Alles nur eine Frage der Erziehung!?

Hier gibt es alles zum Thema psychische Entleerungsstörung
Michael
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Alles nur eine Frage der Erziehung!?

Beitrag von Michael »

Hallo zusammen,

ich übe schon seit vielen Jahren mit meinem Sohn (derzeit 9 Jahre). Er ist der einzige Mensche mit dem ich wirklich zusammen pissen kann. Durch meine Unterstützung hat er ein klasse (Pinkel-) Selbstbewustsein entwickelt. Heute Abend habe ich die Früchte geerntet. Die Mutter eines Klassenkameraden war zu Besuch und erzählte mir von einer für mich wunderbaren Gegebenheit. Sie hat schon mehrmals mit eigenen Augen gesehen, wie sich mein Junior als "Vorpinkler" beweist. Die Meute kommt mit dem Bus aus der Schule. An der Bushaltestelle pinkelt er unter Bewunderung von 3-4 Kameraden völlig ungeniert aus dem Grünstreifen Richtung Hauptstraße. Glücklich, wer so toll pissen kann.

Viele Grüße, Michael
Mane
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Beitrag von Mane »

Hi,

find ich toll das dein Sohn keine Probleme hat, und das du bestimmt einen grossen Teil dazu beigetragen hast! Nen besseren Pee Buddy kann man sich wirklich nicht wünschen :) Ich kann mir auch gut vorstellen das dich das mächtig stolz macht. Würd es mich auch machen! Meine grösste Sorge wäre ebenfalls dass meine Kinder das selbe Problem entwickeln könnten. Muss mir deshalb aber noch keine Sorgen machen ;)
PP
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Beitrag von PP »

Ich wäre auch stolz auf so einen kleinen Pinkelkönig :)
Melanie
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interessanter Link

Beitrag von Melanie »

Liebe Leute,

auch zu diesem Thema empfehle ich Euch mal einen kleinen Exkurs ins Schwesterforum.

Da steht genug dazu.

Gruß
Melanie
Heinz
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Beitrag von Heinz »

Da bin ich leider anderer Meinung.
Bis ich 18 Jahre alt war, konnte ich auch ganz normal vor anderen Leuten pissen. Ich konnte auch immer am weitensten pinkeln, denn wir haben öfters Wettpinkeln gemacht. Mit 9 Jahren kann er sich wie jeder andere Junge vor 20 andre Leute stellen und auf die Staße pinkeln. Das ist ganz normal.
Und trotzdem kann er später Paruresis bekommen, so wie ich.
Ich persönlich glaube das es vererbbar ist und man selber nichts dafür kann!
flughafen_loser
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Beitrag von flughafen_loser »

Heinz hat geschrieben: Und trotzdem kann er später Paruresis bekommen, so wie ich.
Ich persönlich glaube das es vererbbar ist und man selber nichts dafür kann!
Fürchte ich auch.

Meiner einer hat im Kindesalter auch schon mal Lagerfeuer ausgepinkelt ,mit anderen zusammen selbstverständlich; tja, damals; jedenfalls scheine ich es auch geerbt zu haben.
PP
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Beitrag von PP »

Da muss ich aber einen dicken Einspruch reinhauen.

Natürlich beeinflußen unsere Gene irgendwie unsere Persönlichkeit, aber eine PSYCHISCHE Angststörung, die ans Pinkeln gekoppelt ist, ist viel zu komplex, um in den Genen fest/eindeutig verankert zu sein.
Es gibt vielleicht Gene die das begünstigen und andere die das abschwächen, aber die These, dass man einfach Paruresis hat, weil es einem vererbt wird, finde ich unhaltbar.
Der Riesenanteil an Paruresis ist psychisch bedingt, nicht körperlich!

Viel wahrscheinlicher und naheliegender ist, dass ihr aus irgendeinem Grund keine Motivation habt, daran zu arbeiten (Angst, schlechte Erfahrungen,...) und nicht das Problem angeht, sondern eine Entschuldigung für euch selbst sucht, daran nicht arbeiten zu müssen, da es zu unangenehm ist.
Das ist gut für die eigene psychische Hygiene (Man ist auf dem richtigen Weg), aber imo schlecht für die Lebenszufriedenheit auf Dauer.
Man kann daran arbeiten und wenn man daran arbeitet, dann wird man auch irgendwann Erfolge sehen.

Es gibt einige Erfolgsberichte von Leuten, die eine mittlere Paruresis vollkommen überwunden haben.
Würdet ihr also bestreiten, dass ein Schritt von einer schweren Paruresis zu einer mittelschweren Paruresis unmöglich ist?

Selbstbewußtsein, Körpergefühl, Bodenständigkeit schützt vor Paruresis und das kann man sehr wohl durch Erziehung vermitteln.
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

ich möchte da PP mal zustimmen...

der ausspruch "Ich persönlich glaube das es vererbbar ist und man selber nichts dafür kann!" z.b. klingt doch sehr nach resignation und suchen nach entschuldigungen..

letztendlich ist paruresis meiner ansicht nach komplett psychisch und kann höchstens durch gewisse körperliche probleme (z.b. eben wegen einer entzündung nicht pinkeln können für eine gewisse zeit) ausgelöst oder begünstigt werden..
anerzogen ist dann höchstens noch die scham gegenüber anderen zu pinkeln, die angst aber, die einen jedesmal ergreift wenn man schon ans öffentliche klo denkt die ist wohl in den seltensten fällen anerzogen sondern eben eine angststörung die sich auf unterschiedliche weise entwickeln kann...
flughafen_loser
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Beitrag von flughafen_loser »

PP hat geschrieben:Es gibt vielleicht Gene die das begünstigen und andere die das abschwächen, aber die These, dass man einfach Paruresis hat, weil es einem vererbt wird, finde ich unhaltbar.
Der Riesenanteil an Paruresis ist psychisch bedingt, nicht körperlich!
Du darfst nicht vergessen dass durch Gene wirklich jedes kleinste Detail geregelt wird. Es ist eben nicht so dass nur ein "grober Bauplan" vererbt wird. Und es scheint doch einige zu geben, bei denen in der Verwandschaft ebenfalls Paruresis aufgetreten ist.
PP
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Beiträge: 135
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Beitrag von PP »

Hier geht es aber um die Psyche und um eine ganz bestimmte Situation.
1. Situation Pinkeln
2. Situation andere Menschen anwesend
3. Situation viele Gedanken im Kopf

Das alles zusammen kann eine Paruresis ergeben.
Die ersten zwei Punkte sind fix.
Am letzten kann man arbeiten.
Gedanken kann man mit bestimmten Techniken unter Kontrolle bringen.

Die Gene bestimmen den Bauplan des Körpers.
Sie haben sogar Einfluss darauf, vor was wir uns ängstigen:
Angst vor Schlangen und Spinnen sind ab Geburt vorhanden.
Paruresis ist aber zu speziell und zu psychisch gelagert.
Da sind viel zu viele Gedanken dabei. Und auffällig oft beginnt sie ab der Pubertät, wo die Psyche sich sowieso noch einmal neu orientiert.
Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Heinz,

Zitat: "Ich persönlich glaube das es vererbbar ist und man selber nichts dafür kann!"
Wenn das zutreffen würde, könnten wir das Forum schließen und bräuchten nur noch über unsere Eltern schimpfen. In meiner Familie leidet niemand unter Paruresis.
Angst allgemein halte ich für vererbbar. In welcher Form sie sich ausprägt steuert sehr wohl unser Umfeld.

Viele Grüße, Michael
UB313
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Beitrag von UB313 »

das vielleicht in einer familie mehrere paruresis haben liegt, denke ich, weniger an den genen, sondern vielleicht eher am erziehungsstil, der ja die paruresis auch fördern, verhindern kann, denke ich

...und so wie man selbst erzogen wird, so erziehz man (bedingt) auch seine kinder, also auch verwandte sind von den großeltern etc. ähnlich erzogen worden, und haben so eventuell eben ähnliche chancen auf paruresis
dm1
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Beitrag von dm1 »

Ich glaube das es absolut erziehungsbedingt bzw. zumindest nicht erblich ist. Du wärest als Kind nicht lebensfähig wenn du nicht in gegenwart anderer urinieren können würdest. Warum kannst du es dann später nicht mehr? Es muss durch Einflussnahme von aussen passieren das es so wird wie es dann letztendlich ist. Als ich die Beiträge in dem verlinkten Forum las, ist mir diese Sache mit dem Zellenkomplex besonders aufgefallen. Ich wurde von anfang an auch auf "Zellenkonplex" hin erzogen. Im Kindergarten (Katholisch) gab es keine Rinnen. Zuhause auch nicht. Alles war immer Ih... Da muss man einen weg kriegen. Ich war als Kind zwar auch viel draussen, aber ich musste einfach nicht so oft. Deshalb viel es mir erst auf als alles schon viel zu spät war.
zefiro39
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Beitrag von zefiro39 »

Ich glaub auch, dass Paruresis seine Ursache entweder in der Erziehung oder in sonstigen Erlebnissen in der frühen Jugend hat. Jedenfalls kann ich mich noch dran erinnern, dass ich in der früheren Kindheit problemlos pinkeln konnte (es gibt sogar ein Foto, auf dem ich beim Pinkeln zu sehen bin und dabei fröhlich in die Kamera blicke. Da bin ich vielleicht 4 oder 5 Jahre alt).

Tja, und irgendwann klappte es dann nicht mehr. Meine frühesten Erinnerungen an Paruresiserlebnisse reichen bis in die 2. Klasse Grundschule zurück, und da ist man ja ungefähr 7 Jahre alt.

Ich würde also vermuten, dass die Störung irgendwann zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr aufgetreten ist.
tom20
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Beitrag von tom20 »

Ja, auch ich bin der meinung, das wohl die Erziehung und bestimmte Kindheitserlebnisse ausschlaggebend sind.

Bei mir war das mit dem entstehen der paruresis genau so wie bei zefiro39.
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