uns fehlt ein prominentes coming-out

Hier gibt es alles zum Thema psychische Entleerungsstörung
Antworten
d-flash-k
User
Beiträge: 31
Registriert: 6. Mai 2005 08:58
Wohnort: Leverkusen

uns fehlt ein prominentes coming-out

Beitrag von d-flash-k »

schon seit eniger zeit geht mir durch den kopf, dass unser problem immer noch nicht öffentlich anerkannt ist. das liegt daran, dass jeder von uns anfangs versucht, das problem zu verheimlichen. und wenn man sich öffnet, dann nur zu wirklich vertrauten, die das dann auch für sich behalten. und wen fremde darüber lesen, dann ist das für sie unbegrieflich, unverständlich, komisch oder was auch immer.

ich erinnere mich an die 70er-jahre, als prominente frauen sich bekannten "ich habe abgetrieben". und schon war das thema in aller munde und hat ja auch gesellschaftlich etwas bewirkt.
oder die 80er, als immer mehr prominente sich dazu bekannten, homosexuell zu sein. das hat vielen mut gemacht, sich auch zu outen und damit glücklicher leben zu können. (dass es plötzlich für manche sogar schick war, schwul zu sein, ignoriere ich einfach an dieser stelle).

wir könnten auch so etwas gebrauchen. einen prominenten der sich zur paruresis bekennt. und leider dann wahrscheinlich durch die talk-shows durchgereicht wird. entweder wird dann das thema öffentlichkeits-fähig oder -das risiko möchte ich nicht ausschließen- alle betroffenen werden wie freaks angesehen (was man ende des 19. jahrhunderts ausgestellt hätte, so wie kleinwüchsige, etc.). aber wahrscheinlich ist das eine stille hoffnung, die unerfüllt bleibt. welcher schauspieler würde seine paruresis zugeben ? er müsste doch fürchten, kein engagement mehr zu bekommen.

aber vielleicht passiert es ja doch einmal ?!

blep
Es gibt keine zweite Chance einen ersten Eindruck zu hinterlassen.
carsten
Webmaster
Beiträge: 192
Registriert: 9. April 2003 17:18

kurze frage

Beitrag von carsten »

hallo,

kurze frage: was erhoffst DU dir davon ( für deine situation )? danke schon mal!

gruß

carsten
d-flash-k
User
Beiträge: 31
Registriert: 6. Mai 2005 08:58
Wohnort: Leverkusen

Beitrag von d-flash-k »

1.) ich glaube, dass ich dann vielleicht nicht immer wieder von vorne anfangen müsste, wenn ich irgendwem darüber berichte. dass ich nicht diese unverständlichen augen sehen würde, die ich zwar nachvollziehen kann, die mich aber auch immer wieder ärgern.
2.) das problem würde aus einer "dunklen ecke" geholt und damit könnte sich für mich ein schub selbstbewusstsein ergeben, damit offener umzugehen. wenn ich schon nicht "geheilt" werde, dann wird zumindest das leben damit etwas einfacher
Es gibt keine zweite Chance einen ersten Eindruck zu hinterlassen.
oOoOoo
User
Beiträge: 92
Registriert: 16. November 2006 17:28

Beitrag von oOoOoo »

@d-flash-k
ich kann deine gedanken schon irgendwie nachvollziehen... das ist wie, wenn ein berühmter sich als homosexuell outet...dann kann man sagen "...geht es auch so" und man meint es ist dann leichter für einen selbst. ich kann mir zwar nicht erklären, wieso man dann so denkt, aber irgendwie tut man es...bzw es baut einen auf.
Arroganz ist die Kunst, auf seine eigene Dummheit stolz zu sein.
Jule
User
Beiträge: 11
Registriert: 12. Juni 2007 18:48

Beitrag von Jule »

Hallo, ich denke es würd uns alles schon helfen , wenn diese "Krankheit" mal öffentlich gemacht würde .... Ich glaube viele Menschen wissen überhaupt nicht , das es so was überhaupt gibt !
Nur ein Beispiel: Ich habe letztens im Fern gesehen : das es Leute gibt die Krankhaft alles zählen (Bericht : Spiegel TV vielleicht hat es ja auch jemand gesehen ??) so was wußte ich z.B. gar nicht !!

Schätze es würde dem einen oder anderen schon helfen..... Ich persönlich habe schon vielen meiner Freunde/innen davon erzählt ... ich will das sie verstehen (bzw. versuchen zu verstehe) wie schwer es ist damit umzugehen (und für meine Freundinnen : Die Erklärung warum ich mit Ihnen NIE zum WC renne :lol: )
Leben und Leben lassen
zefiro39
Poweruser
Beiträge: 220
Registriert: 17. März 2005 10:52
Wohnort: München

Beitrag von zefiro39 »

Ja, es wäre wirklich hilfreich, wenn diese Krankheit in der Öffentlichkeit bekannter werden würde.

Es wäre sogar schon hilfreich, wenn die Krankheit wenigstens in Ärztekreisen bekannter werden würde. Denn noch kein einziger der von mir bisher konsultierten Ärzte bzw. Psychotherapeuten hatte je davon gehört. Urologen beispielsweise schieben das Problem standardmäßig auf die Prostata und wollen einem dann die ganze Palette von Untersuchungsmethoden aufzwingen... Und Psychotherapeuten tun das Problem häufig als belanglos ab und wollen sich nicht damit beschäftigen.

Aber auch im Freundeskreis wäre es einfacher, wenn man es leichter erklären könnte. Dann käme es nicht dauernd zu solchen Situationen wie neulich: Ich war mit einem Freund in einer Ausstellung und kündigte irgendwann an, ich würde mal kurz auf die Toilette verschwinden. Prompt meinte er: "ach, ich muss auch, ich geh gleich mit". Daraufhin wandte ich mich wieder den Bildern zu und er ging alleine aufs Klo. Hinterher meinte er: "Wolltest du nicht grade auf die Toilette?" Tja, wie soll man das erklären...
Antworten