Angsterinnerungen löschen

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betroffen
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Angsterinnerungen löschen

Beitrag von betroffen »

Ich habe einen sehr interessanten Artikel gefunden:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i ... p?id=29115

Demnach müssten wir nur eine Pille schlucken und uns danach in einer gut besuchten Toilette ans Pissoir stellen. (die Verknüpfung der Situation mit einer negativen Emotion (Angst) sollte dann gelöscht werden)

Wie ist eure Meinung dazu? Hat jemand schon mal ß-Blocker genommen?
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Vanessa
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Beitrag von Vanessa »

Hi!

Ich habe keine Erfahrung mit solchen Tabletten, aber wenn es eine Wundertablette gäbe wäre ich dabei. Ich glaube nicht so ganz dran... aber vielleicht beweist ja jemand das Gegenteil.

LG Vanessa
Svenja
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Beitrag von Svenja »

Hallo zusammen!

Ich traue diesen ganzen Wunderheilmitteln überhaupt nicht über den Weg. In der Regel handelt es sich um Geschäftemacherei - evtl. noch mit Nebenwirkungen, aber ohne Erfolg. Es müsste schon ein Präparat von einem anerkannten Pharmaunternehmen sein.

LG Svenja
betroffen
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Beitrag von betroffen »

Der ß-Blocker aus dem Artikel nennt sich Propranolol. (Das ist der Wirkstoff und kein Medikamentenname)

Propranolol wird von verschieden führenden Pharmakonzernen hergestellt und wird hauptsächlich als Mittel gegen hohen Blutdruck eingesetzt. Es findet aber auch bei der Angstbekämpfung Verwendung.

Somit ist dies keine "Wunderpille" in diesem Sinne, sondern ein etablierter Wirkstoff, der schon lange am Markt ist. Nur die beschriebenen Forschungsergebnisse sind erst 2 Jahre alt.

@ Vanessa: Ich werde diesen Test an mir selbst durchführen. Nicht unmittelbar, da ß-Blocker rezeptpflichtig sind. Ich werde mein Testergebnis dann hier reinstellen.
Rolf
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Beitrag von Rolf »

Lieber Betroffener,

inzwischen ist vor Dir wohl kaum mehr etwas sicher :-)

Das gefällt mir. Doch nicht vergessen: P. ist eine Falle. Macht man oben was, schnappt sie unten zu!

Diesen Artikel habe ich mir durchgelesen und es ist wie mit allem, man muss etwas schon mal begegnet sein, wenn man sich erinnern will. Die Kollegen haben es sich mit den Spinnen einfach gemacht. Will ich Spinnen aus dem Weg gehen, reicht es die Fliegen aus meiner Bude zu entfernen, dann wachsen die auch nimmer. Leider ist das bei uns wohl (noch) etwas komplizierter.

Selber befinde ich mich derzeit auf dem Weg zu unterscheiden, ob meine Macken aufgrund von einer länger andauernden Beeinflussung oder von einem einmaligem Erlebnis stammen. Meine Befürchtung ist für mich: beides. Möchte ich was ändern, muss ich mir aber schon im klaren sein, was genau das denn sein soll. Fraglich ob man das allein im stillen Kämmerchen heraus findet.

Nicht dass ich Dir die ß-Blocker madig machen möchte, aber man fühlt sich Scheiße damit. Aber möglicherweise ist das nur ein Fehler in der Dosierung, Du wirst berichten - ich freu mich schon. Aber derjenige der Dir das verschreibt, sollte dann auch dabei sein, wenn Du Deinem Auslöser gegenüber stehst! Da war übrigens mal ein Thread mit dem Thema PTBS, ist jedoch versandet.

Alles Gute, Rolf
betroffen
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Beitrag von betroffen »

Hallo,

Nun ist ja wieder einige Zeit vergangen und ich habe wieder die verschiedensten neuen Methoden erkundet. Unter anderem habe ich auch die am Thread-Anfang erwähnten ß-Blocker getestet, doch leider muss ich euch enttäuschen:

Unser aller Problem ist wohl leider doch um einiges komplexer als so eine lächerliche Spinnenphobie. Ich habe einige Tests so durchgeführt wie sie in dem Artikel beschrieben waren, doch wäre mir kein signifikanter Unterschied aufgefallen.

Ich bin schon längst bei der Annahme, dass "Paruresis" nur ein Symptom einer tief verwurzelten, darunterliegenden Problematik ist, welche sich bei mir in Form einer generalisierten Angststörung mit einer inkludierten Form von ausgeprägter Soziophobie äußert. Das Interessante dabei ist, dass ich mich nach außen hin stark selbstbewusst gebe, wobei das natürlich eine Maske ist.

Ich habe Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass "Paruresis" nur die Spitze des Eisberges ist. Ich würde jedem raten bei sich etwas tiefer zu graben. Ich schätze, dass bei einigen Minderwertigkeitskomplexe, mangelndes Selbstvertrauen, generelle Ängstlichkeit und auch Selbsthass etc. zu Tage kommen werden.

Nachdem ich nun
zahlreiche Psychotherapien, Psychater, kognitives Verhaltenstraining, mehrere Hypnotiseure (mit Reinkarnation), sowie NLP - EFT - MET - BSFF - EE-Methode - Suggestionen - Visualisierungen - Atemtechniken - (Silent) Subliminals - Selbsthypnose - 20+ Hypnose Cd´s - Mediation - Autogenes Training - Kristalle ( :oops: ) und anderes Esoterik Zeug, etliche Medikamente und Tabletten (die meisten Stimmungsaufheller), und einige religiöse Riten (auf die ich nicht näher eingehen werde)
hinter mir habe (ich habe bestimmt noch etliches Zeug vergessen), wird das mir zu Verfügung stehende "Waffenarsenal" zunehmend geringer, doch ich bin ein Kämpfer :!: Ich muss dazu sagen, dass ich längst nicht mehr gegen "Paruresis" allein kämpfe, sondern gegen die Gesamtheit einer psychischen Disbalonce.


Der nächste Griff in die "Waffenkammer":

Hat jemand Erfahrung mit Serotoninwiederaufnahmehemmern bezogen auf Angststörungen? (als Übergangslösung)

Mir fällt momentan keine andere Option ein, da ich unbedingt arbeiten gehen möchte, doch meine Angst mich fest umklammert hält und ich mich einfach nicht überwinden kann. Wie äußern sich die Nebenwirkungen?
zefiro39
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Beitrag von zefiro39 »

betroffen hat geschrieben: Hat jemand Erfahrung mit Serotoninwiederaufnahmehemmern bezogen auf Angststörungen? (als Übergangslösung)
Ja, ich habe vor etwa fünf Jahren mal einige Monate lang welche genommen, aber zur Behandlung einer depressiven Phase. Gegen die Depression hat das Mittel gut geholfen, aber die Paruresis ist nicht besser geworden...
betroffen
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Beitrag von betroffen »

Kannst du dich noch erinnern, wie das Medikament hieß bzw. welcher Wirkstoff enthalten war?

Durch meine Angst-Problematik tauchen natürlich auch immer wieder depressive Schübe auf.
War deine Problematik eine unerklärliche "Traurigkeitsphase" oder war die Depression eher die Konsequenz eines tiefer liegenden Sachverhalts? (z.B. Angststörung, etc...)
zefiro39
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Beitrag von zefiro39 »

betroffen hat geschrieben:Kannst du dich noch erinnern, wie das Medikament hieß bzw. welcher Wirkstoff enthalten war?

Durch meine Angst-Problematik tauchen natürlich auch immer wieder depressive Schübe auf.
War deine Problematik eine unerklärliche "Traurigkeitsphase" oder war die Depression eher die Konsequenz eines tiefer liegenden Sachverhalts? (z.B. Angststörung, etc...)
Das war Citalopram.

Die Problematik war eher durch externe Faktoren ausgelöst worden (Trennung einer Partnerschaft in Kombination mit längerfristiger beruflicher Überlastung hat eine Burnout-Symptomatik mit depressiven Phasen ausgelöst).
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