Großes Problem

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S23
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Großes Problem

Beitrag von S23 »

Hallo, ich leide schon seit meiner Kindheit an paruresis. es hat sich eigntl bei mir immer verschlechtert, früher wars halt so das ich einfach nicht gern auf öffentliche toiletten gegangen bin, ich konnte dort schon urinieren wenns dringend war aba halt nur ungern. und dann is das halt immer ärger geworden, hab dann nix mehr in der schule getrunken damit ich den tag nicht aufs klo gehn muss u jetz kann ich halt gar nicht mehr.
im sommer war dann der punkt erreicht wo ich mir dachte da muss sich jetz was ändern u bin auch immer wieder auf öffentliche toiletten gegangen bis ich kapiert hab das das eigntl nix schlimmes is. also ich kann jetz schon wieder auf öffentliche toiletten gehen (diese zugemachten) solange es mindestens 2 sind, also wenns nur eine ist u draußen jemand wartet kann ich nicht.
hab mich schon ur gefreut das das nun wieder klappt usw u mir gedacht jetz wirds wieder besser aba vor ner woche war mein freund bei mir, waren allein u haben viel getrunken u ich konnte halt auch nicht pinkeln :(
noch dazu hat er dann schon gefragt wo ich immer so lange bleibe, hab schnell ne ausrede benutzt wenn ich wieder musste, ich hol schnell was zu tinken/essen und bin dann in den keller u hab in nen kübel gemacht (ich find das total peinlich zu schreiben) aba ich brauch echt hilfe! so kanns ja nicht weitergehn!
bei meiner familie hab ich da überhaupt kein problem wenn jemand da ist aufs klo zu gehn. aba ja weiß auch nicht. was kann ich da machen, hilft mir da nur ne thera? oda gibts auch noch andere möglichkeiten?
deezy
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Beitrag von deezy »

hi! die ganze sache ist ein auf und ab. du hast gerade einen tiefpunkt gehabt. übe weiter und denke positiv. dann schaffst dus evtl. auch ohne therapie. auf jeden fall solltest du dir aber einen pee buddy suchen! viel erfolg!
sandrine
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dazu stehen

Beitrag von sandrine »

Hallo S23, erstmal willkommen hier! Erzähl doch einfach deinem Freund von deinem Problem! ich weiß, das ist schwierig, ich habe das auch erst vor kurzem meinem Mann anvertraut, der hat gar nicht geschockt reagiert, wie ich erwartet hatte, sondern fand es nicht weiter schlimm. Es ist ein wesentlich entspannteres Verhältnis wenn du offen zu deinem Problem stehst, natürlich muß man es nicht jedem auf die Nase binden! Bei meinen Familienmitgliedern habe ich auch kein Problem, nur wenn ich mich von Fremden beobachtet fühle.
Und wie Deezy sagt, positiv denken, sich einreden, dass es klappen wird, wenn nicht heute, so irgendwann, und dass es kein Weltuntergang ist, wenn es mal nicht klappt. In youtube gibt es auch ganz hilfreiche Filme mit Kommentaren darüber. Tom20, hat dazu einige links im Forum.
also gib nicht auf!
lg
Sandrine :wink:
tom20
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Beitrag von tom20 »

hallo s23

erstmal herzlich willkommen auch von mir!

deine geschichte kommt mir sehr vertraut vor, ging mir auch so, dass ich immer weniger getrunken habe, v.a. in der schule usw.
Nun, ich kann mich sandrine nur anschließen, erzähl es doch deinem freund! klar ist da sunangenehem, aber sobald du es erstmal gesagt hast, wirst du sehen, das es eiglt. gar nicht shclimm ist! du musst dich wirklich nciht dafür schämen!
Burkhard
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Beitrag von Burkhard »

Kann ich dir auch nur empfehlen, deinem Freund davon zu erzählen. Es braucht dir nicht peinlich zu sein. Stell dir vorher einfach mal die Frage: Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn ich meinem Freund davon erzähle?

Da du sagst, dass du in der Familie keine Probleme damit hast, betrifft es bestimmte Personen, wo du Angst hast dich zu blamieren. Das ist insofern gut, als dass die Paruresis bei dir mehr auf der intellektuellen Ebene angesiedelt ist. Kann sein, dass es sich mit deinem Freund normalisiert, nachdem du es ihm erzählt hast. Ansonsten solltest du über eine Verhaltenstherapie nachdenken.

Schau dir mal das Buch von Doris Wolf an, Ängste verstehen und überwinden, PAL Verlag.
S23
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Beitrag von S23 »

Danke für den tip. naja ich hab schon irgndwie angst mich zu blamieren, weiß auch nicht wieso. darüber mit jemand zu sprechen finde ich schwer weil ich nicht will das jemand davon weiß. wenn man jemand davon erzählt, die müssen einen doch für verrückt halten XD "hey ich kann nicht aufs klo weil du draußen stehst LOL der würd mir sagen: wenn du musst dann lass einfach laufen, ich glaub einfach das das leute ohne paruresis einfach nicht verstehn können. obwohl ich finde in letzter zeit gehts mir schon besser. war letztens bei ihm zu hause und da hatte ich überhaupt keine probleme ;)
tom20
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Beitrag von tom20 »

ach, sei dir da mal nicht so sicher, dass die leute dich für verrückt halten würdeb, wenn du das erzählst-. sehr viele menschen machen manchmal solche erfahrungen, wenn auch nicht ständig. und die anzahl derer, die dringend mal einen pbesuch beim psychologen nötig hätten, ist sehr sehr hoch. die meisten menschen zeigen durchaus verständnis dafür, also da brauchst du keinen angst zu haben!
Svenja
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Beitrag von Svenja »

Hallo S23!
hab schnell ne ausrede benutzt wenn ich wieder musste, ich hol schnell was zu tinken/essen und bin dann in den keller u hab in nen kübel gemacht (ich find das total peinlich zu schreiben) aba ich brauch echt hilfe! so kanns ja nicht weitergehn!
Ich versuche auch, die Problematik durch Flucht zu umgehen - nur nicht in den Keller sondern irgendwie nach draußen. :wink:


Hallo Tom20!
ach, sei dir da mal nicht so sicher, dass die leute dich für verrückt halten würdeb


Leute, die das Leiden nicht haben, können mit dem Begriff "Paruresis" überhaupt nichts anfangen und hören Dir gar nicht aufmerksam zu, weil sie das nicht interessiert. :cry:

LG Svenja
sandrine
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Therapie

Beitrag von sandrine »

Ich glaube auch, dass die meisten Leute mit Paruresis gar nix anfangen können und kein Verständnis für uns zeigen.
Wie schon erzählt, habe ich eine Therapie angefangen, die sehr schleppend vor sich geht, seit 3.11.2008 habe ich erst heute den 3. Termin gehabt. Mein Buch hat die Therapeutin schon seit 6 Wo. und immer noch nicht reingeguckt (= mangelndes Interesse) und meinen festen Termin kann sie angebl. auch nicht mehr wahrnehmen, weil der jetzt an jemand anderen(wichtigeres) vergeben ist. Also habe ich vorläufig gar keinen Termin und die Nase ziemlich voll, im Moment sprechen wir nur von meinem Lebenslauf.
Der Bericht von der Klinik in Münster hört sich ja super gut an, obwohl Münster von mir aus auch nicht ganz nah ist. Was mich aber mehr stört ist, dass ich dann 6 Wo. aus meiner gewohnten Umgebung mit mann und hund raus müßte. Wahrscheinlich findet man keine Verhaltenstherapeutin mit Erfahrung in Paruresis.
Sandrine
Burkhard
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Beitrag von Burkhard »

Hallo Sandrine,
Wahrscheinlich findet man keine Verhaltenstherapeutin mit Erfahrung in Paruresis.
Das kann gut möglich sein, allerdings sollte deine Therapeutin schon daran interessiert sein, dir zu helfen. Deinen Worten entnehme ich, dass dem wohl nicht so ist. Das herumwühlen in der Vergangenheit ("Lebenslauf") ist therapeutisch nicht besonders wertvoll, aber für den Therapeuten bequem. Du musst ständig erzählen und der Therapeut nickt nur verständnisvoll. Evtl. wird noch mal eine Zwischenfrage gestellt...

Soweit ich weiß, hast du 5 probatorische Sitzungen, wo du zu einem anderen Therapeuten wechseln kannst. Wenn du merkst, dass die Therapeutin nicht auf dich eingeht (liest das Buch nicht, obwohl sie von Paruresis nichts versteht), solltest du unbedingt die Notbremse ziehen!

Ich habe das Gefühl, dass du für sie nur Mittel zur Geldbeschaffung bist. Mach dich nicht selbst zum Opfer.

Gruß
Burkhard
sandrine
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Therapie

Beitrag von sandrine »

ja, Burkhard, das Gefühl habe ich langsam auch, obwohl sie letztes Mal sagte, sie bräuchte den Lebenslauf für den Antrag für die krankenkasse. Wir reden (vielmehr nur ich) die ganze Zeit nur über mein leben. etwas skeptisch bin ich schon. Kann man denn nur in den Probationsstunden wechseln? ich glaube, ich frag mal die Krankenkasse.
lg
Sandrine
Burkhard
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Beitrag von Burkhard »

Ja, ich glaube schon, dass dir sonst keine weitere Therapie bewilligt wird. Bevor du weitere Sitzungen machst, solltest du also unbedingt mit der Krankenkasse sprechen.

Die Beantragung durch die Therapeutin ist Routinesache und Details aus deinem früheren Leben werden dazu nicht benötigt. Paruretiker haben keine vom "Normalen" abweichende Biografie. Das einzig gemeinsame ist, dass sie irgendwann nicht mehr pinkeln können, und zwar wenn andere Menschen ins Spiel kommen. So gesehen, kann man nur von deinem aktuellen Zustand ausgehen.

Ein Lebenslauf kann dabei nur der allgemeinen Orientierung dienen und dazu genügt vielleicht eine Therapiestunde. Scherzhaft gesagt: Wen interessiert die Schuhgröße deines Vaters, oder ob eure Katze ein Holzbein hatte? Deine Zweifel sind völlig berechtigt, lass dich nicht benutzen!

Gruß
Burkhard
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