Über die Krankheit Freunden erzählen?

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Über die Krankheit Freunden erzählen?

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Schäfchenzähler
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Beitrag von Schäfchenzähler »

Willkommen an Board ;-)

Nunja, wenn ich mich mal darauf besinne, wie die Leute, denen ich davon erzählt habe oder die davon wissen reagiert haben, muss ich sagen, dass das absolut unterschiedlich war. Das ging von sich Lustigmachen (mein Bruder) über zu extreme Rücksichtsnahme bis hin zu Gleichgültigkeit. Einigen hat es aber wohl auch die Augen geöffnet "komisches Verhalten" von mir im Nachhinein zu verstehen.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass Frauen eigentlich irgendwie die problematischsten Fälle waren was Geständnis und Reaktion angeht. Die eine hat mir ordentliche Tiefschläge verpasst, als ich mich von ihr trennte. Eine andere hatte irgendwie nicht den Horizont es zu verstehen :lol: Aber es gibt sicherlich auch positivere Beispiele :wink:

Wie alt bist Du? Hast du Dich schon jemandem anvertraut? Wenn ja, wie war denn bei Dir die Reaktion?

Gruß
R.
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Schäfchenzähler
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Beitrag von Schäfchenzähler »

Wie gehts du denn mit den anderen Hemmungen um (darf ich fragen, welche das sind?)? Ich habe auch andere Hemmungen - wenn ich das mal so bezeichnen darf - wobei ich nicht sagen würden, dass es nicht gleichwertige Probleme sind, aber irgendwie machen sie weniger verletzbar. Von daher glaube ich, verstehen zu können, warum du dich anderen nicht anvertrauen magst/kannst.
Trotzdem stellt sich mir gerade die Frage: Du willst die gleichwertige Beziehung zu anderen nicht kaputt machen? Wie meinst Du das? Durch Offenheit und Ehrlichkeit kann man in Beziehungen doch eigenltich nur gewinnen? (Das ist oft auch für mich noch Theorie, aber WENN es klappt, ist Ehrlichkeit echt das höchste Gut!)
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Beitrag von Board »

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Schäfchenzähler
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Beitrag von Schäfchenzähler »

OK, jetzt habe ich es verstanden.. was du mit gleichberechtigt meist... Das muss auch nicht unbedingt schlecht sein, es nicht zu sagen... man wird einfach "normal" behandelt.
Wegen den Hemmungen geht klar... Du brauchst natürlich nichts dazu sagen!
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Beitrag von Board »

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Heribert Hansen
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Beitrag von Heribert Hansen »

nach meinem workshop habe ich es einigen Leuten erzählt - die Reaktion war durchweg positiv, keine Verurteilung, keine Verachtung, leichtes Bedauern aber nicht zu sehr. Ganz toll alles.

Mach's, und Du wirst Dich wundern!!!

LG Heri
Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832),
Jessika
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Beitrag von Jessika »

Hab es als erstes meiner älteren Schwester erzählt und die hat super reagiert und mir total geholfen, war auch mit ihr bei einer Psychologin, die allerdings nicht soviel tun konnte. Hab gleich nachdem es meine Schwester wusste, auch meiner Mutter davon berichtet und sie war ebenfalls richtig verständnisvoll und unterstützt mich auch jetzt noch (auch in Berlin, workshop)! Zwei Freundinnen wissen auch von Paruresis, die eine hat dem ganzen nicht allzu große Beachtung geschenkt, mit der anderen kann ich sogar üben gehen! Also alles super gelaufen! Möchte als nächstes noch eine Freundin und endlich mal meinen Freund "einweihen"!
Svenja
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Dem Freund anvertraut

Beitrag von Svenja »

Ich bin mit meinem Freund eine Woche in Hamburg gewesen. Unterwegs hielt er auf einem Rastplatz an, um austreten zu gehen. Es war reichlich voll dort. Nachdem er wieder eingestiegen war, sagte ich ihm, dass ich auch müsste aber mich vor anderen Leuten nicht trauen würde. Dann erzählte ich ihm von meinem ganzen Problem.

Dass es sich dabei um eine wissenschaftlich anerkannte Krankheit handelt, hatte ihm die Sprache verschlagen - und dass Frauen ihren Saft gern heimlich in Parkhäusern ablassen auch. Dann schilderte er ganz ruhig, dass er das auch gelegentlich habe, nur hatte er immer gemeint, das hätte mit einer Erektion zu tun. Nun beschäftigte das Thema uns beide und wir beschlossen, den Kurzurlaub zu nutzen, um gemeinsam etwas dagegen zu tun.

Im Hotelzimmer machten wir es uns zur Pflicht, es nur vor der Nase des anderen laufen zu lassen. Unterwegs und beim abendlichen Kneipenbummel war grundsätzlich Wildpinkeln angesagt - Seite an Seite. Keiner sollte den Augen des anderen entfliehen - irgendwann muss der Knoten ja platzen - die Blase tut es ja nicht.

Dabei stellte sich heraus, dass die Hemmschwelle umso größer wird, je stärker der eine dem anderen auf sein Geschlechtsteil schielt und sehnsüchtig darauf wartet, dass ein Strahl rauskommt.

Bei nächtlicher Dunkelheit gab es für uns beide eigentlich gar keine Probleme, hemmungslos in die Gassen zu strullen, was das Zeug hielt.

Tagsüber hing es sehr davon ab, ob wir gerade über das Thema redeten oder über etwas anderes. Also Ablenkung ist offenbar ein sehr gutes Hilfsmittel.

Der größte Horror war abends vor dem Schlafengehen. Es war unsere eigene Toilette, auf die niemand anderes draufgeht. Und nur mein Freund, vor dem ich im Bett ja auch nichts zu verbergen habe. Aber sobald der mir
gezielt zuschaut, kommt kein Tropfen heraus. Ich brauchte bis zu 10 Versuche, er bis zu 3, bis endlich ein Strahl schoss. Insgesamt klappte es bei ihm wesentlich besser als bei mir.

Das Abenteuer Hamburg hat aber nur dazu geführt, die Zusammenhänge festzustellen. Das Problem haben wir dadurch nicht in den Griff gekriegt. Am letzten Tag lief es nicht besser als am ersten.

Hat es überhaupt Sinn, solche Selbsttests weiterhin durchzuführen oder kann es auf diese Weise auch auf längere Sicht nichts bringen. Mein Freund wäre generell dazu bereit.

Oder soll ich den anderen Studentinnen was davon sagen? Vielleicht würden die mich nicht mehr auslachen, wenn es bei mir mal nicht gleich klappen will. Oder über den Lehrstoff statt übers Wasserlassen zu reden?

Wie sind da Eure Erfahrungen?
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