Psychotherapie (allgemein und in Berlin?)

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hello
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Psychotherapie (allgemein und in Berlin?)

Beitrag von hello »

Hallo,

auf dieser und anderen einschlägigen Webseiten zum Thema habe ich schon öfter gelesen, dass Verhaltenstherapie in Kombination mit Exposition recht erfolgreich sein soll. Andererseits hatte ich hier ein paar mal im Forum nachgesucht aber nur vage Informationen gefunden. Entweder Berichte von Leuten die es nicht probiert haben oder mäßig erfolgreiche Therapien. :?

Ich selbst habe jetzt eine Hypnotherapie begonnen, 5 Sitzungen gemacht aber wegen organisatorischer Schwierigkeiten suche ich jetzt einen neuen Therapieplatz. Besonders viel kann ich nicht berichten, außer dass ich generell etwas entspannter geworden bin und interessanterweise zweimal während der Therapiestunden das Gefühl hatte dringend "zu müssen" und es bewusst aufhalten musste. (Ich nehme an das liegt an dem tiefen Entspannungszustand und der Art wie man dort liegt.) Das ist dann auch keine Expositionstherapie.

Zweimal hat es mir dann geholfen mich vor dem Pissoir zu entspannen. Ich habe dann an "Bilder" aus der Sitzung gedacht. Muss allerdings dazu sagen, dass urinieren und aktiv entspannen glaube ich nicht gleichzeitig geht. Am Pissoir stehen bleiben, erst entspannen und dann wieder versuchen... :D Beide Situationen waren aber verhältnismäßig einfach, wenig los auf der Toilette...

Um zu meiner Frage zu kommen... Ich habe nun des öfteren recherchiert nach Psychotherapie zu Paruresis bzw. Angst vor öffentlichen Toiletten in Berlin. Leider fand ich dazu nur 2 Therapeuten, die dann mit angesprochener Hypnotherapie arbeiten. Hat jemand Erfahrung damit eine solche Therapie bei Psychotherapeuten zu machen, die das Thema nicht explizit auf der Webseite listen? Gehörte dann eine Expositionstherapie dazu?

Mittlerweile spiele ich schon mit dem Gedanken eine Therapie in Düsseldorf oder Münster zu machen aber das ist dann echt schon sehr aufwändig und kostspielig. Ich frage mich ob ich mir das wirklich antun soll oder meine Paruresis einfach mal so sein lassen soll. Auch da ich im Zweifelsfall immer noch im abschließbaren Stall zum Klo kann. (Oder Wemingo nutzen und einen Peebuddy suchen, aber das scheint mir auch extrem zeitaufwändig und mühselig zu sein... :? )
sarutos
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Registriert: 3. März 2018 15:41

Re: Psychotherapie (allgemein und in Berlin?)

Beitrag von sarutos »

hello hat geschrieben: 27. Oktober 2019 11:19 Hat jemand Erfahrung damit eine solche Therapie bei Psychotherapeuten zu machen, die das Thema nicht explizit auf der Webseite listen? Gehörte dann eine Expositionstherapie dazu?
Ja, habe ich. Aber kann es nur eingeschränkt empfehlen. Mein Psychotherapeut mit kognitiv/verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt war zwar spezialisiert auf Angsterkrankungen. Während der Therapiestunden fanden aber nur Gespräche statt, aber ich meine, dass zu einer erfolgreichen Behandlung von Paruresis es dazu gehört, dass der Therapeut auf die Toilette einen begleitet und den Pee-Buddy spielt.

Ich bin also immer noch auf der Suche nach einem geeigneten Therapeuten (wohne aber nicht in Berlin).

Zur Hypnose oder Hypnotherapie bin ich jedoch sehr skeptisch. Ich glaube, man kann die Hypnose höchstens als Entspannungstechnik ansehen. Ich möchte da Hammelstein aus seinem Buch zitieren, der die Wirksamkeit der Hypnotherapie auch nicht bestätigen kann:

"Es gibt einige Fallberichte, die über die Wirksamkeit der Hypnotherapie bei Paruresis in Einzelfällen berichten [...] In den berichteten Einzelfällen wurden hypnotherapeutische Techniken zusätzlich zu verhaltenstherapeutischen Elementen eingesetzt. Das bedeutet, dass Sie auch im Rahmen einer Hypnotherapie die Konfrontationsübungen werden machen müssen. Was genau nun in den berichteten Falldarstellungen wirksam war (die hypnotherapeutischen Elemente, die verhaltenstherapeutischen Elemente oder ein Zusammenspiel der beiden), lässt sich nicht sagen. Hierzu bedarf es größerer Studien, die aber bislang noch ausstehen." Quelle: 'Lass es laufen!: Ein Leitfaden zur Überwindung der Paruresis', S. 78.
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