wenns läuft, läufts !?

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WCFrisch
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wenns läuft, läufts !?

Beitrag von WCFrisch »

mir ist heute beim üben was aufgefallen. da stand ich allein auf einem klo am urinal und musste ziemlich dringend. es war sonst keiner da daher hatte ich keine probleme fast sofort anzufangen, der strahl war ordentlich ;)

dann kam umgehend einer rein und stellte sich mit dem rücken gegenüber an die wand ans urinal. mein strahl blieb hart und ich bin mir ziemlich sicher das er sogar wenn er sich neben mich gestellt hätte hart geblieben wäre.. woran liegt das?

mal abgesehen von wirklich schlechten tagen wo ich sehr emfindlich auf alles reagiere (also NIE am urinal könnte) würde ich sagen kann ich neben leuten pissen wenn ich erstmal diesen einen punkt am anfang überwunden habe.. vorrausgesetzt natürlich das ich genug druck dahinter habe..

dahingegen wenn ich reinkomme und es steht schon einer habe ich extreme probleme überhaupt anzufangen und wenn es denn endlich mal läuft dann tröpfelt es mehr als das es wirklich einen strahl gibt... das ist dann sehr frustierend.

geht es euch auch so oder wie seht ihr das? würde mich mal sehr interessieren.. wie kann man da hinkommen das dieser "anfangspunkt" nicht mehr so bedeutend ist in meinem kopf (abgesehen von peebuddy, den suche ich aber bis jetzt hatte ich noch kein glück)?

viele grüße

wcfrisch
Haribo
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Beitrag von Haribo »

Hallo wcfrisch,

bei mir ist es genauso wie Du beschrieben hast, d.h. der "kritischste" Moment ist die Zeit zwischen Ansetzen und Beginn des Pinkelns. Es dauert auch immer ein wenig, bis es richtig läuft, selbst wenn ich allein bin. Sollte sich dann unerwartet neben mir ein Mitpinkler platzieren, geht gar nichts mehr. Ich habe dann auch immer so ein Gefühl, dass mein Nebenmann genau bei mir hinschaut, und empfinde es als peinliches Versagen, dann nicht zu können. Aus diesem Grund versuche ich im Vorfeld eines Toilettengangs genau auszukundschaften, ob ich allein auf dem WC sein werde. Ich habe auch Probleme, in Kabinen zum Pinkeln zu gehen, weil ich es selbst lächerlich und peinlich finde, wahrscheinlich ist es mir zu "unmännlich", ganz sicher aber beschäftige ich mich zuviel mit dem, was andere über mich denken könnten. Da ich gerade eine Therapie begonnen habe, kann ich mir schon jetzt lebhaft vorstellen, welche Formen praktischer Übungen auf mich zukommen, zumindest hat mir mein Therapeut zugesichert, dass ich nichts gegen meinen Willen tun muss, andersherum stand für mich von Anfang an fest, dass sich Erfolge nur mithilfe praktischer Übungen erzielen lassen. Einen herzlichen Gruss an alle Leidensgenossen/innen !!
PP
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Beitrag von PP »

Bei mir ist das auch so eine Hürde.
Wenn ich in der Kabine bin und neben mir ist einer, dann kann es sein, dass es klappt, sobald es aber klappt und das Geräusch zu hören ist, dann denke ich mir, dass es der Nachbar jetzt eben hört und es klappt nicht mehr. Dann ist ja wieder Ruhe und irgendwann klappt es wieder, und das Geräusch ist wieder da, dann denke ich mir, der hört es jetzt und ...
Ein richtiger "Flatterzustand".

Das letzte Mal in so einer Situation habe ich ein stabiles Tröpfeln hinbekommen und dann einen stabilen Strahl. Da war aber auch dann ein höherer Geräuschpegel in der Toilette.

Passt dazu:
"Ich war gestern im IKEA.
Da gab es eine Wand mit ca 7 Pissoirs, recht weiträumig.
Ich habe mich an das hinterste gestellt, obwohl jemand in der Kabine war. Dann kam jemand rein, ans Pissoir und ging wieder raus. Dann kam noch einmal einer rein, ans Pissoir, wieder raus. Dann war der in der Kabine fertig und ging raus. Bei mir lief natürlich nichts. Dann war das Klo leer.
Ich habe mich dann an eine neue Strategie erinnert:
Ich bin in eine Kabine, dort ging es, habe es aber nach 1-2 Sekunden abgebrochen. Dann ging ich wieder ans Pissoir mit sehr großem Druck.
Da hat es dann auch sehr schnell geklappt, habe aber sofort wieder unterbrochen. Ich habe dann gewartet, ob noch einer reinkommt.
Kam aber keiner.
Dann war mir langweilig und ich habe mich ein Pissoir weiter zur Tür hingestelt und da kurz reingemacht, dann wieder ein Pissoir weiter zu Tür.
Ich kam mir dann irgendwie blöd vor und habe mich dort dann leergemacht.

Und die Moral von der Geschichte: Wenn du auf einen wartest, kommt keiner Wink

Aber auf jeden Fall interessant: Wenn es mal kurz lief, dann läuft es besser."
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

@Haribo

ja das mit dem auskundschaften vorher kenne ich nur zu gut und erwische mich immernoch öfter dabei. allerdings versuche ich das gerade abzustellen da ich ja in der "übungsphase" bin und die paruresis so gut es geht überwinden will, also jemanden im klo haben will damit ich nicht allein bin ;)
ich wünsch dir jedenfalls viel kraft und erfolg bei deiner therapie. ist das ein therapeut der mit dem thema schon kontakt hatte?

@pp

das mit dem "plätscherproblem" in der kabine hab ich auch bzw. hatte ich. mittlerweile versuche ich ja so oft es geht ans pissoir zu gehen. mir kam es in der kabine immer so vor als dürfte man nix hören weil man auf die kabine ja nur geht wenn man sich hinsetzt um was großes zu machen. ich habe mich da regelrecht "verraten" gefühlt oder so. und bei dem gefühl wird der strahl dann umgehend weniger
zefiro39
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Beitrag von zefiro39 »

Bei mir ist es auch so, dass der Start das größte Problem darstellt.

Wenn es mal angefangen hat zu laufen, dann gibts aber noch ein paar kritische Sekunden, innerhalb derer ich besonders empfindlich auf Störungen reagiere. Würde da jemand lautstark die Toilette betreten würde der Strahl sofort stoppen und danach ginge erstmal nix mehr.

Ist aber die Blase zu ungefähr einem Drittel geleert, dann läuft der Rest auch dann meistens ohne Probleme, wenn noch irgendwas Störendes passiert...
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

@zefiro39

ja genau.. etwa wenn ein drittel abgeflossen ist wirds deutlich einfacher stimmt! also diese paar sekunden nachdem es angefangen hat hab ich natürlich auch.. ging mir schon einige male beim üben so, dass gerade noch in dieser zeit einer rein kam und dann war es vorbei..

allerdings kommt es bei mir auch ganz schön auf die tagesform an.. es gibt sicher auch tage wo es garnicht gut geht egal wann jemand rein kommt
Haribo
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Beitrag von Haribo »

@WCFrisch

Ich habe nach langer Suche endlich einen Therapeuten gefunden, der 1. ausgesprochen nett und verständnissvoll ist, 2.umfassende Praxis mit "übenden Kanditaten" hat, und 3. gerade mal ein halbes Stündchen von mir entfernt wohnt. Ganz wichtig für mich sind auch die Sprechzeiten, da ich voll berufstätig bin, kann ich erst ab ca. 17.30 Uhr einen Termin wahrnehmen, wenn andere Praxen längst schon geschlossen haben.
Leider gibt es in Deutschland nur ganz wenig "erfahrene" Therapeuten zu diesem Thema, so dass ich allen Suchenden viel Geduld und das nötige Quäntchen Glück wünsche !
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

hi haribo!

darf ich fragen woher du ungefähr kommst? so ein therapeut wäre natürlich praktisch
Haribo
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Beitrag von Haribo »

@WCFrisch

Ich komme vom Niederrhein / NRW und habe nach zwei Sitzungen beim Therapeuten insofern ein gutes Gefühl, als dass dieser schon viele Paruresis-Fälle theoretisch und praktisch begleitet hat. Auch wenn ich hinsichtlich der Erfolgsaussichten eher skeptisch eingestellt bin, ist es schon eine psychische Erleichterung, mit jemandem zu reden, der dieses Problem mit all seinen Facetten kennt. Die Grundvoraussetzungen einer fruchtbaren Zusammenarbeit, nämlich Offenheit und gegenseitiges Vertrauen, sind jedenfalls schon einmal gegeben.
Bin gespannt, wie´s weiter "läuft"!?
zefiro39
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Beitrag von zefiro39 »

Ach, so ein Therapeut wäre für mich ein Traum.

Die bisherigen zwei Therapeuten, die ich hatte kannten mein Problem überhaupt nicht und versuchten immer, es totzuschweigen. Ich sprach es in den Sitzungen immer wieder an, doch die Therapeuten klangen immer so, als ob es sich um ein zu vernachlässigendes Problem handeln würde.
Heribert Hansen
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Kennichauch

Beitrag von Heribert Hansen »

das kenn ich auch. Ist mir auch schon passiert, wenn auch nicht oft, denn seltsamerweise - wenn ich ans Pissoir gehe ist nie jemand drin. Als ob die's ahnen würden.

Man sollte das öfters machen, aber man kann ja nicht immer unterwegs sein.

LG Heri
Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832),
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

@silberstreif
das kenn ich auch es ist überraschend oft keiner im klo bei den männern.. und erst gestern gings mir beim "üben" wieder so das ein typ mit dem ich absichtlich gleichzeitig reinkam erstmal in die kabine gegangen ist!
Svenja
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Paruresis ist eine Verkrampfung

Beitrag von Svenja »

Paruresis ist tatsächlich eine Verkrampfung des Schließmuskels. Ist der einmal offen, ist es gut. Ich kann auch weiterpinkeln und dabei meine Gedanken ganz woanders haben. Frauen haben dabei den Vorteil, ihr Augenmerk nicht mehr so sehr auf den Strahl richten zu müssen und nach dem Start an was anderes denken zu können, während Männer den gesamten Uriniervorgang im Auge behalten müssen (darum gehen Frauen auch gerne zu mehreren aufs Klo und quatschen, während es läuft - und Paruretikerinnen suchen nach Ausreden, weil ihnen das nicht passt).

LG Svenja
frazier
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Beitrag von frazier »

hmm also bei mir ist das leider nicht so. kaum kommt jemand ist alles vorbei. also meistens zumindest (wenn ich nicht besoffen bin ;) oder super doll muss). bin aber eh einen schwerer fall. berichte darüber demnächst auch noch.
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