Gott & Paruresis

Hier gibt es alles zum Thema psychische Entleerungsstörung
Claudia
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Gott & Paruresis

Beitrag von Claudia »

Glaubt einer von euch (also die unter Entleerunsstörung leiden) an Gott?
wenn ja, wie intensiv ist der Glaube?

Ich selber bin eine ungläubige neugierige. :)

grüße,
claudia
Christoph
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Beitrag von Christoph »

Bin ungetauft und hab mein ganzes Leben lang gegen die Kirche gewettert und mich selbst für den Antichristen gehalten ;)
Mittlerweile bin ich eher Existenzialist .. sprich .. es ist mir egal ob es einen Gott gibt oder nicht, ich glaube nicht explizit an einen weil es keinen Unterschied für mein leben macht ...
Burkhard
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Beitrag von Burkhard »

Ich sehe gar keinen Zusammenhang mit dem Thema des Forums (Paruresis).

Könntest Du Deine Frage bitte etwas näher erläutern?
Tobias
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Registriert: 22. Februar 2004 15:41

Beitrag von Tobias »

bin selbst nicht grad gläubig und aus der kirche ausgetreten, seh zwar auch keinen zusammenhang mit paruresis oder meinste die ungläubigen werden vom herrgott mit entleerungsstörung bestraft :lol:
so nach dem motto kleine sünden werden gleich bestraft.
Paruresis seit Kindheit.
Claudia
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Beiträge: 23
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Beitrag von Claudia »

Der Zusammenhang besteht ganz einfach darin, dass ich wissen will, ob es einen ernsthaft Gottesgläubigen Menschen gibt, der auch an dieser "Krankheit" leidet. Im Grunde genommen weiss ichs schon, ich will nur eine Bestätigung, und bis dato siehts ganz gut aus.
Dies Problem das wir alle haben, geht von unseren Köpfen aus. Jemand der an Gott glaubt, glaubt daran, mit Gottes Hilfe, mit seinem glauben an Gott, alles schaffen zu können. Und dazu gehört auch :arrow: pinkeln. :)

Und wenn ihr nur ja oder nein schreibt, bitte verratets mir. :wink:
InfinityMO

Na klar

Beitrag von InfinityMO »

Hi, ich glaube zwar nicht an die Kirche, aber ich glaube an einen Gott, ausserdem denke ich auch nicht das das eine mit dem anderen zu tun hat, da ich es aber natürlich nicht weiss, bin ich auf dein ergebnis gespannt. Ich persönlich denke jedoch, das paruresis einfach nur aus einer aneinanderkettung unglücklicher umstände entsteht.
Rolf
Poweruser
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Und der Herr Sprach

Beitrag von Rolf »

Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh. Und es kam schlimmer.

Ich sehe es auch wie infinity, das eine hat mit dem anderen so viel oder so wenig zu tun, wie alles übrige eben auch. Man hofft ja immer, es könnte noch Hilfe kommen, vielleicht ja auch vom Glauben her. Nur sollte halt schon mal ein Glaube da sein, auf den man bauen kann, den man prüfen könnte. Für meinen Teil bin ich der Auffassung, wir können eine Macht, oder Gott, oder nenn es wie du willst, der „über uns“ steht, von mir aus auch in Form einer höheren Ordnung, nicht direkt erkennen. Diese Typen nennt man meine ich Agnostiker. Daher bin ich der völligen Überzeugung, dass sich der Herr in keinster Weise um meine Krücken schert. Außerdem muss ein Glaube vermittelt werden, schon von Klein auf. Durch Vorleben, zum Beispiel – besser noch durch ERleben, wie bei so manchen Völkern der „3. Welt“ üblich. In meinem „Kulturkreis“ war so jemand gar nicht vorhanden. Die alten Tanten waren offensichtlich fest gläubig, konnten dies aber nicht weitergeben. Der Dorftheologe schon gar nicht, der mir immer wie ein Kasper vorkam. Was ist dann eigentlich aus mir geworden :wink:

Einen Guten Tag zusammen, Rolf
Claudia
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Beiträge: 23
Registriert: 9. März 2004 17:53
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Beitrag von Claudia »

und genauso einen Gläubigen, wie Rolf ihn beschreibt meine ich. Einer der in diesen Glauben reingeboren ist. Der nicht flucht, weil das Sünde ist. So n Vollchristen halt: mit dem Glauben kannst du Berge versetzen. Und eben so einen, wird unter entleerungstörungsleidenen nicht zu finden sein. denk ich.
@Rolf
ich wollte damit ja auch nicht bezwecken, dass wir alle Gläubige werden, ich wills nur wissen. :wink: [/quote]
Gast

Beitrag von Gast »

vielleicht haben die gläubigen durch die krankheit ja ihren glauben verloren...
Mike
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Registriert: 13. Mai 2004 19:26

Umfrage

Beitrag von Mike »

Hallo Claudia,

wie wäre es, wenn Du eine Umfrage im board startest. Vielleicht lässt sich da besser etwas ablesen. Das Tool wird ja bisjetzt eh kaum genutzt.

Gruß,

Mike
unknown

Auch Gläubige können Paruretiker sein

Beitrag von unknown »

Hallo Claudia und alle hier!
Nur mal so viel: Ich bin Pfarrer und habe schon seit mehr als 30 Jahren Paruresis (wahrscheinlich bin ich auch Krankenhausseelsorger geworden, weil ich eine Scheiß Angst habe, als Patient im Krankenhaus nicht pinkeln zu können, da habe ich einige Erfahrungen machen müssen). Auch mein Glaube hat mich davon nicht geheilt; auch verschiedene Therapien nicht. Man kann ja weder alles Gott zuschieben, noch erwarten, dass er alles einfach vom Tisch wischt und dann ist alles ok.
Ich könnte nach mehr als 30 Jahren jetzt ziemlich viel hier schreiben, das will ich mal lassen. Ich habe in der Zeit schon oft Gott verflucht, dass er mir diesen Mist nicht abnimmt, aber warum sollte er gerade mir helfen und anderen nicht? Aber das Fluchen hilft dann immer wieder, mal die Seele frei zu kriegen. Andererseits muss ich aber auch sagen, wenn ich den Glauben nicht hätte, hätt ich das nicht so viele Jahrzehnte durchgestanden - und mir ging es wahrlich verflucht beschissen und so ist es heute auch noch oft. Aus dem Glauben habe ich die Kraft gezogen, mich nicht aufzugeben, jedenfalls denke ich, dass ich gespürt habe, dass ich gestärkt worden bin, und das immer wieder aufs Neue.
In der letzten Zeit ist es etwas besser geworden, ich hatte einige ganz gute Erfolgserlebnisse; ich denke aber nicht, dass das nun Gott geschafft hat, sondern das habe ich geschafft, weil ich es wollte, weil ich mich nicht unterkriegen lassen will, weil ich leben will.
Vielleicht ein andermal mehr.
Schönen Gruß von einem, der es sich nicht leisten kann, erkannt zu werden, weil er dann in der Gefahr steht, zwangspensioniert zu werden (ja, ja, so kann es in der Kirche zugehen).
Herbert
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Beiträge: 1
Registriert: 5. Juni 2004 21:23

Glaube an Gott

Beitrag von Herbert »

Also ich glaube an Gott und tat das schon immer und ich glaube das ich ohne diesem Glauben nicht mehr auf dieser Welt wäre. Ich leide auch unter der Krankheit und seid heute, weiß ich wie die Krankheit heist und hab das eigentlich gar nicht als eine angesehen sondern manchmal als eine Behinderung wenn ich nicht in eine Kabine zum Urinieren gehen konnte. Doch warum ich eigentlich etwas daran ändern will, weil ich vor zwei Jahren etwa ins Krankenhaus mußte und einen Tag lang nicht aufstehen konnte nach einer Bandscheiben OP. Naja irgendwann setzten sich sich die Infusionen in meier Blase ab und ich mußte aufs WC doch ich durfte ja nicht aufstehen, sondern sollte in so eine Flasche pinkeln ich probierte das auch öfter doch es ging nicht und das ich das Thema nicht verfehle, ich betete zu Gott er solle mir doch bitte helfen ging aber trotzdem nicht vieleicht, war auch meine Glaube zu schwach ich weiß es nicht. Auf jedemfall die Blase wurde immer voller und ich hat das gefühl, das sie jeden Moment platzen würde. Ich läutete dann den Pfleger der es zu erst mit Wasserhahn laufen lassen probierte ,zu guter letzt legte er mir einen Katheter um den Urin abzulassen. Als die Infusionen dann runter waren die Flüssigkeit war ja noch im Körper und Tee hatte ich auch getrunken, mußte ich kurz darauf wieder in meiner verzweiflung und Scham ging ich dann aufs Klo obwohl ich das nicht durfte, dann gings auch das Pinkeln doch auf den Rückweg erwischte mich der Pfleger. In der selben Nacht hatte ich nochmal das Bedürfnis wo ich dann wieder den Pfleger läutete. Ich möchte nicht sagen das es so schlimm war, das ich mich geschämt habe das ich nicht konnte, was mich mehr bedrückte, war, das ich so hilflos war, weil ich eigentlich ein Mensch bin der andere hilft und nicht gerne um Hilfe bitte. Auf jedem Fall, hat mir der Glaube an Gott geholfen, diese Nacht und den Vormittag durch Beten rumzubringen, sonst wäre ich verückt geworden und noch eins nicht mal in dieser Situation wäre ich nie auf die Idee gekommen Gott zu verfluchen. Hat er mir den nicht auch geholfen mich mal aufzuraffen und was zu unternehmen so das ich auf diese Seite gekommen bin. Ich weis nicht wie lange ich daran schon leide auf jedenfall ich bin jetzt 43 und so eine Situation möchte ich nicht noch mal durchmachen es könnte ja auch mal sein das ich länger das Bett hüten müßte, so wie mein Vater letztes Jahr, wo ich eigentlich gemeint hätte, er leide auch daran, doch dem ist ncht so, den als der pfleger ihm aufs Klo begleitete gings beim Ihm obwohl der Pfleger neben Ihm stand. Woran es bei mir liegen könnte weiß ich nicht ich hatte zwar mal eine Depression von eineihalb Jahren, wo mir der Glaube geholfen hat diese zu überwinden und in einem Gespräch kam ich dann auf die Ursache der Depresion.Ich war 2 Jahre beim Bund und ich wollte ja heim so habe ich halt zu allem ja und amen gesagt nur das ich nach Hause kann, das Resultat war eine eineinhal jährige Depression. Ich denke, nur wenn du die Ursache weist, kannst du dagegen ankämpfen es war zwar ein langer Weg doch ich habs geschafft mit Gottes hilfe. Ich hoffe das ich es auch endlich mal schaffe ganz normal aufs Klo zugehen.
Herbert
T

using paruresis as a vehicle for growth

Beitrag von T »

Ich bin Naturwissenschaftler und leide seit ich 11 bin an diesem Problem. Erst als ich wegen heftigen Stimmungsschwankungen vor 1,5 Jahren einen Psychotherapeuten aufsuchte (er ist Psychiater und Daseinsanalytiker), realisierte ich nach Nachforschungen auf Google, dass Paruresis eine Krankheit ist. Eine Phobie, aber auch ein Symptom.

Ich glaube an Gott: man muss sich nur Bilder aus dem Weltall anschauen, wenn einem das Wunder Leben unspektakulär und banal und selbsterklärend erscheint. Wenn wir schon beim Weltall sind: bornierte Wissenschaftler sind sehr irritiert, dass unser Universum einen Ursprung hat. Und allzu oft betiteln meine lieben Kollegen das, was sie nicht verstehen, als Zufall...

Leid ist nie und nimmer ein Beweis, dass Gott nicht existiert. Im Gegenteil. Ein "Easy Way of Life" macht viele (sogenannte normale) Leute der Fun-Generation unempfindlich, arrogant und undankbar (und ruiniert nebenbei die Erde).

Wie auf "http://www.paruresis.org/notesonAP.html" steht:

"I believe, and have seen in some of the clients I have worked with, that paruresis is an opportunity to address issues that greatly enhance the quality of their life. Working on paruresis is often difficult, boring and disruptive all of which seems unfair just to be able to pee! After all, one shouldn't have to be bothering with something like this. Resentment is understandable. Paruresis, seen as a symptom, however, holds the promise that by addressing the issues which underlie it, one can greatly enhance the quality of their life. The model of using paruresis as a vehicle for growth is much more palatable than the sterile efforts necessary just to be able to pee and nothing more."
Ottow
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Symptom

Beitrag von Ottow »

Du hast recht, ich denke Paruresis ist oft nur ein Symptom. Das was dahinter steckt, ist das Eigentliche. Ich glaube z. B., dass es bei mir ein fehlendes Selbstbewusstsein ist. Ich bin auch ein gläubiger Mensch und weiß, dass ich allen Wert von Gott habe. Das ist doch superklasse! Manchmal erfüllt mich das mit Glück und merke, SO muss Glauben sein: beglückend, froh machend, Hoffnung schenkend.
... und dann geh ich aufs Klo, ein Kumpel kommt dazu, nix läuft, ich schäme mich, ich fühle mich minderwertig. Also: Ich glaube, vielleicht führt mein Weg über die Bekämpfung der Symptome zur Ursache. Wenn ich mich in Klo-Situationen nicht mehr schäme, dann werde ich auch mehr Sebstbewusstsein erhalten und fröhlicher glauben. Und ich - sorry wenn ich das sage - bin total stolz darauf, dass ich den Mut gefasst habe, ENDLICH und gründlich gegen die Paruresis anzukämpfen.! :!:
verunsicherter
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Registriert: 26. September 2004 16:26

Beitrag von verunsicherter »

kann paruresis auch ein symptom einer echten anatomischen krankheit sein (also von etwas nicht psychischem)?
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