Was seid ihr für Persönlichkeiten?

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Lady
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Was seid ihr für Persönlichkeiten?

Beitrag von Lady »

Mich würde mal eure Persönlichkeitseigenschaften interessieren. Ob es da Vergleiche gibt.
Seid ihr eher offen oder zurückhaltend? Selbstbewusst oder weniger?
Extro- oder introvertiert? Redet ihr in Gesellschaft viel oder wenig?
Rechtfertigt ihr euch oft oder macht ihr einfach was ihr denkt? Seid ihr euch sicher in eurem Tun oder unsicher? Steht ihr gerne im Mittelpunkt oder weniger? Denkt ihr oft andere könnten über euch schlecht denken (egal in welchem Tun) oder interessiert euch gar nicht was andere über euch denken gernerell abgesehen vom urinieren.
Macht ihr eher euer Ding oder seid ihr eher Mitläufer? Seid ihr Zielstrebig oder mehr nur so, dass ihr das nötige anstrebt/nur das macht was nötig ist. Braucht ihr jemanden im Leben an den ihr euch "klammern" könnt oder kommt ihr auch gut alleine zurecht? Seid ihr eher abhängig von anderen oder unabhängig?

Beschreibt einfach mal wie ihr denkt... :-) Bin gespannt!
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Lady
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Beiträge: 64
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Beitrag von Lady »

Vielleicht beginn ich einfach mal..

Ich bin eine Frau, die eher noch jugendlich wirkt. Eher in sich gekehrt, also introvertiert. Ich erzähle oft nur von mir, wenn ich zu etwas befragt werde, ansonsten kann ich aber gut anderen zuhören. Ich bin keine Person, die von ihrer Umwelt nicht angenommen werden würde, aber oft grenze ich mich selbst aus, weil ich mich gar nicht so viel wert fühle, dass man mich mag.
Irgendwelche Feierlichkeiten alleine zu besuchen oder alleine ins Schwimmbad liegen, wie das manche tun, das würde ich niemals machen. Ich brauche immer jemand an den ich mich klammern kann. Unter anderem aber auch, weil andere denken könnten "die ist ja alleine - hat die niemanden".
Tatsächlich fühl ich mich manchmal so, als hätte ich niemanden. Verstandesmäßig in guten Momenten ist das aber gar nicht so.

Ich werde oft als sehr ruhig beschrieben, als schüchtern. Manche Fremde verwechseln das auch oft als eingebildet - wobei ich mich manchmal frag auf was ich mir was einbilden sollte, während andere sich bei diesen meinen Gedanken an den Kopf fassen und sagen würden "Du hast dir sehr wohl was einzubilden" oder "solche schlechten Gedanken gar nicht nötig". Aber gut, ich seh das eben anders... aber genau das macht mich aus... ich seh oft die schlechten Dinge, zweifle oft an mir selbst... kritisiere mich gerne, ertrage es nicht wenn man mir sagt ich hätte was gut gemacht bzw. wenn ich Komplimente bekomme denke ich oft, dass ich das gar nicht ernst nehmen kann.
Generell bin ich ein zielstrebiger Mensch. Wenn ich etwas tue, dann tue ich das ordentlich und korrekt, denke dabei aber auch immer daran, ob das anderen auch so gefällt. D.h. ich möchte es gerne anderen recht machen. Andere zufriedenstellen.
Ich fühle mich oft von meiner Umgebung beobachtet, obwohl mich wahrscheinlich gar niemand beachtet in so manchen Momenten. Was interessiert es jemanden, ob ich alleine am Baggersee liege oder sonst was tue... verstandesmäßig weiß ich das, trotzdem fühl ich mich manchmal so als ob sich das ganze Leben nur um mich dreht. Obwohl ich das gar nicht möchte und weiß, dass es auch gar nicht so ist.


Bin gespannt auf eure Beschreibungen.
Vor allem auch auf die Beschreibung von Männern. Ob ihr so ein richtiger Mann seid, der weiß was er will ... oder auch eher so eine unsichere Persönlichkeit.
Rolf
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Beiträge: 231
Registriert: 30. März 2004 19:21

soziophober Freak

Beitrag von Rolf »

Jeder ist allein. Nur merken es die meisten nicht und fühlen sich höchstens in Gesellschaft einsam. Eingebildet, herablassend oder einfach nur schüchtern – nach außen wirkt das alles gleich. Im besten Fall fühlen sich die Leut nicht beachtet (sondern beobachtet) und sind erst mal sauer über so ein Benehmen.

Bitte schön. Wenn sich jemand für mich interessiert, dann muss er was dafür tun. Lange genug habe ich zugehört, mich bemüht und war nett. Die lieben Mitmenschen nehmen sich, was sie meinen zu brauchen. Das war's dann für mich, so soll es sein.
Johnny
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Beitrag von Johnny »

Finde ich sehr interessantes Thema ;)

Also mal zu mir, ich bin ja noch jung, hab die 20 erst gerade hinter und ich denke wenn man jung ist misst man sich vielleicht öfters mit anderen.

Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich offen bin, andere, gerade im Büro usw. sagen aber öfters mal dass ich eher schüchtern bin. Stimmt ja dann auch, vorgesetzte usw... aber unter Freunden ist dass dann ja wieder ganz anders.

Ich bin jetzt aber nicht derjenige der gerade auf alle zugeht, sondern beobachte ersteinmal...

Wer mich kennt, der weiss allerdings, dass ich gerne viel rede, egal über was, gerne spässe mache usw, ausgefallene ideen habe, neues ausprobiere... Ich habe klare Ziele, was ich später mal machen möchte und habe auch schon ein paar Dinge erreicht und verfolge diese. Ich bin eher ein macher Typ im ersten Moment, habe viele Ideen und will diese immer gleich umsetzten. Ich bin einer der nicht so schnell aufgibt und ziele verfolgt. Selbstvertrauen ist schon da, allerdings grösseres, wenn ich unter bekannten und Freunden bin. Wenn man neue Leute kennen lernt, bin ich allerdings eher so im Mittelfeld, ich schaue erst ein wenig... Ich stehe eigentlich noch gerne im Mittelpunkt (jetzt aber nicht falsch verstehen), das liegt wahrscheinlich daran, dass ich einfach etwas erreichen will, wo man das vielleicht auch mitbringen muss. Ich habe keine Probleme vor grossem Publikum zu Reden. Ich kann auch klar meine Linie vertreten und mal sagen was sache ist und nicht unbedingt immer um den heissen brei reden. (kommt natürlich auch wieder drauf an wo/wer).

Kurz und Knapp: Ich bin ein Typ, der seine Ziele verfolgt und dafür Arbeitet. Wer mich kennt, der weiss dass ich immer das beste geben will. Bin allerdings kein nerd sondern habs vielleicht eher einfach im Blut, alles immer irgendwie so zu nehmen wies kommt. Ich denke gerade in dem Zusammenhang, kann ich gut Spontan reagieren und mir immer noch was aus den fingern saugen und was zusammenreimen, was zwar klug klingt, aber auch nicht immer sinn ergibt (oft allerdings schon ;)). Ich bin auch immer einer der Positiv denkt. Auch wenn ich weiss, das nächste Prüfungsthema kann ich nicht, lache ich und denke positiv. Ich mach mein Ding und verstell mich auch nicht. Wenns angemessen ist kann ich aber eher auch zurückhalten sein. Im Studium gehör ich jetzt nicht zu denen, welche auffallen aber auch nicht zu denen, welche nie was sagen.

Ich hab gerade gemerkt, dass es noch sehr schwierig ist sich selbst zu beschreiben, gar nicht so einfach... ;)

Liebe Grüsse!
SSTG
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Beitrag von SSTG »

Ich bin irgendwie alles auf einmal. Mal aufgeschlossen und neugierig, mal introvertiert. Von richtig gesellig bis äußerst langweilig. Ich glaub aber, ich mich mache mir über viele Dinge einen Kopf, wo sich andere Leute rein gar nix bei denken. Ich hab auf der anderen Seite aber auch genau das Gegenteil in mir. Es gibt durchaus Situationen wo sich diese Barriere irgendwie komplett ausschaltet.
moritz
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Beitrag von moritz »

Ich glaub ich schäm mich schon dafür das es mich gibt, und sowas wie Fremdschämen is für mich wie für andere Lachen. Jeden Kampf dagegen hab ich leider verloren. Und auf diese Therapeuten paßt für mich das Gedicht von 'Otto' zu den Ärzten. " Wenn Er dir den Armbruch schient - schaut Er das Er Geld verdient "
Und ich bin sicher niemand der sich immer nur hat hängen lassen, aber ich hätt auch mehr für MICH tun können.
Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hi Moritz!

Nun, wenn obendrein der Ekel an diese Scham gekoppelt wird, darfst Du 3 x raten was dabei raus kommt. Ich kann Dein Alter nur schätzen, aber es gab ein paar Jahrgänge, denen wurde diese wunderbare Sicht der Dinge mit der (entkoppelten Mutter-) Milch eingetrichtert.
moritz hat geschrieben:...ich hätt auch mehr für MICH tun können.
Bei uns Bleichgesichtern ist der Zug immer gerade weg, nicht wahr? 8)

Leider braucht man in dieser scheiß Welt für alles immer irgend jemand mit im Boot. Schwer, mit verminderter Selbstachtung und fehlendem Selbstwertgefühl ist man wenig erbaut von den Macken anderer (Stichwort „Fremdschämen“). Doch es ist nie zu spät, etwas für sich zu tun. Denn mit der Zeit bilden sich (auch körperliche) Folgen aus, wie Verdauung, Kreislauf und viele viele psychische Symptome. Für mich habe ich die Akupunktur entdeckt, das hilft wenigstens.

Denkt man länger (darüber) nach, verwischen Ursache und Folgen, denn physiologische Zusammenhänge sind nicht gerade die Stärke der westlichen Medizin (gerade was die Therapie betrifft). Also ist es am besten, mit der fertigen Diagnose zu einem Therapeuten zu gehen (das kann selbstverständlich auch ein Betroffener sein) und dort genau zu artikulieren, was man eigentlich möchte. Nur dann besteht die Chance, in die Gefilde derer aufzusteigen, die (heutzutage noch) helfen (können).


Ha! PS:

Inzwischen entdeckt die Ärzteschaft den Unterleib tätäääääääää ('s is ja wieder mal Faaaaaaaasching)! Dass da ein Zusammenhang zum Kopf besteht, braucht „uns hier“ wohl nicht erst wissenschaftlich eingerieben werden. Der Wolf im A... und das allmorgendliche Bauchweh bis zum Erbrechen weisen Betroffene schmerzhaft darauf hin.

Schau Dir Giulia Enders auf Youtube an, eine Empfehlung einer Kollegin hier
http://www.paruresis.de/phpBB2/viewtopic.php?t=1105
Besonders interessant ist das letzte Drittel des Filmchens
http://www.youtube.com/watch?v=2qo3ueVlyUY
Svenja
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Beitrag von Svenja »

Ich bin auch weiblich, 27 Jahre jung und Single in zweiter Generation. Mit wechselnden Partnern ist es auch viel interessanter als mit einem. Ich komme vom Niederrhein.

Ich habe auf Lehramt studiert und warte jetzt auf ein Referendariat.

Ich scheue öfffentliche Toiletten - insbesondere hellhörige.

Ach - ich hab ja noch was wichtiges vergessen. Da meine Mutter Single war und schließlich ihrem geregelten Erwerb nachgehen musste, hat sie mich mit 8 Wochen tagsüber zu ihrer Cousine gesteckt. Und da ging es ziemlich prüde zu. Ich wurde aufs Töpfchen gesetzt und 10 minuten später nach "Kontrolle" wieder runtergeholt. Währenddessen war niemand dabei. Und als ich zur Schule ging, hat man mir angeraten, es die paar Stunden auszuhalten und nicht auf ein dreckiges Schulklo zu gehen. Und was ist jetzt das Resultat?

LG
Svenja
Svenny
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Beitrag von Svenny »

Bei mir ist es ebenso wie bei dir Lady, ich bin zwar männlich, aber das scheint in unserem Fall nicht von Bedeutung zu sein.
Bin ebenso nach innen gekehrt, introvertiert und eher zurückhaltend.

Zu deinem Statement:
***Ich werde oft als sehr ruhig beschrieben, als schüchtern. Manche Fremde verwechseln das auch oft als eingebildet - wobei ich mich manchmal frag auf was ich mir was einbilden sollte, während andere sich bei diesen meinen Gedanken an den Kopf fassen***

Das liegt wahrscheinlich daran, dass du so wie ich zusätzlich noch eine Sozialphobie entwickelt hast. Bei mir ist es zumindest so. Um die Aufmerksamkeit seiner Nervosität und Unsicherheit von sich zu weisen, entwickeln manche Betroffene das Prinzip der Flucht, andere das des Angreifens durch Hervorheben seiner Persönlichkeit, was von Mitmenschen als Narzismus oder dergleichen empfunden wird. Dann wird man schnell zum eingebildeten Fatzken oder so. Auch das Phänomen, dass du dich beobachtet fühlst, Angst hast, etwas falsch zu machen, anderen Menschen nicht zu entsprechen, übermäßiger Hang zu korrektem Handeln "spricht" für eine Sozialphobie.

Durch das Wissen, dass ich diese Phobie entwickelt habe, habe ich im Verlauf der Zeit versucht, dieser entgegenzuwirken soweit es mir möglich ist. Ansonsten denke ich, dass mich Persönlichkeiten, die mit mir verkehren, seien es Freunde, Arbeitskollegen oder einfach Bekannte, mich so akzeptieren können wie ich bin oder es halt sein lassen. So einfach ist das.
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