Verflixt und zugenäht in Berlin

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Forest
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Verflixt und zugenäht in Berlin

Beitrag von Forest »

Hallo Leute,

ich bin 42 und möchte das Thema für mich ein für alle Mal angehen. Die Form meiner Angst beschränkt sich auf das freie Urinieren im öffentlichen Raum vor anderen Männern. Ist eine geschlossene Kabine vorhanden, fühlt sich mein System sicher und es ist so, als hätte ich gar kein Problem. Das ist auch das Tückische daran: Die Abwehr durch Vermeidung, die Gewohnheit, dass man einfach nicht kann, wird zur Normalität und was ohnehin im Unbewussten war, wird dadurch noch tiefer darin vergraben und entfernt sich aus dem Bewusstsein (und der eigenen Kontrolle). Nach jeder Vermeidung folgt die Scham, die ich in meinem Fall durch Wut und Rationalisieren abwehre.

Diese Kette an inneren Reaktionen finde ich viel qualvoller als das Nicht Können als solches. Als Mann "muss" man ja immer "können" und jedes Mal läuft dann dieser Film ab und es langweilt mich einfach abgrundtief.

Deshalb bin ich hier und freue mich über einen zugewandten Austausch, wo wir uns unterstützen und vielleicht auch Spaß dabei haben!

Liebe Grüße

euer Forest
FreeMind
User
Beiträge: 13
Registriert: 26. Mai 2025 21:02
Wohnort: Hannover

Re: Verflixt und zugenäht in Berlin

Beitrag von FreeMind »

Hallo forest,

dann willkommen im Forum. Paruresis kommt häufiger vor als man vermutet (in D müssen es Millionen sein), aber leider sind die wenigsten bereit, etwas konkret dagegen zu tun. Paruresis ist ja nicht nur lästig, sondern beeinflusst mehr oder weniger das Leben das wir führen. Es gibt viele Situationen, welche unser Leben bereichern könnten, die aber vermieden werden, weil das Pinkeln für uns nicht so einfach ist wie für andere.

In einem Punkt muss ich Dir widersprechen. Als Mann, muss man nicht immer können, sondern nur, wenn man das Bedürnis danach hat. :wink: Na ja - und Du suchst dann eine geschlossene Kabine...

Man kann aber etwas dagegen unternehmen und die Paruresis loswerden. Ich bin heute weitgehend frei davon (viewtopic.php?t=1812). Inzwischen gibt es viele Informationen und Therapieansätze. Ich frage mich, warum so wenige davon Gebrauch machen? Es geht doch!
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