für mich hat es sich definitv gelohnt. Bin jetzt gar nicht mehr verspannt wenn ich in eine Toilette reingehe. Ich freue mich sogar darauf.

Sehr gut ist natürlich, wie shcon erwähnt, die Moderation von Steven Soifer. Er geht sehr gut auf die Leute ein und stellt interessante Fragen die zum Nachdenken anregen.

Was wirklich sehr hilft sind die Kollegen mit denen man übt. Man gewöhnt sich an sie, und damit fällt es einem viel leichter später dann mit fremden Leute zu üben.

Ich bin auch der Meinung dass ich auf meinem Stand bleiben werde, indem ich den Situationen einfach nicht aus dem Weg gehe und einfahc gliech zum Urinal gehe und dort warten werde bis ich pinkeln kann. Im Kopf habe ich immer noch etwas Angst vor Clubs mit Mädchen auf den Toiletten, aber ich glaube das ich das auch noch hinbekomme.


Auf jedem Fall würde ich jedem so ein Seminar empfehlen. Rückschritte hat definitiv keiner gemacht!
Sawyer
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Registriert: 18. September 2007 06:30

Beitrag von Sawyer »

Ich war ebenfalls beim EU-Workshop dabei und kann nur meine Vorredner bestätigen. Auch auf mich hatte die Veranstaltung einen absolut positiven Effekt - sowohl durch die praktischen Übungen als auch durch die wunderbare Moderation von Steve Soifer - der Mann weiß wirklich viel über Paruresis.

Es kostet natürlich eine Menge Überwindung, sich dazu anzumelden und es ist ehrlich gesagt auch echt stressig, sich im Rahmen der praktischen Übungen seinen Ängsten zu stellen, aber es lohnt sich. Zumal es befreiend ist, in der Gruppe darüber offen reden zu können und man sich auch sicher sein kann, dass die anderen einen verstehen. Hey, und "Paruretiker" sind echt nett :D
Ketzer
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Registriert: 16. August 2007 09:34

Super

Beitrag von Ketzer »

Auch ich kann diesen Eindruck nur bestätigen:
Wir waren 14 Männer aus 5 Ländern, 4 Doktores (die scheints besonders zu erwischen (;-) ).

Wir hatten auch viel Spaß und viel gelacht. Es ging sehr ehrlich, locker und auch sehr ganzheitlich zu, etwa 40-50% der Workshopzeit wurde geübt. Ich denke alle fanden den Workshop Klasse, obwohl es Unterschiede bei den Fortschritten gab. Also ich fing an mit: der "Kollege" steht draußen im Hotelflur, alle Türen zu und endete mit: der "Kollege" steht im Bad direkt neben mir bzw. wir stehen beide nebeneinander an Urinalen des Hotelklo und es läuft Das war viel mehr als beim letzten AP-Workshop in Würzburg, ich hätte das nicht für möglich gehalten.
Natürlich waren das Laborsituationen, aber trotzdem phänomenal. Manchmal, wenn gerade wieder Grenzen verschoben wurden, habe ich richtig gemerkt, wie es tief in mir arbeitet.

Jetzt heißt es für mich (und uns alle) dran bleiben, zurückgleiten geht schnell, das habe ich das letzte Mal erlebt. Also wie gesagt:für mich und die anderen ein voller Erfolg - ich bin sehr froh, dass ich daran teilgenommen habe. Wir haben uns auch fest vorgenommen, uns jedes 1/4 Jahr zu treffen um gemeinsam zu üben.
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