Tipps zum Üben

Hier gibt es alles zum Thema psychische Entleerungsstörung
PP
Poweruser
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Tipps zum Üben

Beitrag von PP »

In diesen Thread könnt ihr eure Tipps reinstellen, die es euch leichter machen oder wie man besser an die Sache rangehen kann.
Ich habe in diesem Thread ein Format für die Tipps eingeführt außerdem bearbeite ich meine Beiträge im Nachhinein, so dass das Ganze ein wenig übersichtlicher wird.
Deswegen kommt es auch vor, dass zuerst ein Tipp in meinem Beitrag erscheint und er später von jemandem vorgeschlagen wird.
Dadurch also bitte nicht verwirren lassen.

Tipp 1: Auf Türe konzentrieren
Wenn die Toilette leer ist, dann konzentriere ich mich auf den Bereich vor dem Toiletteneingang und stelle mir vor, dass sich für die Toilettentür keiner interessiert bzw. das vor der Tür keiner ist.

Tipp 2: Autobahntoiletten
Wenn auf der Autobahn eine öffentliche Toilette kommt, dann fahre ich raus, gehe da rein und stelle mich ans Pissoir, egal ob ich muss oder nicht. Am besten an jeder!
Da kennt einen sowieso keiner. Geht natürlich auch an U-Bahn-Toiletten oder ähnlichen.
Irgendwann fühlst du dich auf den Klos zuhause ;)
(Das habe ich jetzt einmal gemacht und hatte ein komisches Erlebnis:
Normalerweise wenn ich die Toilette ansteuere, muss ich ja. Wenn ich aber dann Richtung Toilette gehe, geht der Druck immer mehr weg, bzw. es sperrt.
Als ich auf die Autobahntoilette zuging musste ich eigentlich nicht und dadurch, dass ich sowieso nicht "wollte" habe ich mich so entspannt, dass ich dann doch musste :)

Tipp 3: Spruch zurechtlegen
Es ist ja oft die Angst da, dass irgend jemand einen darauf anspricht, was man in der Toilette so lange macht.
Sollte das einmal passieren, meine Antwort:
"Was ich wie lange da auf der Toilette mache, ist alleine meine Sache, das geht dich einen Scheißdreck an!
Vielleicht habe ich gepinkelt, geschissen, onaniert oder gesungen, suche dir etwas aus!"
(Den letzten Satz kann man auch weglassen ;) )

Tipp 4: Zurückstarren
Der ist jetzt nur etwas für Selbstbewußte. Wenn dich jemand auf der Toilette zu lange ansieht oder mit den Augen fixiert, dann schau einfach zurück.
Da gibt es doch dieses Spiel: In die Augen schauen und wer zuerst lacht, der verliert. Genau so!
Wenn du in dieser Situation allerdings nach so 10 Sekunden lachst, ist das sogar gut, aber immer Augenkontakt halten, nicht abbrechen.
Der andere wird sich irgendwann blöd vorkommen.
Zuletzt geändert von PP am 14. Februar 2008 17:21, insgesamt 2-mal geändert.
PP
Poweruser
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Beitrag von PP »

Tipp 5: An einer Straße
"Beim Autofahren, wenn du alleine über Land fährst, würde ich dir raten, öfter einmal anzuhalten und es in freier Natur zu probieren.
Da lässt sich auch prima der Schwierigkeitsgrad regeln.
Du parkst dein Auto an einer vielbefahrenen oder wenig befahrenen Straße und dann positionierst du dich vor, neben, hinter deinem Auto entweder so, dass vorbeifahrende Autofahrer dich sehen, sehen könnten, wirklich nur theoretisch sehen könnten oder überhaupt keine Chance haben, dich zu sehen.
Der Vorteil: Die Autofahrer sehen dich immer nur einen kurzen Augenblick, sehen und hören auch nicht, ob bei dir gerade was läuft und wissen nicht, wie lange du schon dastehst."
Zuletzt geändert von PP am 1. Januar 2008 12:00, insgesamt 2-mal geändert.
BIER
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Beitrag von BIER »

tipp nr.2 hört sich irgendwie genial an!!!!

zur toilette gehn ohne das man muss :wink: ich probiers gleich mal nächste gelegenheit aus!!!!

vielleicht ist da die angst weg, weil man denkt das man sich net blamieren kann weil man eigentlich gar net muss!!!! :roll: geil
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

das mit dem gehen ogal ob müssen oder nicht werd ich auf alle fälle auch mal machen, vielleicht sogar schon heute!!

auch nehm ich jetzt bei gelegenheit jede raststätte mit die ich passiere und werd mich da mal ganz bewußt länger hinstellen, mal sehen was dann passiert. ich mein in ner kneipe wo ich mit 10 freunden bin mach ich das eh nicht, ich kenn mich, da hätte ich viel zu viel angst das einer reinkommt und fragt ob ich da vorm pissbecken eingeschlafen bin *g*

ein tipp oder eine erfahrung von mir ist auch noch, dass es mir anfangs leichter gefallen ist am rasthof zu üben oder sich überhaupt mal wieder ans pissbecken zu trauen, weil es dort deutlich anonymer ist.. das hängt jetzt natürlich auch vom charakter ab aber ich brauche eher die anonymität und da gehts erstmal besser.. das motiviert dann und man kann auch andere klos in angriff nehmen!
PP
Poweruser
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Beitrag von PP »

Tipp 7: Kurz "anpinkeln"
Ich war gestern im IKEA.
Da gab es eine Wand mit ca 7 Pissoirs, recht weiträumig.
Ich habe mich an das hinterste gestellt, obwohl jemand in der Kabine war. Dann kam jemand rein, ans Pissoir und ging wieder raus. Dann kam noch einmal einer rein, ans Pissoir, wieder raus. Dann war der in der Kabine fertig und ging raus. Bei mir lief natürlich nichts. Dann war das Klo leer.
Ich habe mich dann an eine neue Strategie erinnert:
Ich bin in eine Kabine, dort ging es, habe es aber nach 1-2 Sekunden abgebrochen. Dann ging ich wieder ans Pissoir mit sehr großem Druck.
Da hat es dann auch sehr schnell geklappt, habe aber sofort wieder unterbrochen. Ich habe dann gewartet, ob noch einer reinkommt.
Kam aber keiner.
Dann war mir langweilig und ich habe mich ein Pissoir weiter zur Tür hingestelt und da kurz reingemacht, dann wieder ein Pissoir weiter zu Tür.
Ich kam mir dann irgendwie blöd vor und habe mich dort dann leergemacht.

Und die Moral von der Geschichte: Wenn du auf einen wartest, kommt keiner ;)

Aber auf jeden Fall interessant: Wenn es mal kurz lief, dann läuft es besser.
Zuletzt geändert von PP am 1. Januar 2008 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

Wenn du auf einen wartest, kommt keiner
das kann ich so unterschreiben! ich versuche in letzter zeit auch oft mich auf öffentlichen klos rumzutreiben.. vor allem um mich einfach wieder daran zu gewöhnen.. natürlich geh ich dann auch immer.. aber es kommt öfter vor als ich dachte, dass eigentlich kaum bis nichts los ist!

außerdem musste ich feststellen, dass es total schwer ist eine geeignete toilette zu finden wo wirklich häufig viel los ist und die nicht so ewig weit weg ist, wo ich also auch mal in der mittagspause hin kann! man muss es ja auch von der praktischen seite sehen..

leider fehlt mir letztenlich auch ein peebuddy um kontrollierte situationen zu schaffen die ich dann üben kann.. ich glaube ohne geht es eigentlich nicht :(
Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo zusammen,

das mit dem Pinkel im Freien ist schon klasse. Vor 10 Jahren konnte ich oft selbst im tiefsten Wald nicht pinkeln. Mittlerweile schaffe ich schon Autobahnparkplatz ohne mich dort groß zu verstecken.

Frühers habe ich jede öffentliche Toilette gemieden. Seit ca. fünf Jahren trete ich die Flucht nach vorne an. PP beschreibt die Vorgehensweise erstklassig.

Mein größtes Problem ist jedoch der Bekanntenkreis (Kumpels, Verein usw.) In Sichtweite eines Bekannten läuft selbst auf 1 km Entfernung nichts. Ich fühle mich dort einem viel größeren Erwartungsdruck ausgesetzt. Für Tipps hierzu wäre ich dankbar.

Viele Grüße, Michael
PP
Poweruser
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Beitrag von PP »

Bekannte in Sichtkontakt ist bei mir auch eine sehr schwierige Stufe, an die habe ich mich noch nicht rangetraut.
Bei Unbekannten ist es auch einfacher: so eine homogene Masse, die immer irgendwie vorhanden ist, fast planbar konstant.
Bei Bekannten (die nicht eingeweiht sind) verändert sich die Situation zu schnell. Zack, sie sind da, zack, sie sind weg. Und die reden auch mit einem, während Unbekannte eigentlich eher stumm sind.
Und wenn man eigentlich nicht mit Bekannten fort geht, dann schrumpfen die Möglichkeiten auch.

[EDIT]
Tipp 8: Blasendruck erhöhen (von mann)
Vor dem Training 2 Liter Flüssigkeit (möglichst kein Alkohol) trinken um mit einen ordentlichen Blasendruck an den Start zu gehen. Man kann sich besser auf das Pinkeln konzentrieren.
Ich nehme meistens kohlensäurefreies Wasser, da ich das am schnellsten herunterschütten kann. Wird von Hammelstein empfohlen.
Urintreibende Getränke: ...

Tipp 9: Pee-Buddys einfach bestimmen (von WCFrisch)
Sich vor die Toilette stellen und einfach nach einen reingehen. Schon hat man einen Pee-Buddy. Man könnte auch im Vorraum warten, wo man hören könnte, ob die "Zielperson" in eine Kabine oder ans Pissoir geht.
Eine weitere Schwierigkeitsstufe wäre, vor der Person reinzugehen.

Tipp 10: Entspannungsübungen (von Kevin)
Tai Chi wäre eine Möglichkeit (Kurse gibt es in jeder größeren Stadt).
Den ganzen Körper Teil für Teil im Kopf durchgehen und entspannen. Das kommt beim autogenen Training auch vor.

Tipp 11: Schwimmbad (von Kevin ergänzt von dm1)
Wer beim Schwimmen viel Blasendruck zusammenbekommt, könnte natürlich damit üben (wie Tipp 8 )
Ich kann schneller pinkeln, wenn ich z. B. barfuß auf kalten Fließen stehe, was ja im Schwimmbad oft der Fall ist. Vielleicht hilft auch die nasse Badehose. Wenn man viel geschwommen ist, ist man wahrscheinlich auch erschöpft+entspannt und die anderen Toilettenbesucher gehen einem eher am Arsch vorbei.
Der Aufenthalt im Wasser verursacht auch eine sogenannte "Schwimmerdiurese", die zusätzlich die Blase füllt.

Tipp 12: Geräusche von sich geben (von Michael)
Kein Geräusch von sich geben und unsichtbar werden ist wohl der Traum von jedem Paruretiker, allerdings ist das kontraproduktiv. Pfurzen und Seufzen - damit "zentriert" man sich auch wieder und spukt nicht in anderen Köpfen herum. Dazu gehört natürlich auch etwas Selbstbewusstsein.
Zuletzt geändert von PP am 14. Februar 2008 17:17, insgesamt 2-mal geändert.
mann
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Beitrag von mann »

Hallo,
habe in dem Buch von Dr. Hammelstein auch 2 für mich wichtige Tipps gelesen:
1. wie schon erwähnt, dass sich an's Pissoir stellen, ohne dass man überhaupt muss. Dies sollte man ruhig auch ne halbe Stunde machen, so dass man merkt, dass es wirklich keinen interessiert, was man da eigentlich macht und wie lange man da ist.
2. Zum üben wäre es wichtig, dass der Blasendruck sehr hoch ist. Also ich trinke jetzt immer so 2 Liter Wasser (ohne Kohlensäure) und muss dann so dringend auf Toilette, dass es mir dann mittlereweile häufiger egal ist, ob noch wer am Pissoir steht oder nicht und ich urinieren kann. Also man trickst seinen Körper durch den extrem hohen Blasendruck aus und kann somit Erfolgserlebnise bekommen, die einen vielleicht langsam an die Situation gewöhnen.
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

ich bin mit übungen wie "mann" sie in 2. beschreibt auch schon weiter gekommen, aber jetzt an einem punkt, wo es irgendwie nicht besser wird. mir fehlt sozusagen der peebuddy.. nun hab ich die idee vor einem klo "unauffällig" zu warten und direkt hinter einem her reinzugehen, weil das ist eigentlich meine größte angst, dass ich gleichzeitig mit wem ankomme. so habe ich einen peebuddy der nix davon weiss ;)

habt ihr schon erfahrung mit dieser übung? würde mich mal interessieren ob das klappen kann...
zefiro39
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Beitrag von zefiro39 »

Die Tipps sind alle nicht schlecht.

Leider manifestiert sich bei mir ein anderes Problem, welches nicht so viel mit öffentlichen Toiletten zu tun hat. Am meisten Schwierigkeiten habe ich nämlich zur Zeit, wenn ich in der Wohnung anderer Leute "muss". Wenn die Wohnung nicht sehr weitläufig ist (mit der Toilette am anderen Ende der Zimmerflucht oder in einem anderen Stockwerk), dann klappt es nicht. Die Redegeräusche der anderen und auch der Erwartungsdruck (dass man ja bald wieder zurück erwartet wird) verhindern das Pinkeln. Das ist ganz furchtbar, da ich deswegen schon häufig Einladungen ausgeschlagen habe - oder früh wieder gegangen bin.

Habt Ihr diese Probleme auch? Falls ja: fallen Euch Tipps dazu ein?
Kevin
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Re: Tipps zum Üben

Beitrag von Kevin »

Also wenn ich auf die Tol. gehe, mache ich immer entspannungsübungen und bewege mich dabei...wie z.B. dieses chinesische Karate, was auch zum entspannen hilft. weiß nur nicht den Namen.

Was mich aber mal Interessieren würde, ich habe seit Monaten oder sage ich mal, ich habe nicht jeden Tag, also sehr selten einen Strahl, weil bei mir tropft es immer nur..und es kommt wenig heraus.
Jedenfalls meine frage, an was kann es liegen, wenn ich im Schwimmbad (das bermerkte ich schon als Kind) bin, das ich dort immer einen druck bekomme und Liter weise pinkeln kann, selbst wenn da welche dabei sind! Also auf der Tol.
Und zweitens, wenn ich eine Tol. besuche, bekomme ich erst dann, den Harn drang, das ich Urin ablassen muss, zwar nicht so wie im schwimmbad, aber immerhin etwas.
WCFrisch
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Beitrag von WCFrisch »

@zefiro
dieses problem habe ich zum glück nicht auch noch oben drauf.. das stell ich mir ganz schlimm vor, ich freu mich nämlich immer wenn partys bei wem zuhause sind, da mach ich mir wenigstens vorher keinen kopf..

ich könnte mir aber vorstellen das es evtl. was hilft sich zb die ohren zuzuhalten und über etwas schönes nachzudenken.. das tue ich manchmal allerdings beim größeren geschäft wenns nicht so ganz klappen will in einer ungewohnten /unangenehmen umgebung.. dann gehts immer :)

@kevin
machst du dann im klo solche thaichi bewegungen??
zu deinem tröpfeln.. ich kenne das auch das es im schwimmbad irgendwie leichter geht.. das ist mir auch schon aufgefallen.. so mit nasser badehose und mit sonst nichts an ist anscheinend die schamgrenze (?) nicht so hoch oder so.. kann ich jedenfalls nur bestätigen
Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo zusammen,

ich hatte mir frühers beim Kacken (entschuldigt diesen derben Ausdruck), sofern jemand mit in der Toilette war, jedes Geräusch verkniffen. Meist habe ich solange gewartet, bis ich alleine war. :(

Seit kurzem ist damit Schluß. Ich freue mich jetzt für jeden Furz, presse laut, seufze usw. Ich will mich für eines der natürlichsten Dinge der Welt nicht mehr schämen !!!

Beim einem Pee-Buddy Treffen habe ich am Urinal geseufzt, daß die Wände gewackelt haben. :shock:

Viele Grüße, Michael
Kevin
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Beitrag von Kevin »

WCFrisch hat geschrieben: machst du dann im klo solche thaichi bewegungen??
zu deinem tröpfeln.. ich kenne das auch das es im schwimmbad irgendwie leichter geht.. das ist mir auch schon aufgefallen.. so mit nasser badehose und mit sonst nichts an ist anscheinend die schamgrenze (?) nicht so hoch oder so.. kann ich jedenfalls nur bestätigen
Ja, ich mache im Klo diese bewegungen, da ich mal gelesen hatte, das diese einem beruighen und es hilft mir immer! So werde ich ruhig und entspannter..habe auch nicht mehr dieses verkneifen (also mir wurde oft beim Arzt gesagt, das ich mich zusehr verkneife, wenn er mit dem finger im Hintern eine untersuchung gemacht hat) und es klappt dann auch!
Naja und bewegen tue ich mich dann auch noch auf Tol. also gehen, bücken usw. weil es bei mir so extrem ist... und bei bewegung klappt das auch.

Und Wichtig: Bei Ruhe! und dem allein sein!!
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