Zerstört die Paruresis mein Leben?

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Niemand
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Zerstört die Paruresis mein Leben?

Beitrag von Niemand »

Hallo, ich bin neu hier...

ich bin Männlich, 17 Jahre und Schleppe das Problem schon recht lang mit mir rum... (soweit ich mich zurückerinnern kann seit der 5 Klasse, doch da wusste ich noch nicht das ich es "hatte")
Auf jeden fall habe ich Angst das mir dieser Sche** mir mal mein gesamtes Leben zerstört, weil ich jetzt schon merke, das ich Dinge, wo ich schon gerne mal mit wo hingegangen wäre (zu übernachtungen o.a.) nicht hingehe, weil ich denke, das ich wenn ich Pinkeln muss, nicht kann, und dann alles nur noch schlimmer wird.
Ich bin ein ziemlicher Einzelgänger, sitze seit dem ich 8 oder so bin vorm PC und mache mehr oder weniger sinnlose sachen... (programmieren und solches Zeug...) aber das nur zur info. Ich würde schon gerne zu manchen Veranstalltungen mit Hingehen, wenn ich dieses Problem nicht hätte.
Eine Freundin habe ich eben leider auch nicht, wobei ich mir gerade jetzt sehr eine Wünsche, und durch P. meine Aussicht (auch in naher Zukunft) auf eine Freundin geradezu 0 ist.

Ich war auch schon beim Urologen der hat mir bestätigt, das es Paruresis ist.
Ich kann meistens dann nicht, wenn ich weiß das mich jemand hört, oder jemand in der nähe ist, bzw. reinkommen könnte. Dann ist sense. Wenn allerdings auch keiner Irgendwo redet, klappt es... (wenn auch nicht immer). Ich versuche Situationen wo ich öffentlich aufs WC muss zu vermeiden, auch wenn es nicht immer geht...

Ich hab jetzt ganz schön viel geschrieben, aber ich wollte das nur mal loswerden....

Niemand
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Schäfchenzähler
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Beitrag von Schäfchenzähler »

Nabend Niemand,

erst mal: Der Nick ist nicht zutreffend, denn Du bist doch Jemand ;-)
Schau mal, du kannst deine Situation doch relativ gut schildern und erfassen. Du bist relativ jung und weißt nun in "so jungen Jahren" schon, welches Problem du hast und dass du nicht alleine damit bist. Du kannst also was unternehmen!

Ich kenne die Problematik mit dem Nicht-Übernachten und solche Sachen... Probleme die - in Deinem Fall - nicht unbedingt vom PC wegführen.

Hast Du mal darüber nachgedacht in eine Therapie zu gehen? Oder gibt es jemanden, der in dein Problem eingeweiht ist?

Liebe Grüße
R.
Niemand
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Beitrag von Niemand »

Erstmal danke für deine Antwort.

Das mit den PC sollte zweitrannig sein, ich will/sollte sowieso mal für langen mal ne auszeit nehmen...

Meine Eltern hab ich es erzählt, wobei mich nur mein Vater verstehen kann, meine Mutter kann sich das einfach nicht vorstellen.

Therapie?
Tja, wie, wann, und was soll das Kosten? (ich bin sehr Sparsam :lol: ) Außerdem will ich mich nicht unbedingt in den "Stress" einer Therapie begeben, ich hab Schulisch bald wieder einiges zu tun...
erklär mir mal mehr zur Therapie...
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Schäfchenzähler
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Beitrag von Schäfchenzähler »

Nunja, also eine Therapie soll ja auch nicht von der Schule abhalten und ich denke auch nicht, dass sie das tun wird... ;-) Sie soll dir ja helfen und Dich unterstützen mit den normalen Anforderungen besser umzugehen.

Ich hab Dir gerade ne PN geschickt, schau mal nach.
Heribert Hansen
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Beitrag von Heribert Hansen »

Hallo Jemand,

gut, dass Du schon mit 17 in die Öffentlichkeit trittst. Wer so viel Mut beweist sollte sich überlegen, ob er in sich nicht noch mehr Mut trägt. Komm zum Seminar/workshop nach Berlin (siehe entspr.thread). Mir geht es seit menem workshop 2002 1000mal besser.

Keine Angst davor! Wir haben dort alle das gleiche Problem!

Hätte ich mit 17 so eine Hilfe gefunden, ich wäre die nächsten 20 Jahre glücklicher gewesen.

Also nur Mut, spring und wir fangen Dich auf - ehrlich!!

Heri
Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832),
Burkhard
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Beitrag von Burkhard »

Du stellst die Frage: "Zerstört Paruresis mein Leben?"

Ich sage: Aber nur wenn Du es zulässt! Dir ist so etwas wie Therapie unbekannt und deshalb hast Du etwas Angst davor. Du suchst gewisse Gründe dagegen, wie Kosten oder schulische Beanspruchung.

Die Kosten der Therapie übernimmt weitgehend die Krankenkasse und die Beanspruchung ist im Beruf auch nicht geringer. Du sonderst Dich wegen Deiner Paruresis von Anderen ab, was ganz schlecht für Dich ist. Welchen Beruf willst Du denn einmal ausüben? Willst Du Deine Energie einer überflüssigen Krankheit widmen und auch Deinen Beruf danach wählen?

Also: Wenn Du schon richtig erkannt hast, dass Paruresis Dein Leben ruiniert, dann solltest Du jetzt die notwendigen Schritte einleiten um das zu verhindern! Richte Deine Aufmerksamkeit darauf, einen möglichst guten Verhaltenstherapeuten zu finden, mit dem Du zusammen, Dein Problem bearbeitest.

Es gibt in Düsseldorf einen Spezialisten für diese Krankheit (Dr. Hammelstein), der bestimmt auch gerne bereit ist Dir bei der Suche zu helfen, wenn Du nicht in der Nähe wohnst. Hier ist auch ein interessanter Link: http://www.handicap-network.de/handicap ... /parua.htm

Wenn Dein Vater Dein Problem versteht, ist schon viel gewonnen. Du hast auch schon Deine Scheu überwunden, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Es liegt jetzt an Dir, diese Krankheit zu überwinden. Wenn Du willst, kannst Du das Problem völlig loswerden!
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